in

Heizkörper Nabenabstand

Thermostat unten an Heizung

Im Rahmen einer Hausrenovierung oder Sanierung müssen oftmals auch die Heizkörper ausgetauscht werden. Wer sich mit diesem Thema auseinandersetzt, der wird zwangsläufig auf den Begriff Nabenabstand aufmerksam. Dem Nabenabstand kommt beim Austauschen von Heizkörpern eine wichtige Rolle zu.

Doch worum handelt es sich dabei genau? Wie wird der Nabenabstand gemessen? Was gilt es generell zu beachten, wenn Heizkörper ausgetauscht werden sollen? Darüber soll der folgende Artikel einen umfassenden Überblick verschaffen.

Was der Nabenabstand zur Heizung ist

Als Nabenabstand bezeichnet man den Abstand, der sich zwischen dem Heizkörper und den Heizungsanschlüssen in der Wand befindet. Letztere sind zum Anbringen des neuen Austauschheizkörpers wichtig.

Nabenabstände von Austauschheizkörpern werden in Millimetern gemessen. Heutzutage sind sie vielfach standardisiert. Gängige Nabenabstände von Austauschheizkörpern sind z. B. 200 mm, 300 mm, 350 mm, 500 mm, 600 mm, 900 mm und 1000 mm.

Wann ein Heizkörper ausgetauscht werden sollte

Für den Austausch eines Heizkörpers kann es vielerlei Gründe geben. Handelt es sich um eine Altbausanierung, sind die vorhandenen Heizkörper oft nicht mehr zeitgemäß. Manchmal werden sie auch ausgetauscht, da sie den optischen Ansprüchen der neuen Hausbesitzer nicht mehr genügen.

Austauschheizkörper kommen aber auch im Rahmen einer energetischen Sanierung zum Einsatz. Dabei wird das Heizungssystem auf “Niedertemperatur” umgestellt wird. Alte Guss- oder Rippenheizkörper würden nach der Umstellung nicht mehr warm genug heizen.

Wie der Nabenabstand gemessen wird

Bevor man einen neuen Heizkörper erwirbt, sollte die richtige Abmessung bestimmt werden. Dazu gehören nicht nur Breite und Höhe, sondern eben auch der Nabenabstand. Der neue Heizkörper sollte auf den Nabenabstand abgestimmt sein, damit keine aufwendigen baulichen Veränderungen notwendig werden.

Man misst den Abstand zwischen dem alten Heizkörper und den Heizungsanschlüssen mithilfe eines Zollstocks oder Lineals. Nun lässt sich oftmals ein oben genannter Standardwert ablesen. Am häufigsten ist ein Nabenabstand von 600 mm.

Worauf man bei einem Austauschheizkörper achten sollte

heizungsrohre weiß

Bevor man sich für einen Austauschheizkörper entscheidet, sollte man sich die vorhandenen Rohranschlüsse des alten Heizkörpers genau anschauen. Der Austauschheizkörper sollte dieselben Ein- und Ausgänge aufweisen.

Siehe auch  Zonenventil

Den Heizungsvorlauf findet man oben auf der linken Seite, der Heizungsrücklauf befindet sich unten links. Beachtet man dies nicht, wird oftmals eine aufwendige Verrohrung notwendig Welcher Heizkörpertyp letztendlich gewählt wird, ist aus baulicher Sicht beliebig.

Kosten für Austauschheizkörper

Die Preise eines Austauschheizkörpers sind vor allem von dem gewünschten Design und dem Heizkörpermaterial abhängig. Die benötigten Maße und der gewünschte Heizkörpertyp spielen bei der Kostenfrage lediglich eine untergeordnete Rolle.

Weiterhin finden sich eine Vielzahl an Sonderformen, welche deutlich kostspieliger sind als normale Austauschheizkörper. Schauen wir uns einmal die klassischen Varianten nach aufsteigendem Preis an:

  • Röhrenheizkörper (Nabenabstand von 200 – 1000 mm, Bauhöhe 270 mm).
  • Kompaktheizkörper Typ 12 (Nabenabstand von 400 mm -1200 mm, Bauhöhe 554 mm)
  • Kompaktheizkörper Typ 22 (s.o.: Nabenabstand von 400 – 1200 mm, Bauhöhe 554 mm)
  • Kompaktheizkörper Typ 33 (s.o., entspricht Typ 12 und Typ 22)

Je größer der Nabenabstand, umso teurer der Heizkörper. Bei den Kompaktheizkörpern ist Typ 12 am günstigsten, Typ 33 ist die teuerste Variante.

Wo bekomme ich Austauschheizkörper?

Austauschheizkörper sind im Fachhandel und in Baumärkten erhältlich. Auch eine Bestellung im Internet ist heutzutage möglich. Benötigt man nur einen Heizkörper, kann man zwischen oben genannten Kaufoptionen nach persönlichem Geschmack wählen.

