Drainagevlies

Drainagevlies

Um eine Drainage, also eine Entwässerung beziehungsweise Trockenlegung zu bauen, wird in einem Graben, durch den das Wasser abfließen soll, ein mit speziellem Kies ummanteltes und in der Regel gelbes Rohr verlegt. Ganz abstrakt gesprochen, wird das anfallende Wasser dort, wo es niemand brauchen kann oder haben will (Haus, Mauern, Garten etc.) abgeleitet, um es dorthin abzuleiten, wo es nicht mehr schadet (Sickergrube etc.).

Ob hierbei zusätzlich ein Drainagevlies mit verlegt werden soll, ist bei einigen Experten, Handwerkern oder Hobbyhandwerkern umstritten. Vlies: ja oder nein? Guter Rat ist oft teuer. Deshalb sollen an dieser Stelle einige Ideen, Einsichten und Ratschläge rund um das Drainagevlies zusammenzutragen werden.

Was ist ein Drainagevlies und was kann es leisten?

Ein Drainagevlies ist ein Stoff, der verschiedene Bodenschichten voneinander trennt, um auf diese Weise sicherzustellen, dass sie sich nicht miteinander vermischen. Es ist wasserdurchlässig und wirkt von daher im Idealfall in der Art eines Filters. Einige Experten raten von der Verwendung des Vlieses ab und schlagen vor, einfache Drainagerohre in das Kiesbett einzubetten.  Der Grund dafür ist, dass Drainagevlies ein sehr empfindliches Gewebe ist und mit der Zeit durch Schwebstoffe im Wasser blockiert wird. Dadurch wird verhindert, dass Wasser in die Drainage eindringt und sie so unbrauchbar macht.

Drainagevlies Empfehlungen

Herstellung und Herkunft

Bis vor ein paar Jahren wurde es aus Kokos hergestellt. Heutzutage besteht es aus einer Kunstfaser. Hin und wieder wird auch Kokos noch verwendet. Eine solche Kunstfaser ist aber gewiss von Vorteil, da sich der Kokos nach einigen Jahren in Humus verwandeln kann, und das kann das Drainagerohr verstopfen und die Entwässerung nicht nur nicht ermöglichen, sondern – Gegenteil – erschweren oder gar unmöglich machen. Manche Experten halten das Drainagevlies für überflüssig.

Besieht man sich jedoch den Aufbau einer Drainage genauer, so scheint ein Vlies aus Kunstfaser, das unter dem mit Kies ummantelten Drainagerohr verlegt ist, doch gerade wegen der Abtrennung vom darunter liegenden Erdreich eine nützliche Idee zu sein. Es entstehen auch keine unüberschaubaren Mehrkosten.

So ist es angemessen, für das Rohr der Drainage einen Preis von etwa 1,50 € pro Meter zu veranschlagen und zusätzlich von 0,70 € bis 1,20 € pro Quadratmeter Drainagevlies auszugehen. Das Mehrkosten-Argument wird dünn oder entfällt. Die Sanierung eines feuchten, verschimmelten Kellers verursacht mehr Unkosten.

Reicht es ein Drainagevlies unterzulegen?

Ist es aber ausreichend, das Drainagevlies nur unterzulegen oder sollte zusätzlich das Rohr damit umwickelt werden? Hier gehen die meisten Experten davon aus, dass es genügt, das Vlies unterzulegen.

  • Für das Verlegen von Drainagevlies gibt es einige praktische Ideen.
  • So sollte der Untergrund zuvor präpariert werden.
  • Spitze Steine sind für ein Drainagevlies gefährlich und sollten zuvor entfernt werden.
  • Ein Loch im Vlies beeinträchtigt die Trockenlegung.
  • Ratsam ist zudem ein Überstand und ein Vertackern der einzelnen Teile.
  • Um die Ecken zu fixieren, bieten sich Haken oder Steine an. Haken bietet der Handel; Steine liegen kostenlos in der Natur herum.

Dabei muss jedoch darauf verwiesen werden, dass viele Heimwerker davon ausgehen, dass ein Drainagevlies auch das Unkraut abhält. Das ist eindeutig nicht so. Zu diesem Zweck gibt es ein eigenes, spezifisches Unkrautvlies, das zum Beispiel in Baumärkten gekauft werden kann. Was lässt sich daraus ableiten?

