Das Gartensieb gehört in jeden gut ausgestatteten Haushalt – es sei denn natürlich man hat keinen Garten. Ansonsten ist es für einen gut gepflegten Garten eigentlich unabdingbar.
Mittlerweile gibt es die Gartensiebe in vielen verschiedenen Varianten. Dabei reichen sie von günstigen Sieben ohne Antrieb bis hin zu elektrischen Modellen mit hohem Durchsatz.
Die Anwendungsbereiche sind dabei ganz unterschiedlich. Ob man lediglich Spielsand von groben und gefährlichen Gegenständen befreien möchte oder Kompost sieben möchte, das Gartensieb erleichtert die Arbeit ungemein. Worauf man beim Kauf und bei der Auswahl achten sollte, wollen wir in diesem Beitrag zusammengefassen.
Gartensiebe aus Metall
Gartensiebe gibt es sowohl vollständig aus Metall oder Kunststoff als auch als eine Mischung aus beidem. Meist werden Gartensiebe allerdings vollständig aus Metall hergestellt. Im Übrigen ist diese Variante auch eher zu empfehlen. Sie sind weniger anfällig, brechen nicht und verbiegen sich höchstens.
Materialtechnisch gesehen ist es für die Langlebigkeit ohnehin günstiger, wenn sie aus einem Material bzw. Stück bestehen. Es gibt sie in verschiedenen Bauweisen. Von rechteckig, über quadratisch bis hin zu kreisrund. Seit Jahrzehnten besonders beliebt sind sogenannte Durchwurfsiebe.
Diese sind rechteckig und besitzen auf einer Seite eine Stütze. So kann das Gartensieb entweder auf den Boden oder eine Schubkarre gestellt werden und die ausgesiebten Steine oder Gegenstände rutschen herunter. Hinsichtlich der Nachhaltigkeit haben Metall-Gartensiebe ebenfalls die Nase vorn.
Gartensieb Empfehlungen
Elektrische Gartensiebe
Das Rollsieb ist eine elektrische Variante des Gartensiebs. Es besteht hauptsächlich aus einer Trommel aus Metall und einem Motor, welcher die Trommel antreibt. Die Trommel ist etwas geneigt. Dadurch kann man das Siebgut auf der einen Seite einschütten, die gesiebte Erde fällt in die Schubkarre darunter und der Rest fällt auf der anderen Seite der Trommel heraus.
Diese Variante des Gartensiebs erlaubt das Verarbeiten von größeren Mengen und spart daneben auch noch eine Menge Handarbeit. Preislich gesehen sind Rollsiebe im Gegensatz zu den anderen unmotorisierten Ausführungen am teuersten. Rechnen sollte man mit Kosten zwischen 350 und 450 Euro.
Eine mit circa 160 günstige Alternative sind Trommeln, die an Betonmischern befestigt werden. Sie funktionieren nach dem gleichen Prinzip. Der einzige Unterschied ist, dass der Rest in die Trommel des Betonmischers fällt und danach ausgeleert werden muss.
Gartensiebe in Baumärkten
Die Gartencenter-Kette Dehner ist seit vielen Jahren eine der Standardadressen für privte und gewerbliche Gartenfans. Die Auswahl an Gartensieben ist online leider klein. So bietet Dehner nur ein rundes Sieb aus Kunststoff und ein Durchwurfsieb aus Metall. Die erste Variante kostet um die 14 Euro, die zweite ist mit 27 Euro ebenfalls relativ günstig.
Bei Obi verhält es sich ähnlich wie bei Dehner. Die Auswahl an Gartensieben ist im Vergleich zu beispielsweise Amazon sehr beschränkt. Es gibt eigentlich nur ein Holzrundsieb und ein Durchwurfsieb aus Metall. Auch preislich gesehen sind diese mit denen von Dehner zu vergleichen.
Anleitung: Gartensieb selber bauen
Ein Gartensieb selber zu bauen ist im Grunde sehr einfach und schnell gemacht.
