Umzugszeit ist ganzjährig. Nicht jeder ist der geborene Handwerker, allerdings können viele Arbeiten schon mit etwas Fingerspitzengefühl und einer gründlichen Recherche selbst verrichtet werden. Gerade wenn es um das Decken Spachteln geht, sollte man sich gut informieren, bevor man leichte Anfängerfehler begeht.
Die Decke kann man immerhin nicht aus dem Blickfeld verbannen, daher werden Fehler im Nachhinein entweder teuer oder immer gut sichtbar sein. Mit diesem Artikel wollen wir das nötige Fachwissen vermitteln und geben den einen oder anderen Tipp, wie man zusätzlich auch noch etwas Geld sparen kann.
Vor dem Streichen kommt das Spachteln der Decke
Bevor man eine Betondecke streichen kann, muss man sie in der Regel noch verspachteln. Ob und wie man hier am besten vorgeht, hängt meist von der Beschaffenheit der Decke ab. Meist findet man sog. Spanndecken vor, die als komplette Teile beim Hausbau angeliefert und aufgesetzt werden. Dabei sind viele Decken gleich verputzt, während andere sich sogar Tapeten befestigen lassen.
Dabei kommt bei vielen Appartements die raue Betondecke wieder als Stilmittel in den Trend. Hinzu kommen noch Keller, Garagen und sonstige Nutzräumlichkeiten, bei denen es oft nicht auf die Optik ankommt und somit die Decken roh gelassen werden. Wenn man hier arbeiten möchte, sollte man bereits einige Wochen vorher gründlich Luft in den Raum lassen, sodass man definitiv eine trockene Decke bearbeitet und sich kein Kondenswasser mehr daran befindet.
Vorbereitung ist die halbe Arbeit
Sobald man ans Werk geht, sollten vorab bereits alle Möbel entweder aus dem Raum geschafft oder zumindest mit Folie abgedeckt worden sein. Je mehr Platz, desto besser kann man arbeiten. Das gilt nicht nur für die Möbel, sondern auch für die Wände inkl. Lichtschaltern und sonstigen Armaturen.
Anschließend wird die Decke grob gereinigt. Dabei sollte das Hauptaugenmerk direkt auf den Bereichen liegen, die man mit der Spachtelmasse ausbessern möchte. Das können sowohl leichte Schäden als auch herkömmliche Bohrlöcher sein. Doch auch feine Risse oder ganze Unebenheiten kann man beseitigen.
Die richtige Spachtelmasse verwenden
Bei Spachtelmassen kann man grundsätzlich zwischen zwei verschiedenen Varianten unterscheiden:
Fertigspachtel: Diese Masse kommt direkt aus der Tube und bietet sich dazu an, keine Bohrlöcher auszufüllen oder ganz kleine Risse auszubessern. Für große Flächen eignet er sich jedoch nicht.
Pulver: Das Pulver wird generell einfach in Wasser angerührt. Hier wird noch einmal zwischen einer Variante für Innen auf Gipsbasis und einer Variante für Außen auf Zementbasis unterschieden. Im Vergleich zur fertigen Variante kann man mit der selbst angerührten Masse auch großflächig spachteln, ohne dass dabei direkt Risse entstehen.
Spachtelmasse richtig verarbeiten
Wenn man die Spachtelmasse anrühren möchte, sollte man dabei eigentlich keine Probleme bekommen.
- Hierzu lediglich einen robusten Eimer mit der entsprechenden Menge Wasser befüllen und das Pulver hinzugeben.
- Danach etwas umrühren und schon ist die Masse fertig.
- Dabei sollte man gleich vorab daran denken, wie viel Masse man eigentlich braucht und anhand dieser Schätzung nicht unnötig viel Masse anrühren.
Mit einem entsprechenden Spachtel kann die Masse dann auf die gewünschte Stelle aufgetragen werden. Gerade wenn grobe Stellen schon ausgebessert wurden, können größere Flächen mit einem sog. Flächenspachtel bearbeitet werden. Nach dem Glattstreichen lässt man die Masse einfach trocknen und arbeitet dann mit einem sehr feinen Schleifpapier nach, bis die Fläche komplett glatt ist.
Decke spachteln – so geht´s
Nach der kompletten Vorbereitung kann es nun losgehen. Zunächst einmal sollte man mit der Spachtelmasse größere Löcher zuspachteln. Erst danach kann man flächendeckend arbeiten. Sollte es sich aber um eine leicht sandende Decke handeln, sollte man zunächst mit Tiefengrund grundieren und diesen anschließend 12 Stunden trocknen lassen.
Ist das geschehen, können größere Rosse bearbeitet und verspachtelt werden. Wichtig ist grundsätzlich, dass man beim Spachteln immer mit der Decke beginnt. Dadurch wird sichergestellt, dass herunterfallendes Material von der Decke nicht eine bereits verputzte Wand erneut beschädigt.
Die frisch angerührte Spachtelmasse kann mit einem Fassadenspachtel ganz eben aufgezogen und verteilt werden. Dabei sollte man extrem sorgfältig vorgehen, denn je besser man hier arbeitet, desto weniger Arbeit hat man im Nachgang mit der Schleifmaschine.
Dabei darf man nicht vergessen, die verschiedenen Fluchtlinien zu beachten, die innerhalb eines Raumes vorkommen können. Unter anderem ist dabei von Dachschrägen oder Übergängen zwischen verschiedenen Deckenhöhen die Rede, die meist durch eine Kante voneinander abgegrenzt werden. Damit man hier mit der Spachtelmasse keine Probleme bekommt, kann man mit einer Schnur prüfen, ob man geradlinig gearbeitet hat.
Baulaser und Trockenbauschleifer
Wer besseres Material zur Verfügung hat, kann natürlich mit einem Baulaser ganz exakt prüfen. Nach dem gleichmäßigen Spachteln der Decke sollte man diese rund 24 Stunden trocknen lassen. Erst dann sollte man mit den Schleifarbeiten beginnen, um letzte Unebenheiten zu beseitigen.
Gerade, wenn es sich um große Flächen bzw. Decken handelt, kann hier ein elektrisch betriebener Trockenbauschleifer die richtige Wahl sein. Wer keine Chance hat, ein solches Gerät zu verwenden, kann die gespachtelte Decke aber auch mit einem entsprechenden Schleifpapier bearbeiten. Dabei sollte man immer noch einen Industriestaubsauger zur Hilfe nehmen, um möglichst viel Staub und abgeschliffene Spachtelmasse direkt aufnehmen zu können.