Grundstück vermessen – Kosten und Preise in der Übersicht

Grundstück vermessen – Kosten und Preise in der Übersicht

Bei vielen Ereignissen rund um das Grundstück muss dieses vermessen werden. Dies kann bei dem Kauf eines Grundstücks relevant sein, aber auch bei der Absteckung der Grenzen zum Nachbarn. Sogar bei der Teilung eines Grundstücks zum Bau eines Doppelhauses muss eine Vermessung durchgeführt werden. Doch wer führt eine solche Vermessung überhaupt durch? Und wie viel Geld muss ich für eine solche Grundstücksvermessung einkalkulieren? Der Beantwortung dieser Fragen widmet sich der folgende Artikel.

Wie läuft eine Vermessung ab?

Bei den allermeisten Vermessungen von Grundstücken handelt es sich um amtliche Vorgänge, weshalb im ersten Schritt ein Antrag nötig ist. Dieser Antrag muss beim dafür zuständigen Vermessungs- bzw. Katasteramt oder bei einem ÖbVI in Auftrag gegeben werden.

Die eigentliche Vermessung wird beim Grenztermin vorgenommen. Der Vermesser und die Eigentümer des zu vermessenden Grundstücks und die Eigentümer der angrenzenden Grundstücke sind dabei anwesend. Es wird bei diesem Termin ein Protokoll mit den erfassten Messdaten erstellt, welches die Anwesenden alle unterzeichnen und damit anerkennen müssen.

Dieses Protokoll wird an das zuständige Amt weitergegeben. Die Erfassung erfolgt in der Regel nicht unmittelbar, da innerhalb einer gewissen Frist (normalerweise vier Wochen) ein Widerspruch eingelegt werden kann. Ist diese Frist verstrichen, so wird nach einer finalen Prüfung der neue Grenzverlauf im Grundbuch und Kataster aufgenommen und ist damit ab diesem Zeitpunkt amtlich.

Wer vermisst ein Haus?

Da es sich um amtliche Vorgänge handelt, werden die Messungen von öffentlich bestelltem Personal durchgeführt. Nachdem der ÖbVI die Unterlagen erhalten hat wird die Messung vor Ort von öffentlichen Mitarbeitern vorgenommen und diese informieren auch die Anwesenden über die alten und neuen Grenzen. Der öffentlich bestellte Vermessungsingenieur fertigt am Ende auch die Unterlagen über die Änderungen an und übergibt diese schließlich dem zuständigen Amt.

Wann muss ein Grundstück vermessen werden?

Die Vermessung eines Grundstücks kann in vielen Situation notwendig sein. Beim Kauf wird in vielen Fällen beispielsweise direkt eine Grenzfeststellung vorgenommen. Dies gilt dann, wenn nicht ersichtlich ist, wie die Grenzen verlaufen, oder wenn Änderungen am Verlauf vorgenommen werden sollen. Beim Kauf eines Grundstücks sollte man sich in der Regel immer die Grenzsteine zeigen lassen. In vielen Fällen stimmen die Steine nicht mit den eigentlichen Grenzen überein, weswegen eine Grenzfeststellung sinnvoll sein kann. Falls die Grenzen tatsächlich falsch markiert sind, so wird ein Grenztermin abgehalten, bei dem die Korrektur vorgenommen wird.

Lediglich neu markiert werden die Grenzen bei einer Grenzanzeige. Diese ist deutlich günstiger als die Grenzfeststellung, dafür werden allerdings keine Veränderungen durchgeführt. Hat man als Bauherr ein Gebäude auf einem Grundstück errichtet, so muss dieses amtlich eingemessen werden. Jeder muss dieser Pflicht nachkommen. Eine Einmessung wird auch erforderlich, wenn der Grundriss durch neue Baumaßnahmen verändert wird.

Die neuen Informationen müssen dem zuständigen Amt zukommen gelassen werden. Der letzte Fall ist die Teilungsvermessung. Falls ein Grundstück geteilt werden soll, so werden erst zwei separate Flurstücke gebildet. Im Anschluss wird die Teilungsvermessung durchgeführt, bei der es am Schluss auch wieder eine Grenzniederschrift gibt.

Welche Faktoren beeinflussen die Kosten der Vermessung?

