Wenn man längere Zeit in seinem Haus oder seiner Wohnung wohnt, dann kann es passieren, dass einem der Stil und der Look von bestimmten Zimmern nicht mehr gefällt. Liegt dies an der Einrichtung und Ausstattung, so kann man leicht eine Veränderung bewirken. Die Möbel können verschoben werden oder alte Regale durch neue ersetzt werden.
Schwieriger wird dies jedoch, wenn man beispielsweise mit der Farbe einer Wand nicht mehr zufrieden ist. Hier können Veränderungen nur mit viel Mühe und viel Arbeit umgesetzt werden. Komplizierter wird das ganze dann auch noch, wenn man Glasfasertapete an den Wänden hat. Ob man Glasfasertapete übertapezieren und überstreichen kann und welche Möglichkeiten einem sonst nur zur Verfügung stehen, bespricht der folgende Artikel.
Was ist eine Glasfasertapete?
Glasfasertapete ist eine sehr robuste und widerstandsfähige Form der Wandtapete. Sie ist bis zu sieben Mal Stärker als gewöhnliche Raufasertapete. Sie besteht aus geschmolzenen Glasfäden, die gezogen werden und dadurch zu einem Gewebe verarbeitet werden.
Diese Herstellungsweise beschert der Glasfasertapete einige Vorteile. Durch ihre Beschaffenheit ist sie sehr Widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit, wodurch sie sich ohne Probleme bis zu 30 Jahre halten kann. Außerdem ist sie wasserfest, wodurch sie leicht gereinigt werden kann. Einer der größten Vorteile besteht aber darin, dass sie antiallergen ist, denn Schimmel und Sporen können sich nicht auf der Glasfasertapete ansiedeln.
Schäden in der Glasfasertapete ausbessern
Auch wenn die Glasfasertapete deutlich widerstandsfähiger ist als die meisten Alternativen, so kann auch sie mit der Zeit Schäden davontragen. Bei einer gewöhnlichen Raufasertapete können Schäden leicht ausgebessert werden. So können Bahnen der Raufasertapete ausgetauscht werden und es müssen keine gesamten Wände renoviert werden.
Glücklicherweise ist eine solche Vorgehensweise auch bei einer Glasfasertapete möglich. Kleine Risse oder Schäden können behoben werden, indem einzelne Stellen herausgeschnitten werden und neue Teile danach passgenau eingesetzt werden. Streicht man dann über diese Stellen etwas frische Farbe, so ist der Schaden mit wenig Arbeit komplett behoben. Allerdings sind solche Arbeiten für einen Laien nicht immer leicht. Möchte man Risse oder ähnliches beheben lassen, so lohnt es sich Kontakt zu Fachleuten aufzunehmen.
Vorteile der Glasfasertapete
Sucht man nach einer passenden Tapete für eine Wand mit Rissen, so ist die Glasfasertapete eine gute Wahl. Durch ihre Beschaffenheit ist sie sehr robust und zugfest. Während andere Arten von Tapeten mit der Zeit höchstwahrscheinlich selber Risse davontragen würden, ist dies bei Glasfasertapeten nicht der Fall. Sie kaschieren die unschönen Schäden der Wände über Jahrzehnte, ohne selber beeinträchtigt zu werden.
Die widerstandsfähigen Eigenschaften sind dabei nur einer der Vorteile der Glasfasertapete. Zudem ist sie auch resistent gegen Feuer. Alles in allem tragen diese Gesichtspunkte massiv dazu bei, dass die Glasfasertapete immer mehr auch in öffentlichen Gebäuden zum Einsatz kommt, da Reparaturen und Gefahrenquellen so auf ein Minimum reduziert werden können.
Glasfasertapete überstreichen – Anleitung und Vorgehensweise
Das Überstreichen einer Glasfasertapete funktioniert, im Gegensatz zum Übertapezieren, ähnlich wie bei einer Raufasertapete. Dazu sind leidglich Malerutensilien wie Pinsel und Farbrolle notwendig. Natürlich darf auch die gewünschte Farbe nicht fehlen. Es muss zudem keine besondere Streichtechnik verwendet werden, die Vorgehensweise kann vom Streichen einer normalen Tapete übernommen werden.
Die Glasfasertapete bietet für das Überstreichen einen großen Vorteil. Da sie prinzipiell aus Glas besteht, wird sie nicht so schnell abgenutzt. Eine Glasfasertapete kann aus diesem Grund in ihrer langen Lebensdauer bis zu zehn Mal neu gestrichen werden, ohne dass sie an Qualität verliert. Hat man sich an einer Farbe schnell satt gesehen, so kann die Anschaffung einer Glasfasertapete sich also durchaus lohnen.
Glasfasertapete neu verputzen und übertapezieren
Gefällt einem die Optik der Wand nicht mehr, an der die Glasfasertapete angebracht ist, so kann dies mit etwas Arbeit behoben werden. Während man eine Raufasertapete einfach übertapezieren kann, so ist bei einer Glasfasertapete etwas mehr Aufwand nötig.
Um eine Glasfasertapete überzutapezieren, muss die Wand verputzt werden. Dies kann mit Kalkstrukturspachteln durchgeführt werden. Die Wand wird in einem ersten Schritt vorgrundiert, bevor sie verputzt werden. Danach wird der Kalkstrukturspachtel 2-3 mm dick aufgespachtelt. Ist dieser Schritt abgeschlossen, so muss man das Ergebnis mindestens einen Tag richtig trocknen lassen.
Wenn man mit dieser Vorgehensweise fertig ist, dann kann man ein Oberflächen-Finish zum Strukturieren auftragen. Dies kann der letzte Schritt der Bearbeitung sein. Möchte man nun auch noch einen neuen Look verpassen, so kann man die fertig verputzte Wand jetzt neu tapezieren. Es zeigt sich, dass bei Glasfasertapeten normalerweise kein herkömmliches Übertapezieren möglich ist. Jedoch verleiht das Verputzen der Tapete auch eine gewisse Basis, die bei einem Übertapezieren für gewöhnlich nicht entsteht.
Ist die Glasfasertapete gesundheitsschädlich?
Während diese Form der Tapete an der Wand ist, ist sie alles andere als gesundheitsschädlich. Durch ihre antiallergene Struktur ist sie sogar förderlich für die Gesundheit, als es eine herkömmliche Raufasertapete wäre. Allerdings muss man bei der Bearbeitung der Glasfasertapete vorsichtig sein.
Bei der Anbringung sowie bei der Entfernung sollten unbedingt Handschuhe getragen werden, da die feinen Glasfasern Hautreizungen hervorrufen können. Auch ein Mundschutz ist zu empfehlen, da die winzigen Partikel in die Lunge gelangen und dort zu Problemen führen können.