Mit Rauputz sind wohl die meisten Hobby-Heimwerker schon einmal in Berührung gekommen. Seinen Namen verdankt dieser in erster Linie der rauen Oberfläche mit der schönen Struktur. Doch eben diese Funktion birgt auch Gefahren, wenn es darum geht, den Rauputz zu streichen.
Doch was muss man beim Streichen von Rauputz beachten? Gibt es spezielle Farben, die ein noch schöneres Ergebnis erzielen können? Mit diesem Artikel klären wir auf und geben wichtige Hinweise für die Verarbeitung von Rauputz.
Rauputz streichen – So geht’s mit der richtigen Farbe
Bevor man den Rauputz an die Wand bringt, muss man eine Farbe auswählen, die gut daran haftet. Vor dem Streichen muss man den Rauputz allerdings vorbereiten, indem man ihn säubert und von Staub befreit. Mit einem Staubsauger kommt man auch in die tiefsten Unebenheiten, allerdings darf man hier nur sehr vorsichtig saugen, weil man sonst den Rauputz beschädigen könnte.
Mit einem weichen Besen kann die Reinigung ebenfalls gut funktionieren. Vor dem Streichen sollte dann ein Haftgrund aufgetragen werden. Hier gibt es verschiedene Varianten für verschiedene Materialien, entweder zum selbst anrühren oder aber als Fertigprodukt aus dem Fachhandel.
Rauputz streichen mit der richtigen Rolle und Farbe
Beim Streichen von Rauputz muss darauf geachtet werden, dass die Farbe nicht zu dickflüssig ist, denn sie muss in jede Vertiefung des Putzes eindringen, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu liefern.
Man kann die richtige Farbe also ganz einfach verdünnen, bis sie die richtige Konsistenz ausweist. Die richtige Rolle ist dabei ebenfalls entscheidend, denn sie muss so dick und fluffig sein, dass sie mit ihren Fasern ebenfalls bis in die tiefen Einkerbungen gelangt.
Beim Streichen sollte darauf geachtet werden, dass die Rolle nicht zu viel Farbe angenommen hat, da diese sonst heruntertropfen und das Ergebnis verfälschen kann. Beginnend mit der oberen Wand sollte die Farbe gleichmäßig auftragen werden. Mit einzelnen Streifen arbeitet man sich hier bis zum Boden durch und sorgt damit für eine gleichmäßige Farbverteilung.
Für kleinere Flächen kann auch ein Pinsel genutzt werden. Wichtig ist dabei nur, dass der Pinsel auch entsprechend lange und weiche Borsten hat. Je nach Farbe und Streichtechnik kann es sein, dass die Wand noch einen zweiten Streichgang benötigt, bis der Rauputz vollständig bedeckt ist.
Welche Farbe eignet sich am besten zum Rauputz streichen?
Gerade bei altem Rauputz, der noch auf Gips- oder Zementbasis angerührt wurde, haften eigentlich alle gängigen Wandfarben sehr gut. Auch bei Rauputz aus Kalk kann man davon ausgehen, dass es nicht zu unvorhersehbaren chemischen Reaktionen kommt. Wenn man die Wand allerdings dauerhaft in einem schönen Zustand halten möchte, sollte die gewählte Farbe aus der Zusammensetzung doch dem aufgetragenen Putz entsprechen.
Wenn aber die Rede von Wänden eines Raumes ist, der ganz normal bewohnt und gelüftet wird, kann man auch auf die preiswerten Dispersionsfarben auf Kunststoffbasis zurückgreifen. Meist wurden die Farben schon auf ihre Deckkraft getestet, die beim Streichen von Rauputz besonders wichtig ist.
Rauputz streichen oder sprühen?
Streichen ist beim Rauputz natürlich die klassische Variante, doch es gibt auch einige Gründe, die für ein Sprühverfahren sprechen. Wir haben die Vorteile übersichtlich zusammengestellt:
- Gerade bei großen Flächen kann durch das Sprühen viel Zeit gespart werden.
- Durch die maschinelle Arbeit kann ein sehr einheitliches Ergebnis auf den Wänden erwartet werden, was ggf. mit einer Rolle oder einem Pinsel nicht möglich ist.
- Durch das Sprühgerät benötigt man nur ein Produkt und muss nicht auf verschiedene Rollen und Pinsel zurückgreifen.
- An Decken lässt sich Rauputz besonders einfach sprühen, da man beim Streichen immer wieder die Rolle eintauchen muss und ggf. mehrere Anstriche benötigt, bis das Ergebnis perfekt ist.
Egal, ob man den eigenen Rauputz nun sprühen oder doch streichen möchte, letztendlich kann hier jeder selbst entscheiden, mit welcher Methode man sich selbst am wohlsten fühlt.
Rauputz streichen Kosten
Vor allem im Außenbereich macht ein schicker und vor allem gleichmäßiger Rauputz immer viel her. Natürlich muss man beim Auftragen ein gewisses Talent mitbringen, im Zweifel muss es dann aber doch ein Fachmann übernehmen, der natürlich Kosten verursacht, dafür aber auch ein tolles Ergebnis liefert.
Auch beim Streichen von Rauputz gibt es Fachleute, bei denen man in Sachen Kosten natürlich mit den Materialkosten, aber vor allem dem Arbeitsaufwand kalkulieren muss. Beim Arbeitsaufwand gibt es oft große Differenzen, die nicht nur durch die Gesamtfläche, sondern auch durch die Erreichbarkeit der Wände entstehen. Gerade im Außenbereich müssen im Zweifel Gerüste gemietet werden, die dann auch montiert werden muss.
Hinzu kommt die Anzahl von Detailstellen, wie z.B. Fenster und Türen. Als Faustregel kann man mit allen Faktoren von einem Preis von ca. 5 Euro pro Quadratmeter rechnen. Wenn man beim Streichen nur von einem groben Stundenlohn der Fachleute ausgeht, kann man für einen Gesellen rund 16 Euro pro Stunde einplanen.
Fazit: Die Farbe entscheidet
Egal, ob man den Rauputz nun selbst streicht oder von einem Fachmann streichen lässt – bei beiden Parteien entscheidet am Ende im Zweifel die Qualität der Farbe, die genutzt wird. Zudem muss beachtet werden, dass nicht jede Farbe direkt im ersten Streichgang das gewünschte Ergebnis bringt.
Gerade bei hellen Farben kann man eigentlich davon ausgehen, dass man den Rauputz noch ein zweites Mal streichen muss. Wenn man sich in Sachen Farbe und Material, wie z.B. Rollen, auf hochwertige Produkte bezieht, sollte man aber auch als Laie keine größeren Probleme beim Streichen des Rauputzes bekommen.