Bei dem Vermessen von Grundstücken gibt es einiges zu beachten, was die Höhe der Kosten beeinflusst. Besonders relevant sind folgende Punkte:

  • Art der Vermessung
  • Größe des Grundstücks
  • Menge an Dokumenten, die benötigt werden
  • Aufwand der Arbeiten
  • Bundesland des Grundstücks

Dies sind die Punkte, die sich am meisten auf die Höhe der Kosten auswirken. Zu beachten ist, dass das Vermessungsrecht in Deutschland Ländersache ist. Aus diesem Grund sind die Regelungen und Gebühren von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. In manchen Bundesländern müssen bei bestimmten Vermessungen sogar die Nachbarn einen Teil der Gebühren tragen.

Was kostet es im Allgemeinen ein Grundstück vermessen zu lassen?

haus

Eine allgemeine Angabe zu einem Preis ist aufgrund der vielen Faktoren leider nicht möglich. Da es viele unterschiedliche Arten der Vermessung gibt und es zusätzlich auch extrem vom Bundesland abhängt, ist es lediglich möglich Richtwerte anzugeben. Baut man ein Haus so, kann man in der Regel aber von einem Betrag zwischen 2.000 und 3.000 Euro für die Vermessung ausgehen. Wie sich zeigt, ist dieser Punkt bei den Kosten nicht zu unterschätzen und hängt in hohem Maße mit der großen Menge an Dokumenten zusammen, die dafür benötigt werden.

Kosten für bestimmte VermessungsartenBei diesem Beispiel handelt es sich natürlich nur um eine exemplarische Aufstellung für einen speziellen Fall. In anderen Fällen können die Kosten deutlich anders ausfallen, außerdem können in manchen Bundesländern noch zusätzliche Dokumente und Vermessungen gefordert werden. Zu den hier genannten Preisen muss zudem noch die Mehrwertsteuer hinzugefügt werden, da es sich um Netto-Beträge handelt.

Bei einer Grenzfeststellung hängt der Preis immer vom Wert des Bodens und von der Anzahl der Grenzpunkte an, die gemessen werden sollen. Der Wert des Bodens agiert dabei als Vervielfachungsfaktor, der für jedes Grundstück individuell festgestellt werden muss. Die Kosten der Vermessung steigen somit mit dem Wert des Bodens an. Für die Einmessung eines Gebäudes wurden im Kostenbeispiel 600 Euro für die Messung und 210 Euro für die Feinabsteckung veranschlagt. Dieser Wert kann als Richtwert für normale Einfamilienhäuser dienen und erhöht sich erst wieder ab einem Bauwert von 500.000 Euro.

Deutlich teurer fällt die Grundstücksteilung aus. Hier wird erneut der Wert des Bodens und die Menge an Grenzpunkten herangezogen. Darüber hinaus richten sich die Kosten in diesem Fall aber auch nach den entstehen Flurstücken. Als Richtwert kann man bei solchen Vermessungen von Kosten im Bereich 2.500 bis 3.000 Euro ausgehen. Dazu kommen Gebühren für die einzelnen Flurstücke und Notar- und Grundbuchkosten, die den Preis in die Höhe treiben. Die Teilung eines Grundstücks kann so zu einer teuren Angelegenheit werden.

Wie lange dauert die Vermessung eines Grundstücks?

Die Dauer einer Vermessung variiert je nach dem Umfang der Vermessung. Die Vorbereitung der Vermessungen im Vermessungsamt kann sich je nach Umfang der Vermessung von wenigen Tagen bis hin zu mehreren Wochen erstrecken. Dies hängt häufig damit zusammen, ob bereits Grenzpunkte und Koordinaten vorliegen oder ob diese neu bestimmt werden müssen. Sind diese Werte bereits vorhanden, so kann der Antrag mit wenig Zeitaufwand bearbeitet werden.

Die notwendige Bearbeitung der Vermessung durch Mitarbeiter im Außen- und Innendienst kann bereits nach wenigen Tagen erledigt sein, sie kann sich aber sogar mehrere Monate hinziehen. Dabei spielt auch wieder der Umfang der Vermessung eine große Rolle. Auch der Zugang zu bestehenden Grenzpunkten ist hier ausschlaggebend für die benötigte Zeit.

Der Grenztermin, bei dem alle betroffenen Parteien den neuen Werten zustimmen müssen, umfasst in der Regel wenige Stunden. Allerdings ist das Ergebnis danach nicht sofort amtlich, es muss erst eine Frist verstreichen, in der die verschiedenen Parteien noch einen Widerspruch einlegen können. Geschieht dies nicht, so werden die Papiere geprüft und dann offiziell eingetragen.