Heizkosten machen einen großen Teil der gesamten Energierechnung in Haushalten aus. Wer im Winter mit Erdgas heizt, weiß, dass die kalten Monate teuer werden. Glücklicherweise gibt es eine Reihe an Tricks, um den Gasverbrauch zu reduzieren. Aber um Ihr Budget zu kontrollieren, muss man zuerst lernen, wie man es berechnet.
Wieviel Gas verbraucht ein Mehrfamilienhaus? Ein Haus mit 3 Schlafzimmern gilt als Haushalt mit mittlerem Energieverbrauch, was bedeutet, dass basierend auf den aktuellen Zahlen für den durchschnittlichen Energieverbrauch ein typischer durchschnittlicher Energieverbraucher 12.000 kWh Gas und 3.100 kWh Strom verbraucht. Wie man den Gasverbrauch abschätzen oder genau berechnen kann, wird nachfolgend genauer erläutert.
Gasverbrauch Mehrfamilienhaus: Gaszähler richtig ablesen und umrechnen
Es gibt zwei Schritte, um den Gasverbrauch zu ermitteln. Die erste besteht darin, den Energiezähler abzulesen. Das geht ganz einfach: Hierzu berechnet man die Differenz zwischen dem aktuellen Messwert und dem vorherigen Messwert. Diese Zahl wird jedes Jahr von dem Verteilnetzbetreiber erhoben.
Doch wer seine Ausgaben besser kontrollieren will, muss häufiger den Zähler ablesen – zum Beispiel monatlich. Sobald man bemerkt, dass der Gasverbrauch steigt, können einige Anpassungen vorgenommen werden. Wer mit Erdgas heizt, muss in den Wintermonaten natürlich mit einem starken Anstieg rechnen.
Es ist wichtig zu beachten, dass ein Gaszähler die zugeführten Kubikmeter (m³) misst. Sie gibt nicht die tatsächlich verbrauchte Energiemenge an. Um dies zu berechnen, ist ein zweiter Schritt erforderlich: die Umrechnung von m³ in kWh (Kilowattstunden). Dabei wird die Differenz der beiden Messwerte mit 10 multipliziert, das ist der durchschnittliche Energiewert von Gas (1 m³ = 10,3 kWh). Anhand der verbrauchten kWh kann der Gasversorger die Jahresabrechnung er-stellen. Dabei wird einfach die verbrauchte Energie mit dem Gaspreis aus dem Energievertrag multipliziert.
Den Gasverbrauch abschätzen
Die Ablesung des Gaszählers zeigt den tatsächlichen Energieverbrauch. Aber was kann man tun, wenn dies nicht möglich ist? Wenn man das Mehrfamilienhaus zum Beispiel gerade an das Gasnetz angeschlossen hat? In solchen Fällen bleibt einem nichts anderes übrig, als den Verbrauch zu schätzen. Bei der Berechnung des Gasverbrauchs müssen mehrere Elemente berücksichtigt werden:
- Die bewohnbare Fläche des Hauses.
- Der Verbrauch von Erdgas.
- Die Anzahl der Personen im Haushalt.
- Der Lebensstil der Bewohner.
- Wird eine Raumheizung verwendet?
- Die Dämmung des Hauses oder der Wohnung.
Natürlich hängt der Gasverbrauch von den Eigenschaften des Mehrfamilienhauses und dem Verbraucherprofil ab. Dies bedeutet, dass es schwierig zu bewerten ist, aber man kann den Prozess vereinfachen, indem man online kostenlose Simulationen durchführt. Oftmals kann auch der Kundensupport des jeweiligen Gasanbieters bei der Berechnung weiterhelfen.
Am Gasverbrauch des Vorbesitzers orientieren
Ist man gerade in ein zuvor bewohntes Haus oder eine Wohnung eingezogen? Dann kann man dies nutzen, um den vorherigen Bewohner zu fragen, wie viel Benzin er verbraucht hat, um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie hoch die zukünftigen Rechnungen sein könnten. Es ist auch ratsam, nach den Verbrauchszahlen der letzten Jahre zu fragen, da man dann einen Durchschnittswert bilden und zu große Abweichungen in der Verbrauchsprognose vermeiden kann.
Wenn der Vormieter seinen Gasverbrauch nicht kennt, fragt man ihn nach seiner monatlichen Ratenzahlung und multipliziert diese mit 12 und dann mit 20. Dies ergibt ein Ergebnis in kWh. Es wird immer noch eine sehr ungefähre Schätzung sein, da die Ratenhöhe vom Anbieter und vom Vertrag abhängt. Es ist auch möglich, dass die Ratenhöhe nicht dem tatsächlichen Verbrauch der Person entsprach, aber zumindest ist es ein erster Anhaltspunkt.
Gasverbrauch Mehrfamilienhaus: Wie kann man den Gasverbrauch reduzieren?
Erdgas ist mit drei Verbrauchsbereichen verbunden: Heizung; heißes Wasser und kochen. Mit anderen Worten, es gibt verschiedene Dinge, die man tun kann, um die Gasrechnung zu senken. Beim Heizen hat man mehrere Möglichkeiten: Bessere Dämmung des Hauses, Absenken der Temperatur um ein Grad oder Einbau einer effizienteren Heizung.
Duschen statt zu baden reduziert meist den Verbrauch. Ebenfalls hilft es, die Temperatur des gasbetriebenen Warmwasserbereiters auf 55 bis 60 °C einzustellen. Man muss nicht höher gehen, da diese Temperatur ausreicht, um die Vermehrung von Bakterien und Mikroben zu be-grenzen. Wenn man zum Beispiel Wasser erhitzt, hilft ein Deckel auf der Pfanne die Energie-kosten zu senken. Und um übermäßigen Gasverbrauch zu vermeiden und Energie zu sparen, reinigt man die Brenner des Gasherds regelmäßig.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass man mehrere Optionen zur Verfügung hat, wenn man die Gasrechnung schätzen und schnell reagieren möchte. Die erste besteht darin, den Zähler regelmäßig abzulesen, um den tatsächlichen Verbrauch zu ermitteln. Wenn dies nicht möglich ist, kann man den Verbrauch jederzeit anhand des durchschnittlichen Verbrauchs im jeweiligen Wohnort oder anhand einer Berechnung der Merkmale des Mehrfamilienhauses und des Haushalts schätzen.