Die Arbeit mit Gas ist vor allem für viele Hobby-Handwerker und Privatpersonen ein Dorn im Auge, denn schon von Kindheitstagen auf bekommt man vermittelt, dass mit Gas und Strom nicht zu spaßen ist. Dennoch gibt es unzählige Geräte, die nahezu bedenkenfrei mit Gas betrieben werden können. Dazu werden meist Schutzgasflaschen benötigt, die es in allen Größen zu kaufen gibt.
Dabei muss man sich genau überlegen, welche Gasmengen man benötigt, denn wenn die Gasflasche zu klein ist, muss man ständig für Nachschub sorgen. Wenn man allerdings zu viel bestellt, hat man gleichzeitig auch zu viel Geld ausgegeben für eine Gasmenge, die man überhaupt nicht gebrauchen kann. Wie man nun die optimale Gasmenge bestimmt und was allgemein bei der Arbeit mit einer Schutzgasflasche zu beachten ist, erfahren Sie hier. Die verschiedenen Größen und Modelle haben alle ganz individuelle Vor- und Nachteile sowie unterschiedliche Kosten.
Schutzgasflasche Empfehlungen
Wo kann man Schutzgasflaschen kaufen?
Zumeist werden in Baumärkten wie Hornbach lediglich die Füllungen für Schutzgasflaschen angeboten. Auf diese Weise wird angeraten, leere Gasflaschen in der Nähe auffüllen oder tauschen zu lassen. Ebenfalls dienen als Bezugsquelle für komplette Schutzgasflaschen diverse online Shops wie die GPG Gase Partner GmbH oder Amazon sowie unterschiedliche Baumärkte. Ebenfalls lassen sich Gaspreise bei Tankstellen sowie anderen passenden Anlaufstellen in der Nähe vergleichen. So lässt es sich ebenfalls regional, Geld sparen.
Verbrauch einer Schutzgasflasche beim Schweißen
Der Gasverbrauch einer Schutzgasflasche lässt sich relativ einfach bestimmen, da man sich nur an einer Rechnung orientieren muss. Dabei muss man natürlich auch das jeweilige Drucksystem der Gasflasche beachten. Man kann das Ganze anhand eines Beispiels erklären. In dem Fall gehen wird von einer Schutzgasflasche ausgegangen, die ein Volumen von 10 Litern bei einem Druck von 200 bar hat. Der Druckminderer ist ein weiteres Bauteil an der Flasche, dem große Wichtigkeit zufällt. Meist kann man daran erkennen, wie viel Gas noch in der Flasche ist und welcher Druck vorherrscht. Auf der rechten Seite kann man dann ablesen, wie viele Liter pro Monate aus der Flasche fließen können.
Den Druck kann man leicht prüfen, indem man den Druckminderer auf einen Wert von 10 Litern pro Minute einstellt, was soviel heißt, dass 10 Liter binnen 60 Sekunden aus der Flasche strömen können. Wenn man dann davon ausgeht, dass sich in der Schutzgasflasche 200 bar mal 10 Liter befinden, kann also bei diesen Einstellungen 200 Minuten lang Gas ausfließen. Von diesen optimalen Verhältnissen sollte man allerdings nicht ausgehen, da man immer wieder mit kleinen Verlustmengen rechnen muss. Eine undichte Leitung könnte hier zum Problem werden, doch wann kann das eigentlich passieren?
Kleinere Verluste möglich
Wenn man den Gashahn aufdreht, kurz mit der Flasche arbeitet und sie dann über einen längeren Zeitraum offen stehen lässt, muss man damit rechnen, dass kleinere Verluste entstehen, die man dann auch bei einer konkreten Rechnung über den Verbrauch einbeziehen muss. Damit man diese Verluste minimieren kann, sollte immer wieder ein Gas-Test durchgeführt werden.
Gas-Test bei einer Schutzgasflasche
In erster Linie sollte man den Test durchführen, da man dadurch bares Geld sparen kann und man verliert nicht immer wieder Zeit durch das Nachfüllen der Flasche. Gerade beim Schweißen ist es aber auch sinnvoll, dass man eine möglichst dichte Schutzgasflasche hat, damit kein unnötiger Sauerstoff beim Schweißen dazwischenfunken kann.
Wenn das passiert, kann es sogar sein, dass das gewünschte Ergebnis am Schweißobjekt nicht den eigenen Vorstellungen entspricht. Gerade wenn es um Schweißvorgänge mit Schutzgas geht, will man keinen Sauerstoff im Spiel haben, der nicht eingeplant ist. Wenn die Schutzgasflasche allerdings nicht dicht ist, kann die Qualität der Schweißnaht sehr schlecht werden.
