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Vorwahl 0013

iPhone in einer Hand

Viele kennen das. Man bekommt einen Anruf von einer ausländischen Nummer, die einem nichts sagt. Sehr oft beginnt sie mit der Vorwahl 0013. Ist es ratsam, den Anruf anzunehmen? Oder gar zurückzurufen? Oder soll man das lieber bleiben lassen?

Ländervorwahl 0013

Die Wahrscheinlichkeit ist in der Tat sehr groß, dass es sich um einen Betrugsversuch handelt, zum Beispiel mit dem Ziel, an Kreditkartendaten zu kommen. Es könnte, wenn man einmal abgehoben hat, beispielsweise mit der Ankündigung beginnen, man habe den Jackpot in Las Vegas geknackt, obwohl man überhaupt nicht gespielt hat, ja nicht einmal weiß, dass ein solcher Jackpot zur Verfügung steht.

Auch könnte man aufgefordert werden, eine einzelne Nummer zu drücken, um dann mit einer Art Call Center verbunden zu werden, das eine Belohnung verspricht, ausgelobt von einem Reisebüro, so in etwa vor einigen Jahren geschehen bei Versuchen von 0013027609043, mit einem in Kontakt zu treten. Schnell geht es dann ans Eingemachte. Das vermeintliche Reisebüro will Daten: Name, Adresse, Kreditkarten-Daten.

Gibt es eine Vorwahl 0013 überhaupt?

Es gibt nur die Vorwahl 001, die für die USA und Kanada steht. Die 3 nach der 1 wäre dann schon die erste Zahl, die die Region symbolisiert, aus der der Anruf kommt. In obigem Beispiel kann die 001302 dem US-Bundesstaat Delaware zugeordnet werden. Wer also niemanden in Delaware kennt und auch keinen Anruf von dort oder aus der Nähe von Delaware erwartet, sollte einfach nicht abheben.

Vorwahl 0013 – nur ein Beispiel für eine Betrugsmasche

Viele Telefonkunden klagen über solche mysteriösen Anrufe. Und es ist nicht immer nur die 0013. Oft ist es auch die 0024, die erscheint. Die Vorwahlen von elf afrikanischen Ländern beginnen mit dieser Zahlenfolge. Dahingegen beginnen einige der europäischen Länder mit 0035. 00350 = Gibraltar / 00351 = Portugal / 00352 = Luxemburg / 00353 = Irland etc. Auch diese 0035 wird für Betrug gebraucht.

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Vorwahl 0013 und ähnliche Nummern – Sind es Ping-Anrufe?

iPhone auf einem Tisch

Nicht immer führt eine solche Telefonnummer dazu, über persönliche Daten, vor allem Informationen über die Kreditkarte, ausgefragt zu werden, um dann mit dieser Information Unheil anzurichten.

Oft steckt dahinter auch ein sogenannter Ping-Anruf. Hinter diesem Begriff verbirgt sich ein Anruf von nur einer oder zwei Sekunden. Einmal klingelt es und schon ist der Anruf beendet. Wer dann auf den Display des Telefons schaut, liest dort mit Verwunderung eine ausländische Nummer, die völlig unbekannt ist.

Wer also schnell abgehoben hat oder – und das ist wesentlich häufiger – zurückruft, kann im Handumdrehen das Opfer einer überaus teuren Verbindung werden. Bereits ein sehr kurzer Rückruf kann hier Kosten bis zu 100 € verursachen.

Wie aussagekräftig ist die vermeintliche Vorwahl 0013?

In den letzten Jahren hat sich das Gesicht dieser Bedrohung noch einmal verändert. Heutzutage ist eine auf dem Display angezeigte Nummer noch viel weniger aussagekräftig als noch vor einigen Jahren. Betrüger nutzen mehr und mehr etwas, was unter dem Namen Call-ID-Spoofing bekannt ist. Damit kann ein Betrüger die Nummer im Display dessen, der angerufen wird, dahingehend manipulieren, dass jede vom Anrufer gewünschte Zahlenfolge dort auftaucht.

Was ist zu tun bei einem Anruf?

Es gibt ein paar – zugegebenermaßen allerdings nicht sehr weitreichende – Ideen. Zum einen gibt es im Internet einige Seiten, die anbieten, die Nummern, die in ein Suchfeld eingegeben wurden, zurückzuverfolgen.

  • Die könnte in jenem Fall eine Lösung sein, wenn eine derartige Rückverfolgung dazu führt, dass man sich wieder an die Zahlenfolge erinnert und zu dem Schluss kommt, der Anruf sei in Ordnung.
  • Wer die suspekte Nummer in eine probate Suchmaschine eingibt, könnte auch einen kleinen Schritt weiterkommen. Zumindest ist es möglich, so eine Internet-Seite zu entdecken, die Listen mit gefährlichen Nummern anbietet. Die auf dem Display des eigenen Telefons könnte gut dort vermerkt sein.
  • Wer bereit ist, ein paar Euro in die Recherche zu investieren, kann die Telefonnummer, die um Rückruf bittet, von einer Telefonzelle aus anrufen. Das bringt natürlich nur auf indirektem Weg eine gewisse Bestätigung eines Verdachts, den man hegt.
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Eine wirkliche Lösung ist dies jedoch nicht. Eher ein kleiner Coup. Dem Betrüger kann man so nicht schaden und schon gar nicht dessen Identität aufdecken. Insgesamt gibt es nur ein Mittel, sich wirklich zu schützen. Nicht reagieren, nicht abheben, nicht zurückrufen. Das Ganze einfach ignorieren.

verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).