Vinylboden, auch PVC-Boden genannt, erfreut sich seit vielen Jahren großer Beliebtheit. Dies ist einerseits auf die optische Aufmachung des Bodenbelages zurückzuführen, die sich den Wünschen des Kunden anpassen lässt. Doch auch in praktischer Hinsicht bietet der PVC-Boden vielerlei Vorteile.
Im Vergleich zu Teppich- oder Fliesenboden lässt er sich ohne großen Aufwand reinigen. Doch wie verlegt man Vinyl korrekt? Welcher Kleber eignet sich dafür? Was gilt es dabei zu beachten? Darüber soll der folgende Artikel einen kompakten Überblick verschaffen.
Geeigneter Kleber für Vinylboden
Klebevinyl ist in unterschiedlichen optischen Aufmachungen erhältlich. Der Käufer hat die Wahl zwischen Birken- oder Ahornoptik, Fliesenoptik, Fischgrätenmuster und noch zahlreichen anderen Varianten. Es sollte auf die Hochwertigkeit des Klebers geachtet werden, um die Vorteile des Vinylbodens nicht zu beeinträchtigen. Die gängigsten Marken für Vinylkleber sind:
- Baufan
- Blue Magic
- Decotric
- Tangit
- Pattex
- Giotto
Die Kleber sind im Baumarkt erhältlich. Am besten schildert man vor Ort seine genauen Vorstellungen, um das passende Produkt auszuwählen. Zu den Kaufkriterien zählt vor allem die Feuchtigkeitsresistenz des Klebers. Ist der Boden Feuchtigkeit ausgesetzt muss der Kleber in jedem Fall feuchtigkeitsresistent sein.
Kleber für Vinylboden Empfehlungen
Vorteile eines Vinylbodens
Wie bereits erwähnt, kann der Vinylboden mit einer Vielzahl von Vorteilen aufwarten. Klebevinylboden gilt als äußerst widerstandsfähig und pflegeleicht. Da der Boden stoßunempfindlich ist, können schwere Möbelstücke problemlos abgestellt werden. Unschöne Abdrücke oder gar tiefergehende Beschädigungen sind nicht zu befürchten.
Die Reinigung ist ebenfalls einfach: Mit einem feuchten Tuch oder dem Staubsauger lassen sich Schmutz und Flecken sämtlicher Art schnell und rückstandslos beseitigen. Wird das Klebevinyl nicht mehr gebraucht, so ist es in den meisten Fällen recyclebar.
Arten von PVC
Man unterscheidet zwei unterschiedliche Arten von Vinyl. Neben dem Klebevinyl gibt es noch das Vinyl mit Klicksystem. Wie der Name bereits vermuten lässt, entfällt bei letzterem das Kleben. Der Fußboden mit Klicksystem wird ähnlich wie Parkett aufgebracht, ohne feste Verbindung zum Untergrund. Die einzelnen Paneele werden einfach zusammengesteckt. Weitere Hilfsmittel oder Werkzeuge werden nicht benötigt.
Das Klicksystem ist zwar praktisch, dafür bietet Klebevinyl einen besseren Schutz gegen Feuchtigkeit und liegt in punkto Wärmedämmung vorne. Da die Palette an verfügbaren Klebstoffen sehr groß ist und die Entscheidung zum Großteil auch von dem Untergrund und weiteren räumlichen Gegebenheiten abhängt, lässt sich keine Pauschalantwort finden.
Daher ist es unerlässlich, sich einen Überblick über die verschiedenen Kleber zu verschaffen und die Umgebungsfaktoren zu berücksichtigen. Grundsätzlich ist das Aufbringen von Klebevinyl jedoch unkompliziert und lässt sich von jedem Heimwerker bewerkstelligen. Die Inanspruchnahme eines Handwerkes ist meist nicht nötig.
PVC und Fußbodenheizung
Ein weiterer Vorteil besteht in der wärmedämmenden und trittschalldämpfenden Eigenschaft des Bodens. Ist eine Fußbodenheizung vorhanden, verteilt sich die Wärme gleichmäßig und effektiv im ganzen Raum. PVC strahlt von vornherein mehr Wärme aus als Parkett oder Laminat. Von daher ist die Kombination von PVC und Fußbodenheizung empfehlenswert und sehr beliebt.
Darüber hinaus ist der Boden feuchtigkeitsresistent und eignet sich daher auch fürs Badezimmer. Oftmals ist eine Trittschalldämmung bereits integriert, was zu einer hervorragenden Raumakustik beiträgt.