Wenn der Austausch mehrerer Heizkörper geplant ist, sollte von Einzelkäufen Abstand genommen werden. In diesem Fall ist es ratsam, sich an einen Fachbetrieb zu wenden. Dieser gewährleistet eine fachmännische Installation bei ähnlichen Preisen. Weiterhin werden die Heizkörper hydraulisch abgeglichen.

Heizkörper selbst austauschen

Um einen Heizkörper auszutauschen, muss nicht zwingend ein Fachmann hinzugezogen werden. Ein geübter Heimwerker ist dieser Aufgabe ebenso gewachsen. Im Folgenden soll schrittweise erklärt werden, wie ein Heizkörper ausgetauscht wird. Im ersten Arbeitsschritt sollte man das benötigte Werkzeug parat legen:

  • Pumpenzange
  • Heizkörperentlüftungsschlüssel (alternativ Maulschlüssel)
  • Imbusschlüssel oder ein großer Schraubenzieher
  • Handtuch
Siehe auch  Fußbodenheizung Wartung - Kosten und Pflegetipps

Vor dem Austausch muss die Heizung unbedingt abgeschaltet bzw. das Absperrventil abgedreht werden. Sofern der Heizkörper über eine absperrbare Heizkörper-Rücklaufverschraubung verfügt, ist das Ablassen des Heizungswassers nicht nötig. Das Heizkörper-Thermostatventil muss dennoch geschlossen werden, da der Heizkörper unter Druck steht.

Anschließend wird die Kappe an der absperrbaren Rücklaufverschraubung aufgeschraubt. Darunter kommt dann entweder eine Imbusschraube oder eine Schlitzschraube zum Vorschein. Unter Zuhilfenahme des richtigen Werkzeugs wird diese Schraube zugedreht. Am besten geeignet wäre hierzu ein Imbusschlüssel, aber auch ein großer Schraubenzieher erfüllt seinen Zweck. Auf diese Weise wird das Rücklaufventil des Heizkörpers geschlossen.

Tricks beim Austausch von Heizkörpern

Sind der Heizungsvorlauf am Thermostatventil und die absperrbare Rücklaufverschraubung zugedreht, muss im nächsten Arbeitsschritt der Heizkörperdruck abgelassen werden. Dazu wird das Entlüftungsventil mit einem Entlüftungsschlüssel geöffnet. Bevor man mit dem Austausch fortfährt, darf kein Wasser mehr nachfließen. Solange noch Wasser nachfließt, ist dies ein Zeichen dafür, dass die Ventile nicht richtig geschlossen sind.

Sobald kein Wasser mehr austritt, wird das Entlüftungsventil am Heizkörper wieder geschlossen. Nun löst man mithilfe einer Pumpenzange oder einem Maulschlüssel die Verschraubung an der Rücklaufverschraubung. Die Verschraubung wird leicht festgezogen, damit das Entlüftungsventil geöffnet werden kann. Danach wird die Verschraubung an der Rücklaufverschraubung erneut geöffnet, um das Wasser aus dem alten Heizkörper vollständig abzulassen.

Nachdem sich kein Wasser mehr im Heizkörper befindet, wird mithilfe einer Rohrzange oder einem Maulschlüssel die Verschraubung am oberen Thermostatventil geöffnet. Nun kann der Heizkörper aus der Halterung gehoben werden. Der Austauschheizkörper wird nun an den Halterungen aufgehängt und am Vor- und Rücklauf wieder angeschlossen.

Siehe auch  Durchflussmesser Heizung

Im letzten Arbeitsschritt muss der neue Heizkörper wieder mit Wasser befüllt werden. Ist das Entlüftungsventil geschlossen und die Verschraubungen fest angezogen, wird mit dem Imbusschlüssel die Rücklaufverschraubung wieder geöffnet, damit das Heizungswasser in den Heizkörper einfließt. Nun muss man einen Augenblick abwarten.

Manchmal geschieht es, dass sich Luft im oberen Teil des Austauschheizkörpers absetzt. In diesem Fall muss der Heizkörper mit dem Entlüftungsschlüssel entlüftet werden. Zum Schluss wird das Thermostatventil am Vorlauf des Heizkörpers geöffnet.

Fachgerechte Entsorgung von Heizkörper

Ist der alte Heizkörper abmontiert, stellt sich die Frage nach einer fachgerechten Entsorgung. In fast jeder Ortschaft befindet sich ein Wertstoffhof. Dieser ist eine gute Anlaufstelle. Dort wird der Heizkörper kostengünstig oder unter Umständen sogar kostenfrei entsorgt. Eine weitere Möglichkeit ist der Schrotthandel. Manchmal bekommt man dort sogar noch ein kleines Entgelt für den gebrauchten Heizkörper.

verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).