Poren sorgen dafür, dass das Ergebnis nicht wie gewünscht ausfällt. Was hier zusätzlich Abhilfe verschaffen kann, ist die Verwendung von einem zusätzlichen Magnetventil zwischen dem Schlauch und dem angesprochenen Druckminderer. Nach der Arbeit kann man dann per Knopfdruck die Schutzgasflasche komplett abdichten.
So testet man, ob die Schutzgasflasche dicht ist
Grundsätzlich testet man eigentlich nicht, ob die Schutzgasflasche selbst dicht ist, sondern ob es ein Leck zwischen dem angebrachten Druckminderer, dem angeschlossenen Schlauch oder dem Schweißgerät selbst gibt. Wenn man weiß, welchen Druck man für die Arbeit bzw. das gewünschte Ergebnis braucht, kann man dieses einstellen. Anschließend muss man nur dieser Anleitung folgen:
- Zunächst einmal wird die Schutzgasflasche aufgedreht. Dann kann nachgeschaut werden, wie viel Druck sich noch darin befindet. Auf der rechten Seite sieht man wie gesagt die zuvor eingestellte Menge, die entnommen werden soll.
- Anschließend wird die Flasche wieder zugedreht. Auf dem Druckminderer sollte sich dann der Druck zunächst auf einem konstanten Wert halten, zumindest, wenn alles nach Plan läuft.
- Erst nach einer gewissen Zeit sollte der Druck dann langsam wieder fallen. Das ist nichts Ungewöhnliches, da der Druck nicht gut für das gesamte Konstrukt ist. Sollten sich in der Zwischenzeit die Schrauben etwas gelockert haben, können diese wieder befestigt werden.
- Natürlich muss es nicht direkt an den Schrauben liegen, es kann auch gut sein, dass das komplette System an sich defekt ist. In diesem Fall kann ein Leckspray dabei helfen um festzustellen, ob die eigene Schutzgasflasche dicht ist oder nicht.
Dabei muss das komplette System mit dem Spray eingesprüht werden. Anschließend muss man ganz genau hinsehen, damit man bemerkt, falls sich an einer Stelle Bläschen bilden. Je nachdem, wo die undichte Stelle ausfindig gemacht wird, muss dann ein entsprechendes Ersatzteil besorgt werden.
Die richtige Schutzgasflasche wählen: Welches Volumen?
Eigentlich spielt die Größe der Flasche beim Kauf keine große Rolle. Fakt ist aber, dass die Arbeit nur ungerne unterbrochen werden will, weil das Gas leer ist und man die Schutzgasflasche austauschen muss. Zu viel Gas möchte man aber natürlich auch nicht herumstehen haben, da dann der eine oder andere Euro verschwendet wird.
Ob sich nun für eine Variante mit 10 oder 20 Litern entschieden wird, hängt in erster Linie vom kompletten Schweißvolumen, aber auch vom Ort der Arbeitsverrichtung ab. Hinzu kommt natürlich das zu bearbeitende Material und, ob man beim Schweißen eher mobil sein muss oder nicht.
Bevor sich also konkret für eine Schutzgasflasche entschieden wird, sollte sich genau darüber informiert werden oder es gilt selbst einzuschätzen, welche Arbeit auf einen wartet und anhand der vorher beschriebenen Rechnung den ungefähren Verbrauch bestimmen. Gerade, wenn man im Freien schweißen muss, sollte eher die größere Variante genommen werden, da mit geringen Verlusten an Gas zu rechnen ist.
Auch das Material beachten
Selbstverständlich sollte auch das entsprechende Material bedacht werden, denn manche Materialien lassen sich sehr viel besser schweißen, sodass man in diesem Fall viel weniger Schutzgas benötigt. In Sachen Mobilität gibt es natürlich Arbeiten, bei denen man den Standort kontinuierlich wechseln muss, was mit einer kleineren Flasche natürlich einfacher zu bewältigen ist.
Letztendlich haben sowohl die Varianten mit 10 Liter, als auch die mit 20 Liter ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile. Bei einem Kauf muss immerhin nicht groß zwischen den Herstellern unterschieden werden, weil Schutzgasflaschen ohnehin hohen Standards gerecht werden müssen, damit sie ihn den Verkauf gebracht werden dürfen. Ein Preisvergleich lohnt sich natürlich dennoch immer, um eventuelle Angebote ausnutzen zu können.