Kaufkriterien für Vinylkleber
Wie bereits erwähnt, hängt die Wahl des richtigen Klebers von den jeweiligen Umgebungsumständen ab. Folgende Fragen sollte man sich beim Kauf des Vinylklebers in jedem Fall stellen, um die richtige Wahl zu treffen:
- Welchen Belastungen ist der Boden ausgesetzt?
- Möchte ich den Kleber im Außenbereich anwenden?
- Muss der Kleber feuchtigkeits- und alterungsresistent sein?
- Wie sieht es mit der Verarbeitungszeit- und Temperatur aus?
- Ist der Kleber in Verbindung mit einer Fußbodenheizung geeignet?
- Ist der Kleber wasserfrei?
- Wie sieht es mit der Streichbarkeit aus?
- Welche Mengen werden benötigt (Preis-/ Leistungsverhältnis)?
Eigenschaften eines Klebers für Vinylboden
Der Vinylkleber sollte in jedem Fall schwundfrei und hochbelastbar sein. Das Klebemittel sollte zudem kein Wasser beinhalten, da dies im Laufe der Zeit zu nachlassende Klebewirkung zur Folge haben kann. Im unmittelbaren Vergleich haben sich hochwertige Kleber gegenüber billigen Varianten bewährt.
Empfehlenswert ist Vinylkleber zum Beispiel von oben bereits aufgeführten Marken. Auch Klebemittel von Lugato und Bostik haben sich im Vergleichstest gut bewährt. Um sich lange Zeit an dem Vinylboden erfreuen zu können, sollte man keinesfalls an falscher Stelle sparen. Ein hochwertiger Kleber ist unerlässlich.
Vinylboden selbst verlegen
Vinyl kann entweder schwimmend verlegt oder geklebt werden. Bevor man mit der Arbeit beginnt, bereitet man zunächst den Untergrund entsprechend vor. Dieser sollte sowohl eben als auch glatt und fugenfrei sein.
Bei Fliesenböden müssen die Fugen ausgeglichen werden, Estrich wird mithilfe eines Spachtels geebnet. Vor dem Verlegen von Vinyl sollten Teppich und Linoleum rückstandslos entfernt sein. Sofern ein ebener, fest installierter Bodenbelag Grundlage des Vinylbodens bildet, muss dieser gründlich gereinigt und sorgsam entfettet werden.
Um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen, beginnt man in der Mitte des Raumes mit dem Verlegen. Von dort aus arbeitet man sich dann zu den Rändern vor. Die einzelnen Dielen werden ebenfalls von der Mitte ausgehend zum Rand hin angedrückt.
Der Randabschluss wird im Normalfall von Fußleisten gebildet, welche das Eindringen von Feuchtigkeit und Schmutz in die Vinyldielen verhindern sollen. An den Rändern muss eine Dehnungsfuge vorhanden bleiben, damit sich das Material im Falle von Temperaturschwankungen problemlos ausdehnen kann.
Selbstklebendes Vinyl
Selbstklebendes Vinyl stellt eine praktische Alternative dar, da es keinen zusätzlichen Klebstoff benötigt. Es wird auf die gleiche Weise wie normale Vinyldielen verarbeitet. Allerdings sollten bei der Verwendung ein paar grundsätzliche Regeln beachtet werden.
Nötige Zuschnitte sollten unbedingt vor dem ersten Bodenkontakt erfolgen! Letztere sind oftmals nicht nur an den Rändern erforderlich, sondern müssen auch an Türzargen und Heizungsrohren vorgenommen werden. Hat man einmal versehentlich falsch geklebt, lässt sich Vinyl nur sehr mühsam wieder lösen.
Nachteile fest verklebten Vinylbodens
Bei allen praktischen Vorzügen dürfen auch mögliche Nachteile nicht unerwähnt bleiben. Fest verklebtes Vinyl lässt sich oftmals nur durch Zerstörung wieder entfernen. Dies erfordert einen gewaltigen Kraftaufwand. Da dies mit reiner Körperkraft oftmals nicht zu bewerkstelligen ist, besteht die Option, sich entsprechende Maschinen auszuleihen.
Nach erfolgreicher Entfernung des Vinylbodens muss der Untergrund – abhängig vom neuen Bodenbelag – neu aufbereitet werden. Hierdurch können Folgekosten entstehen, die man im Vorfeld bedenken sollte.