Bei der sogenannten Ringlo handelt es sich um eine Edel-Pflaume mit kugeligen Früchten. Sie stammt aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und ist der Gattung der Prunus zugehörig. In den europäischen Breitengeraden ist sie auch als Ringlotte oder Reneklode bekannt.
Im Gegensatz zur „echten“ Pflaume trägt die Edel-Pflaume keine violetten, sondern grüngelbe Früchte, die ein angenehm süßliches Geschmacksaroma besitzen. Auch aus der Edel-Pflaum-Frucht lassen sich daher schmackhafte Lebensmittel zaubern – welche das sind und wie die Verarbeitung und Pflege der Edel-Pflaume abläuft, wird im folgenden Ratgeber erklärt.
Was ist der Ringlo?
Der Ringlo-Baum ist ein Steinobstgewächs, genauer gesagt eine Unterart der Edel-Pflaume, welche der Familie der Rosengewächse zugehörig ist. Ihre kugeligen Früchte besitzen eine grüngelbe Farbe. In Mitteleuropa unterscheidet man zwischen zwei unterschiedlichen Edelpflaumen-Sorten.
Hierbei handelt es sich zum einen um die Echte Edelpflaume bzw. um die Edel-Rund-Pflaume, deren Früchte kugelig und dunkelrot bis blauschwarz oder weinrot sind. Der charakteristische Geschmack dieser Früchte besteht in einer geminderten Süße. Zum anderen existiert die Edelpflaum-Sorte Ringlo, die auch Reneklode, Reineclaude oder Ringelotte genannt wird. Im Gegensatz zur Echten Edelpflaume sind ihre gelbgrünen, kugeligen Früchte äußerst süß.
Wachstum und Aussehen
Sowohl die Echte Edel-Pflaume als auch die Ringlo Pflaume werden in Mittel- und Südeuropa als auch in Asien als Obstbaum genutzt. Es handelt sich bei dem Steinobstgewächs um einen sparrigen, dornenlosen Baum, dessen Zweige im ersten oder zweiten Jahr verkahlen. Die Kronblätter des Ringlo sind ungefähr 0,8 bis 1,0 Zentimeter lang, besitzen eine fast rundliche Struktur und sind reinweiß.
Weitere Merkmale des Aussehens des Ringlo-Baums bzw. dessen Früchten sind:
- Die Früchte besitzen einen charakteristischen Geschmack, der sich durch seine Saftigkeit und Süße auszeichnet.
- Der Steinkern der Früchte, der einen Durchmesser von bis zu fünf Zentimetern aufweisen kann, ist fast kugelig und hochgewölbt.
- Oftmals ist es relativ schwierig ihn vom Fruchtfleisch zu lösen, da er stark daran haftet.
- Aufgrund der außerordentlichen Schmackhaftigkeit der Früchte des Ringlo-Baums werden diese oft zu Ringlo-Limonade, Sirup oder Kuchen weiterverarbeitet.
Darüber hinaus ist sie hinsichtlich ihrer Oberfläche und Form der herkömmlichen Pflaume ähnlich und besitzt eine kugelige Form. Unterschiede gibt es allerdings bezüglich der Farbe: Im Gegensatz zur Pflaume ist sie grüngelb oder gelb.
Das richtige Schneiden und die Pflege der Edel-Pflaume
Die Edel-Pflaume Ringlo ist im Grunde recht pflegeleicht. Zwar muss man sie hin und wieder schneiden, allerdings ist dies äußerst leicht erlernbar und mit nur wenigen Handgriffen geschehen. Darüber hinaus benötigen die aromatischen Ringlo-Früchte auch eine gewisse Wärme, um ihr unverkennbares Aroma entwickeln zu können.
Zunächst sollte man die Wahl des richtigen Werkzeugs beachten, denn nur damit kann ein exakt-glatter und sauberer Schnitt gelingen. Letzteres ist besonders wichtig, denn nur, wenn der Schnitt sauber ausgeführt wurde, können die Baumwunden optimal heilen.
Grundsätzlich ist eine hochwertige Baumschere (zum Beispiel eine Rosenschere) und ein starkes Messer ausreichend, wenn beide die nötige Schärfe besitzen. Ein erster Schnitt erfolgt in der Regel, wenn die Ringlo sich ein Jahr gut eingewurzelt hat. Folgendes gibt es bei Pflege und Schnitt zu beachten:
- Der Boden sollte regelmäßig gegossen werden, hilfreich sind zudem Drainagen gegen Staunässe.
- Eine Bearbeitung des Bodens mit Gartenkompost ist dienlich für Wachstum und Gesundheit des Ringlos.
- Der Gipfeltrieb, welcher in den Stamm übergeht, sollte beim Schneiden als erstes gekürzt werden.
- Wächst dieser von allein gerade nach oben, sollte er um die Hälfte geschnitten werden.
- Ist dies nicht der Fall, sollte er bis dahin gekürzt werden, wo er von der aufrechten Wachsrichtung abweicht.
- Danach sollte sich auf die Leitäste konzentriert werden. Grundsätzlich sollte man die zu den Leitästen konkurrierende Äste entfernen, es handelt sich hierbei meistens um nachwachsende Triebe.
Wenn Leitäste selbst gekürzt oder entfernt werden, sollte man darauf achten, dass die Leitäste rundum in verschiedenen Höhen sitzen und in einem Winkel von ca. 45 Grad zum Gipfeltrieb. Genaue Schritt-Für-Schritt-Anleitungen für den Erziehungsschnitt und die weitere Pflege des Ringlos gibt es in einschlägigen Gartenlexikons oder Online-Gartenforen.
Der Standort
Die Auswahl des Standorts ist ein nicht zu vernachlässigendes Kriterium, wenn es um die artgerechte Pflege des Steinobstgewächses geht. Da der Ringlo ursprünglich in Vorderasien beheimatet ist, braucht die Edel-Pflaumen-Sorte mehr Licht und Wärme als andere Verwandte (beispielsweise die herkömmliche Pflaume).
In Süddeutschland werden Ringlos zum Beispiel in Weinbaugebieten und in schön geschützten Regionen angebaut. Grundsätzlich sollte man bei der Wahl des idealen Standorts darauf achten, dass dieser viel Sonnenlicht bekommt und ausreichend windgeschützt ist. Der Boden sollte nährstoffreich und lehmhaltig sein, damit der Ringlo sich zu seiner vollen Pracht entwickeln kann.
Potenzielle Schädlinge für den Ringlo
Wie alle Obstgewächse kann auch der Rinlgo von Krankheiten befallen werden. Potenzielle Schädlinge sind beispielsweise Scharka-Viren. Sie befallen hauptsächlich die Früchte des Ringlos, welche daraufhin ungenießbar werden. Man erkennt dies an pockenartigen Verformungen auf den Früchten.
Darüber hinaus ist die Monilia-Spitzendürre ein potenzieller Schädling für den Ringlo, allerdings hilft hierbei ein regelmäßiger Schnitt, da hauptsächlich die Triebe davon befallen werden. Auch die Gelbmilbe kann der Reneklode gefährlich werden. Präventiv gegen den kleinen Schädling ist eine reichliche Wasserzugabe und eine gute Pflege.
Bildquelle: https://bar.wikipedia.org/wiki/Ringlo