Für die erste Variante benötigt man nur wenige Teile:
- 4 Kanthölzer
- 2-3 Felgen
- 5 Holzleisten
- 4 Transport- bzw. Lenkrollen
- Drahtgitter mit 6 mm Maschenweiter
- Ausreichend Holzschrauben
Im Vorfeld sollte man sich darüber im Klaren sein, welche Länge das Rollsieb haben soll, da man anhand dessen die Materialmenge berechnet. Falls das Rollsieb eine Länge von circa 1,50 m überschreitet, sollte man der Stabilität wegen lieber drei Felgen nutzen.
Die Kanthölzer verschraubt man im ersten Schritt zu einem Rahmen. Danach nimmt man sich die Felgen zur Hand und entfernt die Speichen. Anschließend verschraubt man mit den Holzleisten die Felgen miteinander. Man muss unbedingt darauf achten, dass die Felgen parallel zueinander an den Leisten verschraubt werden.
Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass die Leisten im rechte Winkel zur Felge montiert werden. Hat man diesen Schritt geschafft, kleidet man den entstandenen Zylinder von innen mit dem Drahtgitter aus. Das Rollsieb ansich ist nur fertiggestellt. Damit es allerdings auch wirklich rotieren kann, macht man sich nun eine geniale Eigenschaft zunutze.
Die Felgen sind auf der inneren Seite, wo ursprünglich der Schlauch verlief, in einer U-Form gekantet. In dieser U-Form laufen die Rollen. Nachdem man den Abstand der zwei äußeren Felgen gemessen und angerissen hat, verschraubt man die Rollen an vier Stellen auf dem Rahmen, zwei auf jeder Seite in Längsrichtung. Wichtig ist, dass die Trommel genügend Abstand zum Rahmen hat.
Wie bei dem elektrischen Rollsieb auch, muss diese selbstgebaute Variante ein Gefälle aufweisen. Das kann man am einfachsten dadurch erreichen, indem man eine min. 10 cm hohes Kantholz auf einer Seite unter den Rollen befestigt.
Gartensieb: DIY
Bei der zweiten selbstgebauten Variante handelt es sich um ein Durchwurfsieb. Dieser Gartensieb hat die Maße 1,5 m x 0,75 m und ist damit ausreichend groß. Dafür benötigt man folgende Teile:
- 4 Holzlatten in den Ausmaßen 3.000 mm x 2,8 cm x 4,8 cm
- 2 Scharniere, 10 cm x 3,2 cm
- Rolle Volierendraht, Maschenweite 1,9 cm x 1,9 cm
- Kordel in etwa 1,5 m Länge
- Krampen
Mit den Holzlatten baut man zunächst den Rahmen. Drei der vier Latten halbiert man. Die verbleibende Latte sägt man in vier gleiche Teile, also mit einer Länge von 75 cm. Nun nimmt man sich zwei halbierte Latten mit einer Länge von 1,5 m und zwei mit der Länge von 0,75 m zur Hand und verbindet sie mit Schrauben oder Nägeln zu einem Rahmen.
Das gleich wiederholt man nun und erhält einen zweiten Rahmen. Im nächsten Schritt legt man den Volierendraht über einen der beiden Rahmen und befestigt ihn mit Krampen. Ist das geschafft, schraubt man den zweiten Rahmen darauf. Nun hat man einen stabiles Sieb, das auch größeren Mengen von Erde standhält.
Übrig geblieben sind zwei Lattenstücke mit 1,5 m Länge. An deren Ende befestigt man jeweils ein Scharnier und schraubt dieses an eine kurze Seite des Siebs. Nun ist das Durchwurfsieb ansich fertig. Es fehlt nur noch die Kordel, welche für die Standfestigkeit sorgt. Diese wird in der Mitte durchgeschnitten. Der letzte Schritt ist das Befestigen der zwei Kordelstücke, jeweils auf der Seite des Siebs und auf der Seite der Stütze.