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Klinker imprägnieren

Klinker imprägniert

Ob eine Hausfassade aus Klinkersteinen imprägniert werden sollte oder nicht, gehört zu den Fragen, die kontrovers diskutiert werden. Allerdings neigen die meisten Fachleute dazu, eher davon abzuraten, Klinker zu imprägnieren, wenn es sich um einen hochwertigen Stein handelt.

Im Allgemeinen wird darauf verwiesen, dass sich der Klinker vom gewöhnlichen Ziegelstein dadurch unterscheidet, dass er aus mehr Bestandteilen bei etwa 1200 Grad gebrannt wird. Das bewirkt, dass die Oberfläche versintert, das heißt, sich verschließt. Das macht einen Klinker wasserundurchlässig.

Klinker imprägnieren – Ist das sinnvoll?

Das sollte doch genügen, um das Haus vor Feuchtigkeit durch Regen und andere Witterungseinflüsse zu schützen? Klinker imprägnieren: Ist das also sinnvoll oder nicht notwendig? Gar alle zehn Jahre, wie manche behaupten? Immerhin gibt es ja auch einen Klinker, der das Imprägnieren nicht verträgt (Darüber sollte man sich – am besten vor dem Kauf – bei Fachkundigen informieren).

Es bieten sich jedoch durchaus vernünftige Gründe, eine Klinkerfassade trotzdem zu imprägnieren, so zum Beispiel bei Schäden, bei geringer Qualität des Klinkersteins oder bei Gebäudeteilen, die in ganz besonderem Ausmaß Witterungseinflüssen ausgesetzt sind.

Imprägnierungsflüssigkeiten für Klinker

Was weiterhin dafür spricht, Klinker zu imprägnieren, ist, dass heutzutage Imprägnierungsflüssigkeiten angeboten werden, die nicht nur das klassische Potential, Wasser abzuweisen und gegen Feuchtigkeit zu schützen, bieten. Als Beispiel wäre die MEM Stein-Imprägnierung zu nennen.

  • Vielmehr werden auch Gefährdungen durch Dreck, Algen oder Moos bekämpft.
  • Auch das kann in Überlegungen pro oder contra Klinker imprägnieren mit einbezogen werden.
  • Darüber hinaus bedeutet das Imprägnieren einer Klinkerfassade auch so etwas wie eine Wärmedämmung, die man aber nicht sehen kann, die aber sehr wohl wirksam ist. Das Haus ist so besser vor Kälte geschützt.
  • Das setzt den Heizaufwand und in der Folge die Heizkosten herab. Mehr noch: Weniger zu heizen, bedeutet weniger Verbrauch und von daher ergibt sich auch ein geringerer CO₂-Ausstoß.
  • So wird aus der Frage „Klinker imprägnieren, ja oder nein?“ ein aktiver wie attraktiver Beitrag zur aktuellen Klimadiskussion.
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Auch wird am Gesamteindruck einer Fassade durch ein Imprägnieren des Klinkers nichts zum Nachteil verändert. Die Imprägnierungsflüssigkeit ist zum Beispiel farblos. Auch die Atmungsaktivität des Steins wird nicht beeinträchtigt.

Klinker imprägnieren, aber wie?

klinker wand

Um Klinker zu imprägnieren, genügt es, eine Imprägnierungsflüssigkeit aufzusprühen. Dieses Aufsprühen ist die beste und pragmatischste Art und Weise, das zu erledigen. Der Ablauf ist hier denkbar einfach.

  • Der letzte Regen sollte schon eine Weile zurücklegen, idealerweise zwei Tage oder besser noch mehr.
  • Schreitet man dann zu Werk, muss zuallererst die Fassade von allen Verschmutzungen gereinigt werden.
  • Beschädigte Stellen sollten zudem ausgebessert und die Fassade neu verfugt werden.
  • Nicht vergessen sollte man auch, die Fenster vor Beginn der Arbeit unter Verwendung einer PE-Folie abzudecken.
  • Ist dann die Imprägnierungsflüssigkeit aufgesprüht, so befindet sich auf dem Klinker eine neue wasserabweisende Schicht.
  • Es ist ratsam, die Abdeckung der Fenster frühestens zwei Stunden nach dem Ende der Arbeiten wieder zu entfernen.

Wenn diese Arbeit, die Klinker zu imprägnieren, sorgfältig erledigt wurde, perlt das Regenwasser wie auch alle anderen feuchten Substanzen, die ein Gebäude angreifen können, wieder vollständig am Klinker ab.

Die Fassade ist nun versiegelt und hält wieder dicht. Das Haus ist wieder sicher und vor eindringender Feuchtigkeit geschützt. Auch optisch ergibt sich dadurch, dass ein Hausbesitzer eine Klinkerfassade imprägniert, aufs Neue ein angenehmer, ästhetisch ansprechenderer Eindruck. Zwei Fliegen wären so mit einer Klappe geschlagen. Doch wie tief muss man dafür in die Tasche greifen? Wie sehr wird das eigene Budget belastet?

Klinker imprägnieren: Welche Kosten ergeben sich im Fall einer Imprägnierung?

Ein Blick auf die Kosten für das Imprägnieren von Klinker bemisst sich natürlich am dafür nötigen Verbrauch an Imprägnierungsflüssigkeit (auch als Hydrophobierungsflüssigkeit bezeichnet).

Vernünftigerweise ist davon auszugehen, dass man für einen Quadratmeter einer Fassade aus Klinkersteinen etwa einen halben Liter von dieser Flüssigkeit braucht. Überschlägt man nun kurz im Kopf, dass ein Liter etwa mit 15 bis 20 € zu Buche schlägt, käme man bei einer zu behandelnden Fläche von ungefähr 80 Quadratmetern bei Gesamtkosten heraus, die um die 1400 € lägen.

Imprägnieren von Klinker steigert Wert einer Immobilie

Das mag für so manche Haushalte mehr und für andere weniger tragbar sein. Doch sollte man die Überlegung, dass das Imprägnieren von Klinker den Wert einer Immobilie insgesamt erhöht, nicht außer Acht lassen.

Da eine Klinkerfassade mit zum sprichwörtlichen ersten Eindruck gehört, fiele es schwer, diese Überlegung von der Hand zu weisen. Wer sich dem Haus nähert, sieht logischerweise zuallererst die Fassade des Gebäudes.

Wie eine Visitenkarte der Bausubstanz sprächen die Klinkersteine eine eindeutige Sprache. Keine Haarrisse, keine Frostschäden, keine anderen Beschädigungen. Sicherlich bedeutet, die Klinker zu imprägnieren nicht eine Arbeit, die mit der gleichen Dringlichkeit anfiele wie etwa Löcher im Dach abzudichten, um eine rasante Zerstörung des gesamten Hauses abzuwenden.

Der Effekt wäre eher auf lange Zeit hin zu rechnen und eine behandelte Fassade macht – wie gesagt – einen ganz anderen Eindruck. Das Klinker imprägnieren ist also auch eine werterhöhende Investition.

verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).