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Stichleitungen

Stichleitungen

Wer in der heutigen Zeit ein Haus oder eine Wohnung baut, kommt in der Planungsphase sicher mit den Begriffen Reihenleitung, Stichleitung oder Ringleitung in Berührung. Grundsätzlich geht es dabei darum, dass in einem Haus der Wasserkreislauf nicht unnötig oft unterbrochen sein sollte.

Über die Stockwerke hinweg muss dafür gesorgt werden, dass die Hygiene ständig aufrechterhalten wird und es zu keiner Stagnation kommt. Für welche Leitung man sich dabei entscheidet oder ob man gar eine Kombination in Erwägung zieht, muss letztendlich ein Fachmann vor Ort entscheiden.

Stichleitungen sind vielen allerdings auch aus dem Elektronik-Bereich bekannt. Je nachdem, um welche Thematik es geht, darf man gerade bei der Online-Recherche nicht durcheinander kommen. Dieser Artikel erklärt genau, um was es sich bei den jeweiligen Stichleitungen handelt.

Elektrische Stichleitungen – Was ist das und wozu dienen sie?

Bei einer Stichleitung handelt es sich um eine elektrische Leitung, die innerhalb von Hochfrequenz-Systemen zur Impedanzanpassung dient. Zweck ist eine Verbesserung der Einfügedämpfung. Ebenfalls kann eine Reduzierung der reflektierten Welle erreicht werden. Sie kann zum Ende hin offen oder kurzgeschlossen sein. Die Bezeichnungen hierfür sind open circuit und short circuit.

Dabei dürften die Stichleitungen vielen noch aus alten ISDN-Zeiten bekannt sein, da man sie in diesem Zusammenhang zur Installation benötigt hat. Längen von über 10 Meter waren dabei keine Seltenheit. Grundsätzlich kam ein ISDN-Kabel an der jeweiligen Ausgabestelle an, wurde isoliert und dann mit der Stichleitung einmal weitergeführt und einmal zum anderen Ende der ISDN-Dose installiert.

Grundsätzlich kann man also sagen, dass Stichleitungen die Anschlüsse für sämtliche ISDN-Geräte sind und waren. Doch welche Bedeutung haben Stichleitungen, wenn man den Begriff im Zusammenhang mit dem eigenen Wasserhaushalt verwendet?

Stagnation bei Stichleitungen Probleme mit dem Trinkwasser

Gerade, wenn es bei Trinkwasser hygienische Probleme gibt, ist die Stagnation in den meisten Fällen der Auslöser. Daran hat sich auch über die Jahre hinweg nicht wirklich viel geändert.

Stichleitungen sind ein etwas veraltetes System, wie man bei einem Haushalt über mehrere Stockwerke und Ausgabegeräte hinweg die jeweiligen Wasserleitungen verlegt. Durch die Mehrfachbeanspruchung der Leitungen im Stichleitungen-System kommt es zu den angesprochenen Stagnationen, die einen negativen Einfluss auf die Wasserqualität haben können.

  • So ist zu raten, dass man schon während der Planungsphase berücksichtigen sollte, möglichst nicht auf Stichleitungen zu setzen, sondern eher auf Reihen- oder Ringleitungssysteme zurückzugreifen.
  • Des Weiteren ist es sinnvoll, die am meisten genutzten Ausgabestellen wie z.B. einen oft genutzten Wasserhahn, an das Ende der Leitung zu installieren, sodass das vorliegende Wasser immer wieder in Bewegung ist und ausgetauscht werden kann.
  • Somit ist eine längere Stagnation nahezu auszuschließen.
  • Wenn man dabei aber von einem Ringsystem spricht, sollte bei der Planung darauf geachtet werden, dass je nach Größe der Leitung und des Systems die Druckverluste anhand des Fließwegs des Wassers berechnet und einbezogen werden.

Hierzu gibt es sogar die DIN 1988-300, die Aufschluss über alle Größen gibt, die beachten werden sollten. Da man diese Berechnungen nur sehr schwer von Hand zu Fuß erledigen kann, empfiehlt sich dabei eine externe Software, die genau für dieses Thema programmiert wurde.

