Kaninchen gehören in Deutschland neben Hunden und Katzen zu den angesagtesten Haustieren überhaupt. Streng genommen gehören sie zur Gattung der Hasen. Ähnlich wie Meerschweinchen und Hamster lassen sie sich relativ einfach halten und brauchen nicht so viel Betreuung wie z.B. Hunde.
Kein Wunder, dass sie bei Kindern so beliebt sind. Die Einfachheit der Haltung führt auch dazu, dass immer mehr Menschen gerne eine Hasenzucht zu Hause führen würden. Doch was muss man eigentlich beachten, wenn man Hasen bzw. Kaninchen Züchten möchte?
Artgerechte Pflege des Muttertiers
Natürlich muss man sich vor der Zucht darüber im Klaren sein, ob man ausreichen Platz zur Verfügung hat, oder nicht. Alleine das Muttertier und ihre Jungen brauchen einen großen Käfig von mindestens 5qm. Natürlich brauchen sie auch einen Rückzugsort, der groß genug ist, um sich dort zu versammeln und zu verstecken.
Die Kiste, in der die Häsin die Jungen auf die Welt bringt, sollte zumindest 40x40cm groß sein, dennoch für den Menschen einsehbar, insofern man den Geburtsprozess kontrollieren will, sodass man im Notfall noch rechtzeitig eingreifen könnte.
Gleichzeitig muss das Gehege aber so aufgebaut sein, dass das Muttertier sich selbst Platz schaffen kann, wenn ihre Jungen ein gewisses Alter erreicht haben. Falls sie zu eng aufeinander sitzen, besteht die Gefahr, dass gewisse Verhaltensauffälligkeit durch die Geburt im Anschluss an die Jungen übertragen werden.
Natürlich brauchen die kleinen Kaninchen auch ausreichen Platz zum Auslauf, um ihre Muskeln aufbauen zu können. Das Muttertier muss derweil mit viel Eiweiß, Vitaminen und Mineralien versorgt werden. Ein ausgewogenes Essen ist wichtig, um die Strapazen der Schwangerschaft und der Geburt wegstecken zu können.
Artgerechte Pflege der Jungtiere
Insofern die Mutter nach der Entbindung gesund ist, braucht man sich mit seiner Hasenzucht zu Hause zunächst einmal keine Sorgen um die Ernährung der Jungen zu machen, denn diese werden bis auf Weiteres vom Muttertier mit Milch versorgt. Die Muttermilch enthält alle wichtigen Nährstoffe, die die kleinen zu Beginn ihres Hasenlebens brauchen. Wie bereits gesagt brauchen die Jungtiere nur genügend Platz für ihren Auslauf. Meistens empfiehlt es sich, ein eigenes Gehege zu bauen.
Zur Pflege der Jungtiere gehört aber definitiv die Reinigung des Geheges. Hier sollten sich keine „Kötteln“ befinden. Am besten wird das Hasenstreu regelmäßig ausgetauscht. Auf diese Art und Weise gibt es keine Probleme mit Keimen oder Bakterien und sowohl Mutter als auch Junghäschen bleiben gesund.
Die richtige Nahrung für Kaninchen
Die richtige Ernährung für Kaninchen ist keine große Kunst, allerdings können schon kleine Fehler direkte Auswirkungen auf die Tiere haben. Wilde Hasen ernähren sich in erster Linie von Pflanzen und so handhaben es auch unsere Hauskaninchen. Auch verschiedene Wurzeln oder Baumrinden können dazugehören. Auf welche Futterarten sollte man setzen?
Grundfutter
Der Großteil der Nahrung von Kaninchen sollte frisch und grün sein. So kann man das Futter in den warmen Monaten direkt in der freien Natur zusammensuchen. Das ist nicht nur preiswert, sondern auch wirklich gesund für die Kaninchen. Im Winter wird es mit frischen Pflanzen allerdings etwas schwieriger.
Als Alternative kann aber auch für uns essbares Gemüse wie beispielsweise Kohl oder Spinat verfüttert werden. Diese Art von Futter brauchen Kaninchen das ganze Jahr über. Sollte das Kaninchen zu wenig Grün bekommen, könnte es mittelfristig an Verdauungsproblemen leiden.
Raufutter
Neben dem frischen Grünfutter brauchen Hasen auch in der Zucht durchgehend neues Heu. Vor allem getrocknete Kräuter bieten alle Nährstoffe, die durch das Grünfutter noch nicht voll abgedeckt sind. Bei der Menge kann man sich schon an einer Hand voll Raufutter pro Kaninchen am Tag orientieren.
Beikost und Wasser
Neben der bereits angesprochenen Nahrung freut sich das Kaninchen hin und wieder auch über ein Stück Obst, eine Wurzel oder eine Knolle. Wie der Name Beikost schon sagt, sollte man es damit aber nicht übertreiben. Dass die Hasen durchgehend Zugang zu frischem Wasser haben sollte, versteht sich von selbst. Dabei sollte man nicht nur auf eine Nippeltränke setzen, da diese einen Defekt haben kann. Zusätzlich sollte ein Napf aus Keramik gefüllt und vor allem rutschfest aufgestellt werden.
Futterumstellungen
Sollte man eine Umstellung der Nahrung vornehmen wollen, muss das neue Futter langsam aber sicher angefüttert werden. Zunächst sollte mit kleinen Menge ausprobiert werden, ob die Kaninchen das Futter gut Vertrag. Nach und nach können die Mengen dann bis zum vollständigen Ersatz erhöht werden.