in

Heizung Überdruckventil

heizung-kosten-energie

Die Heizung in den eigenen vier Wänden muss funktionieren – vor allem im Winter. Dabei gibt es verschiedene Komponenten, die nur im Zusammenspiel dafür sorgen, dass man nicht im Kalten sitzen muss. Unter anderem ist das Überdruckventil bei einer Heizung sehr wichtig, denn ein zu hoher Druck des Heizungswasser könnte dazu führen, dass es zu Störungen oder gleich zu Schäden bei der Heizung kommen kann. Doch wie funktioniert ein solches Ventil eigentlich und was gibt es vor einem Kauf zu beachten? Wir klären in diesem Artikel auf.

Aufbau und Funktion eines Überdruckventils der Heizung

Das Überdruckventil, welches auch als Sicherheitsventil bezeichnet werden kann, ist eines der wichtigsten Bauteile innerhalb eines Heizungskreislaufs und darf auf keinen Fall fehlen. Es wird meist direkt auf ein Heizungsrohr geschraubt und führt von da aus direkt durch einen Siphon in den Abwasserkanal.

Wie bei den meisten Ventilen gibt es im Inneren des Überdruckventils eine Membran, welche die entscheidende Aufgabe übernimmt. Wenn der Druck in der Heizung stark ansteigt, wird die Spannung der Membran überstiegen und das überschüssige Heizwasser kann entsprechend in Abwasseranlage weitergeleitet werden. Dabei lässt die Membran nur so viel Wasser durch, bis wieder der ursprüngliche Druck erreicht ist, der für die Heizungsanalage nicht gefährlich ist.

Heizung Überdruckventil Empfehlungen

Was muss eine Abblaseleitung im Ventil leisten?

Die Abblaseleitung des Überdruckventils leitet das Wasser wie gesagt durch die Membran und den Siphon in die Abwasserleitung. Dabei darf sie eine Länge von zwei Metern im Optimalfall nicht überschreiten. Mehr als zwei Bögen können der Funktion ebenfalls schaden und sind daher nicht zu empfehlen. Man selbst kann bei richtiger Funktionsweise anhand des Siphons erkennen, dass Heizungswasser bei zu hohem Druck ausgetreten ist. Doch warum kann der Druck innerhalb einer Heizung so plötzlich ansteigen?

Siehe auch  Wärmebelastung Formel

Der Druck steigt in erster Linie dann, wenn das Wasser sehr stark erhitzt wird. Wärme führt bekanntermaßen zu einer Ausdehnung, was allerdings in einem geschlossenen Bereich wie innerhalb der Heizung nicht ohne eine Druckveränderung von statten gehen kann.

Es wird also auch ein höherer Druck auf die Heizungsrohre ausgeübt, was im Zweifel zu Rissen oder sogar zu einem kompletten Rohrbruch führen könnte. Das Überdruckventil ist dazu da, genau diesen Fall zu verhindern, obwohl dieses meist erst dann zum Einsatz kommt, wenn andere Teile der Heizung bereits den Geist aufgegeben haben.

Wartung beugt Schäden vor

Heizung Überdruckventil

Damit das Überdruckventil in der Heizung immer voll funktionsfähig ist, sollte es regelmäßig eben auf die Funktion getestet werden. Hierzu muss man das Ventil entsprechend lüften, was am einfachsten funktioniert, indem man die meist rote Verschlussklappe aufdreht, sodass etwas Wasser durchfließen kann. Wenn das Ventil schließt, sobald man die Kappe wieder loslässt und kein Wasser mehr durchläuft, funktioniert das Ventil immer noch wie gewünscht.

Wo kommen welche Überdruckventile zum Einsatz?

Es gibt durchaus Unterschiede, ab welchem Druck das jeweilige Ventil anspringt. Bei eher überschaubar großen Heizungen sollte der normale Druck zwischen 2,5 und 3 bar liegen. Grundsätzlich kommen die Überdruckventile immer dann zum Einsatz, wenn sich die Heizung als eine geschlossene Maschine zeigt.

Dabei können durch die Überdruckventile nicht nur ein einzelner Kessel, sondern gleich auch größere Heizungsanlagen mit mehreren Kesseln oder ein kompletter Heizkreislauf abgesichert werden. Gleichermaßen können sie aber auch in Trinkwasseranlagen zum Einsatz kommen, um zu hohen Druck zu verhindern.

Defektes Ventil ersetzen?

Spätestens wenn man selbst merkt, dass das eigene Überdruckventil in der Heizung einen Defekt hat, sollte umgehend gehandelt werden. Eine Reparatur ist in den meisten Fällen kaum möglich und auch nicht ratsam, daher lässt sich in der Regel nur ein kompletter Austausch empfehlen. Vor dem Tausch sollte das komplette Heizungswasser abgelassen werden.

Erst anschließend kann das Ventil aus der Abblaseleitung entnommen werden. Der häufigste Fehler bei den Überdruckventilen ist eine nicht mehr korrekt funktionierende Membran. Sollte diese schon öfter durch hohen Druck in Anspruch genommen worden sein, ist es gut möglich, dass sie nicht mehr zu 100% dicht schließt und dadurch zumindest regelmäßig einige Tropfen Wasser entweichen können.

Heizung Überdruckventil Test – Welches Ventil braucht man und was kostet es?

Über die Funktionsweise und die Wichtigkeit der Überdruckventile wurde nun schon hinlänglich informiert. Wer nun in den Genuss einer neuen Heizung kommt oder aber ein altes Ventil austauschen muss, sollte sich vorher gründlich über potenzielle Ventile informieren. So gibt es verschiedene Modelle schon ab 20 Euro im jeweiligen Fachhandel zu kaufen.

Siehe auch  Warmwasser-Fußbodenheizung: Trocken- und Nasssystem erklärt

Gerade dann, wenn es um eine komplett neue Heizung mit einem Heizkessel geht, ist ein Überdruckventil nur ein Teil einer kompletten Sicherheitsausstattung, die zwischen 20 und 120 Euro kosten sollte. Zu beachten ist, dass man nicht immer selbst zur Tat schreiten kann. Wenn ein Fachmann zu Rate gezogen werden muss, kommen noch die Kosten für die Montage hinzu.

Wer sich trotzdem selbst ans Werk traut, sind zumindest objektive Testberichte ans Herz zu legen. Aus den Erfahrungen und Fehlern von anderen Hobby-Heimwerken kann man meist sehr viel lernen. Hinzu kommen gute Tipps und Kaufberatungen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Testberichte nicht zu werblich formuliert sind.

Gerade wenn man auf der Suche nach einem eher günstigen Überdruckventil ist, sollte man sich dennoch sicher sein, dass die Funktionalität nicht eingeschränkt ist. Vorsicht ist meist besser als Nachsicht. Wenn man bei der Suche aber auf Angebote von namhaften Marken wie zum Beispiel BSP oder Caleffi stößt, sollte man mit der Entscheidung zumindest nicht komplett daneben liegen.

verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).