Filtervlies beim Drainagevlies verlegen ebenfalls beachten: Anleitung

Fließendes Wasser

Beim Verlegen wird der Drainagegraben mit Vlies ausgelegt. Anschließend nach dem Verfüllen mit Sickerkies mit dem Drainagevlies abdecken. Auch sollten die Rohre in Filtervlies eingeschlagen werden. Auffällig ist trotz der Zweifel mancher Experten, dass in der heutigen Zeit, in der die Kunstfaser den Kokos weitestgehend abgelöst hat, die Bodenschichten aufgrund dieses materiellen Aspekts wirklich voneinander getrennt werden und damit das erfüllt wird, was man von einem solchen Drainagevlies ja eigentlich erwartet.

Das sollte hier die Entscheidung, ein Drainagevlies bei der Trockenlegung zu verbauen, positiv beeinflussen. Wirft man den Blick zurück auf den Preis, so könnte dies als ein zusätzliches Argument mit einbezogen werden.

Über Alternative nachdenken

Was aber wäre die Alternative? Sie läge in dem Gedanken, eine Idee, die nützlich und billig, ist, in den eigenen Erwägungen außer Acht zu lassen. Im Falle einer Trockenlegung des Kellers eines Hauses wäre demnach anzuraten, alles nur Erdenkliche zu tun, um das Gemäuer nicht zu gefährden.

Doch geht es nicht nur um das Mauerwerk, um die Bausubstanz selbst, sondern nicht zuletzt auch darum, was im Falle von Feuchtigkeit im Keller passiert und direkte Auswirkungen auf die Gesundheit der Bewohner hat. Feuchte Wände führen zu Schimmel. Schimmel ist jedoch nachweislich krankheitserregend und gesundheitsbedrohend.

Ein letztes Argument für die Verlegung von Drainagevlies ist schließlich ein bürokratisches. Die DIN 4095. Sie bietet eine Leitlinie durch diese Thematik.

Was sagt die DIN 4095 dazu?

Die DIN 4095 befasst sich mit der Drainage mittels eines entsprechenden Vlieses. Sie plädiert dabei klar für die Verbauung eines Drainagevlieses. Die wesentlichen Punkte dieser Industrienorm lassen sich folgendermaßen darstellen:

  • Schädigungen an Gebäuden treten dann auf, wenn das Bodenwasser mit Gebäudeteilen in Kontakt kommt. Hier ist der Grund dafür zu suchen, Drainagen anzulegen.
  • Die DIN 4095 gibt dafür klare Empfehlungen, die sich allerdings von der gängigen Praxis durch die Experten ein bisschen unterscheiden, so zum Beispiel in der Frage der Umwicklung des Drainagerohrs, die diese DIN ablehnt.
  • Die erste Schicht besteht in dieser Norm aus Schotter ohne Sand.
  • Danach wird die Ausbringung von 20 Zentimeter Rollkies empfohlen, der eine Körnung von einem Zentimeter aufweisen sollte.
  • Auf dieses Bett sollte dann das Drainagevlies aufgelegt werden. Dabei ist es wichtig, diese Bettung ganz zu umhüllen, da das meiste Waser, das durch die Drainage abgeleitet werden soll, von unten her kommt.
  • Die DIN 4095 spricht sich vor allem deswegen eindeutig für die Verbauung eines Vlieses aus, weil ohne es mit der Zeit mehr und mehr Feinteile eingeschwemmt werden, die eine Trockenlegung beeinträchtigen.

Dabei muss man jedoch beachten, dass nicht alle Vliese filterstabil sind. Damit ein Drainagevlies jedoch so wie vorgesehen funktioniert, ist eine solche Filterstabilität unabdingbar. Zuletzt legt die DIN 4095 die Haltbarkeit einer verlegten Drainage mit darin verbautem Vlies auf mindestens 50 Jahre fest.

Alles in allem spricht nach reiflicher Überlegung und unter Einbeziehung der Bestimmungen der DIN 4095 alles für die Verwendung eines Drainagevlieses, wenn man darangeht, ein Haus (beziehungsweise dessen Keller) oder einen Garten oder eine Wiese trockenzulegen.