Professionelle Hautkleber sind vor allem unter Maskenbildnern im Theater- und Fernsehbereich bekannt. Doch auch im Alltag können sie nützlich sein. Sei es, um das Rutschen von Kleidung zu verhindern (z.B. Socken) oder um zur Karnevalssaison eine Perücke sicher zu befestigen. Was mithilfe von Hautkleber alles möglich ist und worauf man achten sollte, darüber soll der folgende Artikel umfassend informieren.
Arten von Hautklebern
In früheren Zeiten war Mastix der einzig gängige Hautkleber. Heutzutage steht eine breitere Palette zur Auswahl. Diese reicht vom klassischen Mastix Hautkleber bis hin zu Hydro-Mastix, welches wasserlöslich ist. Auch wasserlösliche Acryl Spezialkleber oder Silikonkleber aus dem medizinischen Bereich kommen erfolgreich zum Einsatz.
Klebebänder und Streifen sind inzwischen die erste Wahl, wenn man ein tief ausgeschnittenes Abendkleid vor dem Verrutschen schützen will. Dies kennt man vor allem von Prominenten auf dem roten Teppich.
Hautkleber Empfehlungen
Was kann man mit Hautkleber alles befestigen?
Wie bereits erwähnt, kommt Hautkleber oft im Theaterbereich oder zur Karnevalszeit zum Einsatz. Mithilfe des Klebers lassen sich beispielsweise Strasssteinchen, Bärte, Federn, Perücken, Koteletten, Latex- und Kaltschaumteile befestigen.
Der Fantasie sind in dieser Hinsicht kaum Grenzen gesetzt.
Auch Hexennasen oder Fleischwunden zur Halloweensaison lassen sich mithilfe von Hautkleber problemlos ankleben. Wer keine unschönen Kleberänder möchte, für den empfiehlt sich das Zusatzprodukt Mastix Extra.
Bestandteile von Mastix
Als „Mastix“ wird das Harz der Mastix-Pistazienbäume bezeichnet. Dieses entsteht durch Eintrocknen und Aushärten des Harzbalsams, der aus den Bäumen austritt. Bereits im alten Ägypten war Mastix-Harz bekannt. Damals kam es im Rahmen von Mumifizierungen zum Einsatz.
Im Altertum wurde dem Mastix-Harz eine gesundheitsfördernde Wirkung zugesprochen. Es setzt sich aus den folgenden Bestandteilen zusammen: 40% Harzsäuren (Masticonsäure), etwa 50% Harze (Masticoresene) und 2% ätherische Öle. Mastix beginnt bei 80 Grad zu erweichen, der Schmelzpunkt liegt bei etwa 105 Grad.
Mastix – Verschiedene Stärken
Mastix ist in verschiedenen Stärken erhältlich. Je nach Bedarf wählt man zwischen schwacher oder hoher Haftung. Ist sehr hohe Klebekraft gewünscht, empfiehlt sich Mastix Extra. Eine weitere Steigerung bilden Mastix P und Mastix Stark. Damit sollte wirklich nichts mehr verrutschen. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass wasserlösliche Produkte die geringere Haftkraft aufweisen, sich jedoch einfacher entfernen lassen.
Qualitativer Hautkleber – was man beachten sollte
Was einen guten Hautkleber ausmacht, ist von den Bedürfnissen des Käufers abhängig. Bei Schwitzen und starker Beanspruchung empfiehlt sich beispielsweise „Mastix matt“ von der Firma Maskada, welcher eine starke Klebekraft aufweist. Bei geringer Beanspruchung empfiehlt sich ein wasserlösliches Produkt (z.B. wasserlöslicher Mastix von Maskada).
Die gängigsten Firmen für Hautkleber sind Grimas, Maskada und Kryolan. Man erhält deren Produkte in zahlreichen Theatershops im Internet. Aber auch in der Drogerie sind mittlerweile Hautkleber erhältlich.
Hautkleber im Test
Beim Hautkleber Test sind Haltbarkeit und Verträglichkeit die Stichworte. Denn darauf kommt es letztendlich an, wenn man einen Vergleich anstellt. Kann ein Produkt aus der Drogerie mit einem teuren Hautkleber mithalten? Viele Kunden haben ihre Erfahrungen dazu im Internet geteilt.
Für mittelstarke Belastungen, wie z.B. einen Tanzabend, sind Hautkleber aus der Drogerie eine empfehlenswerte und preisgünstige Alternative. Sind allerdings schweißtreibende Aktivitäten geplant, leistet die teurere Variante einen besseren Dienst.
Hautkleber richtig auftragen
Hier wird das Beispiel der Hexennase genutzt. Damit diese gut hält, sollte zunächst etwas von dem Kleber auf den Rand aufgetragen werden. Das Ganze muss nun einige Sekunden trocknen. Dann wird die Nase sanft auf die gewünschte Stelle gedrückt.
Nun ist wieder einen Moment Abwarten erforderlich. Während des Wartens kann der überschüssige Kleber mit einem Taschentuch abgetupft werden. Anschließend wird die Nase fest angedrückt.
Worauf man bei der Verwendung achten muss
Bei regelmäßiger Anwendung von Hautkleber wird die Haut zwangsläufig strapaziert. Es ist darauf zu achten, dass der Kleber nicht mit frisch rasierten Hautpartien in Berührung kommt. Dies kann zu Brennen und Hautirritationen führen.
Es ist empfehlenswert, den Hautkleber vorab in geringer Dosis zu testen und einen Augenblick abzuwarten. Tritt keine Irritation auf, kann das Produkt verwendet werden. Der Hautkleber darf nicht in der Nähe von Augen und Schleimhäuten angewendet werden. Für Kinder unter drei Jahren ist Hautkleber nicht empfohlen.
Hautkleber richtig entfernen
Jeder Kleber weist individuelle Klebeeigenschaften auf und bedarf seines eigenen Lösungsmittels. Beim Kauf des Klebers sollte letzteres gleich mit erworben werden. Es sollte darauf geachtet werden, dass der Hautkleber erprobt ist. Der Kleber sollte nicht länger als nötig auf der Haut verbleiben.
Zum Entfernen wird der passende Klebstofflöser verwendet. Anschließend wird die Hautpartie schonend und gründlich gereinigt. Anschließend ist es wohltuend, die Haut mit einer beruhigenden Hautcreme und einer leichten Massage zu verwöhnen.
Weitere Arten von Hautkleber
Im weiteren wird auf die Art von Hautkleber eingegangen, die im Theaterbereich und fürs Kostümieren verwendet wird. Hautkleber ist jedoch ein weitreichender Begriff. Möchte man sich darüber informieren, wird man zwangsläufig auf den Begriff „Gewebekleber“ aufmerksam.
Dessen Anwendungsgebiet und Funktion soll daher nicht gänzlich unerwähnt bleiben und im Folgenden kurz erläutert werden.
Der Gewebekleber
Gewebekleber sollen dem medizinischen Wundverschluss dienen. Doch nur etwa 20 % aller Wunden können mit dieser Methode behandelt werden, sodass der Gewebekleber nicht unbedingt zur gängigen Praxis zählt.
Gewebekleber dürfen nur zur Verbindung der obersten Hautschicht verwendet werden. Die Wunden dürfen maximal 12 Stunden alt sein und es dürfen sich keine Fremdkörper und Schmutzreste darin befinden. Bisswunden sind für den Verschluss mit Gewebekleber ungeeignet. Gewebekleber wurden hauptsächlich für den Einsatz bei 1 bis 4 cm langen Wunden erprobt.