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Haus aufstocken – Kosten und Preise in der Übersicht

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Viele Leute träumen von einem Eigenheim. Falls man sich diesen Traum bereits erfüllen konnte, heißt das aber nicht zwangsläufig, dass man sein ganzes Leben lang in diesem Haus glücklich sein wird. Verschiedene Lebenssituationen können dazu führen, dass man beispielsweise zu wenig Platz im Eigenheim hat. Diesem Problem kann man jedoch auf verschiedene Weise entgegenwirken.

Neben dem Kauf eines neuen Hauses gibt es dabei aber auch noch andere Möglichkeiten. Manche haben noch Platz auf ihrem Grundstück und errichten einen Anbau. Falls dies nicht möglich ist, gibt es allerdings noch eine weitere Variante zur Gewinnung von Wohnraum: die Aufstockung des Hauses. Da man nur nach oben baut wird kein weiterer Platz auf dem Grundstück benötigt. Doch mit welchen Kosten muss man dabei rechnen?

Aufstocken mit dem Material Holz

Die heutige Zeit wird durch das zentrale Thema Nachhaltigkeit geprägt. Auch im Bauwesen ist in dieser Hinsicht ein Wandel zu bemerken. Es wird nicht nur ein Augenmerk auf hochwertige Materialien gelegt, sondern auch der Aspekt der Umweltfreundlichkeit und der Ökologie der Baumaterialien wird berücksichtigt. So soll der verwendete Baustoff häufig aus der Nähe stammen, in der Herstellung wenig CO² erzeugen und bei den Bewohnern keine negativen Auswirkungen erzeugen.

Holz erfüllt alle diese Anforderungen mit Bravour und ist zudem auch noch ein nachwachsender Rohstoff. Zur Aufstockung ist Holz besonders gut geeignet, da es mit seinem leichten Gewicht kaum Einfluss auf die Statik des Gebäudes nimmt. Werden andere Materialien verwendet, so sind oft zusätzliche Verstärkungen notwendig, damit das fertige Gebäude sicher stehen kann. Da Holz in der Regel auch deutlich günstiger als mineralische Materialien ist, spart man auf diese Weise doppelt Geld.

Die Ständerbauweise

Die Ständerbauweise ist in der Regel die günstigste Variante zur Aufstockung eines Hauses. Die Konstruktionen bestehen aus Holz oder Stahl und sind sehr leicht. Aus diesem Grund spart man sich teure Verstärkungen durch Stahlträger. Wird diese Methode mit Innenwänden in Trockenbauweise kombiniert, werden nicht einmal Unterstützungen im Erdgeschoss benötigt.

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Zudem ist das Innere des Hauses nicht lange anfällig für Wettereinflüsse, da die Bauzeit kurz ist. Somit ist kein vollständiger Auszug während der Aufstockung notwendig.

Die Holztafelbauweise

Die Holztafelbauweise ist die kürzeste Methode, um mehr Wohnraum nach oben zu gewinnen. Diese Vorgehensweise basiert auf vorgefertigten Elementen, die aus Holz bestehen. Die fertigen Wände verfügen bereits über eine Installationseben und weisen Gipskartonplatten nach innen auf.

Durch diese Elemente kann die Bauzeit auf lediglich ein bis zwei Tage gekürzt werden. Zudem ist der Aufbau der Holzelemente sehr unproblematisch und er ist außerdem durch seine Beschaffenheit nicht anfällig für Rissbildung.

Das Aufmauern

Auch ein Haus aus massiven Ziegeln lässt sich Aufstocken. Jedoch sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die gleichen Steine verwendet werden. Ist dies nicht der Fall, so können durch verschiedene Ausdehnungsverhalten Risse in der Hauswand entstehen. Außerdem ist es zu empfehlen, dass nach den Baumaßnahmen das gesamte Gebäude neu verputzt wird, um so das den Baukörper mit einem Wärmedämmverbundsystem auszustatten. Zudem sorgt dieses Vorgehen dafür, dass Neu und Alt nicht mehr zu unterscheiden sind.

Kosten für eine Aufstockung

Bei den Kosten für die Aufstockung kommt es immer auf die Art der Aufstockung und die Größe des Gebäudes an, welches bebaut werden soll. Aus diesem Grund können die Kosten auch je nach Ausführung sehr unterschiedlich ausfallen.

Die günstigste Variante ist dabei die Kniestockerhöhung. Hier ist die Statik des Hauses und der Zustand des Dachs von Bedeutung. Falls beides in gutem Zustand ist, so wird die Maßnahme deutlich günstiger. Müssen Sanierungen durchgeführt werden, steigen die Kosten dementsprechend an. Das gleiche gilt auch für die Statik des Baukörpers. Durchschnittlich kostet eine Aufstockung auf diese Art zwischen 5000 und 13000 Euro.

Bei einer Geschossaufstockung und dem Ausbau eines Flachdachs sind die Kosten direkt vom genutzten Material und der Vorgehensweise abhängig. Vorgefertigte Elemente sind in der Regel deutlich günstiger als die Alternativen. Die Teile aus Holz schlagen sich dementsprechend auch positiv im Preis nieder. Insgesamt ist der Preis nach oben offen, je nachdem was gebaut werden soll. Durchschnittlich kann bei diesen Methoden von einem Preis von 750 bis 1800 Euro pro Quadratmeter ausgegangen werden.

