Sandmilben, die man aber auch unter dem Namen Grasmilben kennt, leben vornehmlich eben im Sand, im Gras oder an sonstigen Pflanzen unter freiem Himmel. Wie so oft bringt man sich Schädlinge selbst in die eigenen vier Wände. Bei der Sandmilbe sind es meist die Kinder, die nach dem Spielen die kleinen Plagegeister mitbringen. Doch was ist die Sandmilbe überhaupt, ist sie gefährlich und wie wird man sie am besten los?
Was sind Sandmilben genau?
Sandmilben oder Grasmilben unterscheiden sich kaum von Zecken. Sie sind ebenfalls klein und rot, man kann sie mit bloßem Auge kaum erkennen. Die Larven sind gerade einmal 0,2mm groß. Ähnlich wie die mit ihnen oftmals verglichenen Zecken kriechen die Sandmilben vom Boden aus auf ihre Wirte und suchen sich vornehmlich eine warme und feuchte Stelle am Körper aus. So findet man sie in erster Linie unter den Achseln, in der Kniekehle oder auch im Intimbereich.
Hier beißen die Sandmilben ihr Opfer mit den Mundwerkzeugen. Während die Milbe sich vollsaugen kann, überträgt sie gleichzeitig ihren Speichel in die kleine Wunde. Während die Zecke sich vornehmlich von menschlichem oder tierischem Blut ernährt, bevorzugt die Grasmilbe eher Lymphflüssigkeit oder Zellsaft.
Ein Problem ist, dass man den Biss nicht sofort bemerkt, denn der Speichel der Sandmilbe führt erst nach ca. einem Tag zu einem starken Jucken. Dieser Reiz kann im Zweifel bis zu einer Woche anhalten. Meist geht der Juckreiz mit einer entsprechenden Hautrötung einher.
Dabei ist der Biss einer Sandmilbe nicht ganz ungefährlich, denn da vor allem Kinder sich bei einem schlimmen Juckreiz oft unkontrolliert und oft kratzen, können Entzündungen, Infektionen oder sogar allergische Reaktionen entstehen.
Was tun bei einem Sandmilbenbiss?
Egal, ob man den Biss einer Sandmilbe früh oder spät entdeckt hat – man sollte die entsprechende Stelle immer mit hochprozentigem Alkohol (mind. 70%) desinfizieren. Wenn die Milbe noch an ihrer Bissstelle hängt, könnte sie zudem durch den Alkohol getötet werden.
Für den starken Juckreiz bekommt man in jeder Apotheke speziell zur Kühlung entwickelte Salben, die auch für herkömmliche Insektenstiche und Bisse genutzt werden können. Wer eher ein Fan von Hausmitteln ist, kann auch mit einer Mischung aus Zwiebel- und Zitronensaft einen ähnlichen Effekt erzielen.
Wie beugt man Sandmilben am besten vor?
Wer kennt es nicht: Es ist Sommer, bis spät am Abend ist es noch angenehm warm draußen und am liebsten würde man den kompletten Tag im Freien in der Natur verbringen. Dagegen gibt es auch nichts einzuwenden, wenn man sich aber dennoch vor Sand- bzw. Grasmilben schützen möchte, empfiehlt es sich, die freiliegenden Stellen an den Beinen und an den Armen mit ätherischen Ölen einzureiben. Z.B. ist Chinaöl hier eine gute Variante.
Wer eine lange Hose trägt, kann diese in seine Socken stecken. Das sieht nicht unbedingt modisch aus, schützt aber vor den kleinen Milben, die in erster Linie an ihrer Haut Interesse haben. Nach der Heimkehr sollte direkt geduscht werden, die benutzt Kleidung wandert umgehend in die Waschmaschine, sodass die Milben, selbst wenn sie schon an einem sind, keine Chance haben, ein gemütliches Plätzchen für ihren Biss zu finden.
Gartenarbeit hilft gegen Sandmilben
Bei der Gartenarbeit kann man sich zwar auch Sandmilben einfangen, allerdings kann man ihnen dadurch auch vorbeugen. Wenn man seinen Rasen mindestens einmal pro Woche mäht, haben die kleinen Plagegeister keine Chance, sich dauerhaft an den Halmen festzuhalten. Eine zusätzliche Bewässerung hat dann noch zur Folge, dass sich die Sandmilben in den Erdboden zurückziehen.
Wenn man die Milben gezielt bekämpfen möchte, muss ein speziell dafür entwickeltes Mittel eingesetzt werden, mit dem man den Rasen netzen kann. Ob auf der heimischen Wiese vermehrt Sand- bzw. Grasmilben vorkommen, kann man schon mit einem herkömmlichen Blatt Papier testen. Dieses muss man lediglich auf den Rasen liegen. Die Sandmilben fühlen sich von dem weißen Stück Papier angezogen und werden sich direkt darauf versammeln.
Wenn man nach einigen Minuten die kleinen roten Punkte wahrnehmen kann, ist es ziemlich sicher, dass auf der eigenen Wiese ein verhältnismäßig hohes Vorkommen der Milbe vorliegt. Anschließend können entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, denn den Aufenthalt im Freien will sich natürlich niemand von den kleinen Parasiten streitig machen lassen.