Für jeden Eigenheimbesitzer kann es zum Albtraum werden: Ein Wespennest unterm Dach. Die Flugzeiten der flinken und wendigen Insekten, die unter Artenschutz stehen, liegen zwischen April und Oktober – davor suchen sich die Jungköniginnen geeignete Nistplätze, wobei sie auch vor von Menschen bewohnten Siedlungen nicht zurückschrecken.
Oftmals bauen sie auf Dachböden, in Fenstervorschlägen oder in Rollladenkästen ihren Staat, der nur einen Sommer lang erhalten bleibt. Hat man das Wespennest unterm Dach ausfindig gemacht, fragen sich Hausbesitzer berechtigterweise: Was tun? Der folgende Text gibt Informationen und Hinweise zum richtigen Umgang mit einem Wespennest unterm Dach.
Was tun bei einem Wespennest unterm Dach?
Während sich viele Wespenarten unterirdische Nistplätze suchen, gibt es auch Wespenarten, die es vorziehen, in menschlicher Umgebung oder in einem Bienenstock zu kolonisieren. Dazu gehören die Deutsche Wespe sowie die Gemeine Wespe. Was sind nun aber empfehlenswerte Schritte und Mittel, die man vornehmen sollte, wenn das Wespennest im Eigenheim ausfindig gemacht hat?
- Ein Wespenstaat muss nicht immer zwangsläufig entfernt werden. Befindet es sich beispielsweise an einer ungestörten Ecke im Garten, werden Nest- und Hausbewohner eher selten aufeinander treffen.
- Ist das Wespennest unterm Dach, kann möglich sein, dass es entfernt werden muss. Denn dann haben die kleinen Tierchen mit den schmalen Taillen oft auch Zugang zum bewohnten Teil des Hauses.
- Dies kann insbesondere für ältere Menschen, Kleinkinder, Allergiker sowie für Haustiere gefährlich werden. Ein einziger Wespenstich kann in diesen Fällen – zwar nur selten – zuweilen in der Notaufnahme enden. Zudem können Schäden in der Wärmedämmung des Hauses und im Dach entstehen.
- Man sollte es unbedingt vermeiden, die Wespen in irgendeiner Form zu reizen. Hektische Handbewegungen sollten vermieden werden, auch sollten die Wespen nicht angepustet werden. Unter gar keinen Umständen sollte man den Insektenstaat anfassen, verschließen oder gar leichtfertig damit spielen.
- In einem ersten Schritt ist fachliche Beratung einzuholen. Man kann hierfür ein örtliches Naturschutz-Zentrum kontaktieren. Zudem kann man den jeweils zuständigen Naturschutzbund über das Wespennest informieren.
- Des Weiteren muss bei einer Entfernung eine Firma kontaktiert werden, welche sich auf professionelle Schädlingsbekämpfung spezialisiert hat, um eine Wespenkolonie zu entfernen.
Ist die Behausung der kleinen Stechtierchen beseitigt worden, sollte man die Niststelle mit Essig behandeln. Dies hält die Nützlinge davon ab, in der nächsten Saison erneut wieder dort ihre Kolonie zu erbauen.
Wie finde ich die Wespenkolonie?
Wenn es summt und brummt im Haus, man jedoch auch nach intensiver Suche einfach keine Quelle dieses zuweilen nervtötenden Geräusches ausfindig machen kann, sollte man ein paar hilfreiche Tricks zu Rate ziehen, um das Wespennest letzten Endes doch noch zu finden.
Ein überaus aufschlussreiches Indiz zur Lokalisierung des Insektenstaates ist der Geruch. Ein Wespennest hat nämlich einen sehr eigenen “Duft“, der sehr stechend und säuerlich ist. Manche Menschen vergleich diesen Wespennest-typischen Geruch sogar mit verdorbenem Fleisch. Darüber hinaus kann ein nasser Fleck ein Hinweis auf den Aufenthaltsort des Nestes sein.
Selbst entfernen oder besser nicht?
Oft fragen sich Hauseigentümer oder -bewohner, die ein Wespennest ausfindig machen konnten: Soll man es selbst entfernen? Auf diese Frage gibt es eine klare Antworten: Auf keinen Fall! Zunächst sollte man Ruhe bewahren und nicht in Panik ausbrechen und unter keinen Umständen versuchen, das Wespennest auf eigene Faust zu beseitigen bzw. umzusiedeln.
Dies kann nicht nur gefährlich werden, sondern sogar rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Denn viele Wespenarten stehen unter Artenschutz, da sie wertvolle Nützlinge sind, die natürliche Parasiten beseitigen und damit das ökologische Gleichgewicht aufrecht erhalten.
Gefährliche Angelegenheit: Der Wespen-Großstaat
Grundsätzlich halten sich nur drei Wespenarten in der Nähe des Menschen auf: Die Deutsche Wepse, die Gemeine Wespe und die Hornisse. Alle drei gehören zu der Gattung der Echten Wespen. Gibt es ein Nest unterm Dach, sollte man nun genau abwägen, was zu tun ist. Viele Betroffene fragen sich zudem berechtigterweise, ob ein Wespennest unterm Dach gefährlich ist.
Da Wespen in der Regel mehrfach zustechen können, sind sie nicht so stechfaul wie Bienen oder Hummeln, die nach einmaligem Stechen sterben. Zudem können sich in einer Wespenkolonie bis zu 7000 Tiere befinden, worin der gefährliche Aspekt liegt. Denn normalerweise ist ein Wespenstich – zumal man nicht dagegen allergisch ist – relativ ungefährlich, jedoch geben die flinken Tiere während eines Stichs ein bestimmtes Hormon ab, welches ihre Artgenossen zu Hilfe ruft. Angelockt von dem abgegebenen Duftstoff, kommen zugleich zahlreiche andere Wespen angeflogen und sind im Kampfmodus und damit stechbereit.