Weitere Kosten für die Planung der Aufstockung

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Es zeigt sich, dass neben den eigentlichen Kosten für das Bauvorhaben, auch noch einige andere Faktoren berücksichtig werden müssen. So beispielsweise Kosten für den Statiker an, Kosten für den Architekten, die Ausfertigung des Bauplans und für Baugenehmigungen. Falls die Bauaufsicht und die Planung des Vorhabens abgegeben werden, so fallen hier auch noch Kosten an. Zudem können, je nach Aufstockung, weitere Kosten für den Innenausbau des neuen Geschosses anfallen, wie der Anschluss der neuen Etage an Rohr- und Leitungssystem. Generell gibt es bei einer Aufstockung einige Kostenpunkte, die berücksichtigt werden müssen:

  • Art und Weise der geplanten Aufstockung
  • Vorgehensweise der handwerklichen Maßnahme
  • Nötige Wärmeschutzmaßnahmen
  • Genehmigung und Planung
  • Ausbau und den Anschluss der neuen Etage
  • Neue Fenster
  • Statiker/Architekt
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Wann ist eine Aufstockung überhaupt möglich?

Möchte man herausfinden, ob bei dem eigenen Objekt eine Aufstockung möglich ist, so sollte man direkt einen Blick in den örtlichen Bebauungsplan werfen. Dieser legt fest, wie hoch die Gebäude im jeweiligen Bereich sein dürfen und wie viele Geschosse erlaubt sind. Grundsätzlich kann aber auch ein Architekt darüber Auskunft geben.

Falls ein zusätzliches Geschoss nicht erlaubt sein sollte, so bekommt man jedoch häufig die Genehmigung für ein zurückspringendes Geschoss. Bei dieser Maßnahme wird ein Teil des Dachs abgetragen und ein zusätzliches Geschoss an der hinteren Hälfte des Gebäudes aufgesetzt. Der vordere Teil bleibt frei und kann als Gründach oder Dachterrasse genutzt werden.

Falls die Aufstockung möglich sein sollte, so sollte man eine Bauvoranfrage stellen. Wenn der Prüfaufwand für die zuständige Behörde nicht sehr hoch ist, fallen hier auch keine enormen Kosten an. Meistens beläuft sich die Rechnung auf 50 bis 200 Euro, für die man eine gültige Antwort des Bauamts bekommt.

Steuerliche Erleichterungen und Finanzvorteile bei der Aufstockung

Möchte man eine Aufstockung durchführen, so kann gleichzeitig eine Sanierung des Daches sinnvoll sein. Führt man im gleichen Zuge eine Neudämmung durch, so kann die Energiebilanz des Hauses stark verbessert werden. Dies spart nicht nur Heizkosten, es können auch günstige Kredite und Zuschüsse bei der KfW beantragt werden. Die Höhe der Zuschüsse richtet sich dabei nach Energieeffizienz nach der Sanierung.

Weiterhin kann man eventuell Steuererleichterungen geltend machen. Falls man die Aufstockung als Erhaltungsaufwand deklarieren kann, so wird der Erhaltungsaufwand als abzugsfähige Werbungskosten angesehen. Dies ist möglich, wenn bei der baulichen Maßnahme der Erhalt der Immobiliensubstanz das Hauptziel ist. Sollte jedoch die Schaffung von Wohnraum im Vordergrund stehen, so kann man lediglich eine Steuerminderung von 2% im Jahr geltend machen.

Ideen zur Aufstockung des Hauses

Bei einer geplanten Aufstockung eines Hauses müssen einige Dinge beachtet werden. Allerdings ist eine Aufstockung in der Regel weitaus günstiger als die Realisierung eines Anbaus. Eine Aufstockung verläuft nicht immer gleich, es gibt mehrere Arten ein solches Vorhaben umzusetzen. Bevor man sich entscheidet, sollte man sich im Vorfeld einige Gedanken zu dem gewünschten Projekt machen und sich Ideen zur Aufstockung des Hauses geben lassen.

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So ist es üblich, dass bei einer Dachaufstockung der Kniestock angehoben wird, falls die vorhandene Dachneigung ungeeignet für einen sinnvollen Dachausbau ist. Wird diese Technik angewandt, so ist es darüber hinaus auch möglich, direkt ein komplett neues Geschoss zu errichten. Besitzt das eigene Haus ein Flachdach, so kann diesem ein Steildach aufgesetzt werden und darunter ein standardmäßiger Dachboden eingebaut werden.

Es zeigt sich schnell, dass es viele verschiedene Möglichkeiten zur Aufstockung gibt. Die bisherige Aufzählung beinhaltet zudem nur die technische Seite und hat innovative Ideen hinsichtlich Optik und Design nicht berücksichtigt. In diesem Bereich ergeben sich einige Möglichkeiten, die es vor dem Beginn des Projekts zu überdenken gilt.

verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).