Vorsicht bei Ringleitungen

Stromkabel eingewickelt

Egal für welche Variante man sich entscheidet, letztendlich muss man sicherstellen, dass „echte“ Reihen- oder Ringleitungssysteme vorliegen. In vielen Fällen wird man vor Ort aber immer wieder auf Ringleitungen treffen, an denen der letztendliche Verbraucher nicht wie gewünscht direkt angeschlossen sind, sondern nur über ein T-Stück angeklemmt wurden.

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Dabei geht es nicht um einen großen Umweg, dennoch gibt es so im Rohrnetz eine Verzweigung, die logischerweise nicht so regelmäßig von frischem Wasser durchgespült wird, wie es eigentlich vonnöten wäre. In diesen Stichleitungen herrscht in der Folge ein ungleich höheres Hygiene-Risiko in Sachen Keimbildung.

Diese Stichleitungen führen zudem zu unerwünschten Druckverlusten innerhalb der Rohrleitung, doch das ist gerade über mehrere Stockwerke hinweg keine Seltenheit. Gerade bei Hauchhäusern kann es dabei nach oben hin zu Qualitätsverlusten kommen. Das müssen nicht zwingend Hygiene-Probleme sein, es kann z.B. vorkommen, dass das Wasser plötzlich kalt wird, falls an anderer Stelle zu dieser Zeit ein anderer Anschluss betätigt wird.

Wenn man es allerdings mit korrekt installierten Reihen- oder Ringleitungssystemen zu tun hat, sollte unabhängig von der Menge der Anlaufstellen und der gleichzeitigen Nutzung kein Qualitätsabfall verkommen. Druckverluste sind ebenfalls kein Problem, da die Strömung innerhalb der Rohrsysteme bereits optimiert wurde, ganz im Gegenteil zu den Varianten mit Stichleitungen.

Wann kommt welches System zum Einsatz?

Stichleitungen stellen eine direkte Verbindung zwischen den Zapfstellen und den einzelnen Leitungen dar und sind daher komplett auszuschließen, wenn es um ein aufwändiges Wasserleitungssystem geht. Folglich kommen dafür eigentlich nur noch Reihenleitungen oder Ringleitungen in Frage, doch hier kann nicht pauschal gesagt werden, welche Variante die bessere ist.

Je nach vorliegenden Gegebenheiten im Gebäudekomplex ist sogar eine Mischlösungen aus beiden Varianten möglich, doch hier kann eigentlich nur ein ausgebildeter und erfahrener Fachmann Auskunft geben.

Fachgerechte Installation von Trinkwasserrohrsystemen und Stichleitungen komplex

Dieser Artikel sollte bereits Aufschluss darüber gegeben haben, wie komplex die fachgerechte Installation von Trinkwasserrohrsystemen eigentlich ist. Genauso kann man leider nicht sagen, dass es feste Faktoren gibt, die darüber entscheiden, welches System immer die richtige Wahl ist. Egal ob Stichleitungen, Reihenleitungen oder Ringleitungen – alle Varianten haben ihre individuellen Vor- und Nachteile.

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Bei der Entscheidung muss Fachverstand vor Ort sein, da man so mittelfristig Schäden, Komforteinbußen oder gar Gesundheitsprobleme nicht ausschließen kann. Dabei müssen folgende Fragen beantwortet werden:

  • Wie sollte die Wasseranlage im Optimalfall funktionieren?
  • An welchen Stellen könnte es aufgrund von Stagnation zu Problemen mit der Hygiene kommen?
  • Wie kann man solche Problemstellen umgehen oder gar beheben?

Ein geschulter Installateur kann schon daran erkannt werden, dass er für seine Arbeit bei der Entscheidungsfindung die angesprochene Software parat hat, die völlig automatisch ermöglicht, die vorliegenden Gegebenheiten zu analysieren und zu berechnen, welches Rohrsystem am besten geeignet ist.

Diese Art von Software bietet sogar die Möglichkeit, live vor Ort zu simulieren, wie es bei einer möglichen Spülung oder einer Nutzung des Zapfhahns in Sachen Druck, Wassertemperatur und Co. aussieht. Natürlich kann auch die Situation simuliert werden, dass mehrere Zapfhähne gleichzeitig laufen.

Letztendlich könnten kleine Temperaturunterschiede bei der Verwendung von Stichleitungen sogar verkraftbar sein, was allerdings nicht für die Hygiene gilt. Bei der eigenen Gesundheit sollte man nie Abstriche machen oder unnötige Risiken eingehen.

verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).