Beim Hausbau ist ein simpler Kamin schon lange angesagt. Mittlerweile haben aber auch die guten alten Ofenbauer wieder volle Terminbücher, denn sie können hochwertige und vor allem auffällige Kachelöfen bauen.
Selbst eine integrierte Wasserheizung ist kein Problem, doch wie so oft hat auch hier Qualität ihren Preis. Auf der anderen Seite gibt es viele Hausbesitzer, die ihren alten Kachelofen gerne abbauen oder zumindest modernisieren würden. Wir geben in diesem Artikel Tipps für jedes der drei möglichen Szenarien.
Kachelofen – Oma weiß, was gut ist
Schon Oma wusste, dass die Ofenbank eine gemütliche alternative für das Wohnzimmer oder die Küche ist. Damals wurde der Ofen als erste Amtshandlung am morgen mit Holz angeheizt, sodass er für den Rest des Tages die Raumtemperatur angenehm hochhalten konnte.
In Berlin gibt es z.B. heute noch unzählige Wohnungen, die auf diese Art und Weise geheizt werden. Auch wenn diese Form der Heizung vor allem durch die Reinigung und den täglichen Betrieb sehr aufwändig ist, hat sie doch ihren ganz eigenen Charme. Der Kachelofen feiert in letzter Zeit ein echtes Comeback.
Kachelofen selber abbauen
Wer sich seinen Kachelofen selbst bauen möchte, wird damit in der Regel keine großen Probleme bekommen. Sollte man aber mit dem Gedanken spielen, einen bestehenden Kachelofen abbauen zu wollen, sollte man sich das sehr gut überlegen.
Diese Ofenkonstruktionen sind eigentlich schon wieder modern, doch die ältere Generation erfüllt ggf. nicht mehr die neusten Vorgaben was Brandschutz, Umweltschutz etc. angeht. Wer seinen Kachelofen dennoch abbauen möchte, benötigt dafür prinzipiell nur die folgenden Hilfsmittel:
- Nageleisen
- Hammer
- Staubsauger
- Schaufel und Besen
- Meißel
Die richtige Vorbereitung
Regel Nummer 1 ist, dass der Kachelofen definitiv kalt sein muss, bevor er abgebaut werden kann. Im Optimalfall lässt man die Fugen der Kacheln schon einige Stunden lang mit einem nassen Lappen einweichen, was im Nachhinein die Entfernung der platten deutlich einfacher macht.
Schon vorab muss einem bewusst sein, dass die Entfernung des Kachelofens sehr viel Staub und Schutt verursachen wird, der in den meisten Fällen als Sondermüll entsorgt werden muss. Das Umweltamt kann einem dazu entsprechende Informationen zukommen lassen.
Kachelofen abbauen leicht gemacht
- Beim Abbau werden zunächst die Deckenplatten entfernt. Die darunterliegenden Konstruktionsteile sind alle nur mit Mörtel befestigt, den man sehr leicht mit einem Hammer zertrümmern kann. Gut möglich, dass die erste Kachel etwas gröber entfernt werden muss, bei den restlichen Kacheln sollte schon ein sehr geringer Kraftaufwand ausreichen.
- Die Mauerverkleidung wird entsprechend mit einem Meißel entfernt. Man sollte versuchen, dies so behutsam wie möglich zu machen, da herunterfallende Brocken nur unnötig viel Staub aufwirbeln.
- In jedem Fall sollte bei der Arbeit eine Atemschutzmaske getragen werden. Insofern die Arbeit zu zweit verrichtet wird, kann der grobe Staub durchgehend mit einem Industriestaubsauger aufgenommen werden.
- Am Ende wird der Schornsteinanschluss zunächst mit einem Deckel abgedichtet. Sollte kein neuer Ofen eingebaut werden, muss das Mauerwerk vollständig und dauerhaft geschlossen werden.
Kachelofen in wenigen Schritten modernisieren
Die gute Nachricht zuerst: Bei einer Modernisierung des Kachelofens muss an der Hülle nichts gemacht werden. Wenn man einen Fachmann engagiert, wird dieser lediglich die Heizungseinheit innen ersetzen, was in den meisten Fällen nicht lange dauert. Meist kann der Einsatz ähnlich wie eine Schublade entfernt werden, der neue Einsatz wird entsprechend eingeschoben. Anschließend muss nur das alte Heizrohr erneut verbunden werden und schon ist die Arbeit getan.
Sollte der Ofen allerdings schon älter als 20-30 Jahre sein, sollten zur Sicherheit auch die Rauchrohrbögen entfernt werden. Die Modernisierung dauert dann mit 1-2 Tagen entsprechend etwas länger, allerdings ist man dann mit seinem neuen Kachelofen auch langfristig auf der sicheren Seite.
Das A und O der Modernisierung ist die Planung, denn nicht jeder Heizeinsatz passt automatisch in die altmodische Hülle. Zudem kann überlegt werden, auf einen Einsatz mit Sichtfenster zurückzugreifen, denn das offene Feuer schafft sofort eine wohlige und gemütliche Atmosphäre.
Egal, ob der Kachelofen abgebaut oder modernisiert wird – es empfiehlt sich, diese Arbeit auf den Sommer zu legen. Sollte trotz der verhältnismäßig einfachen Arbeit ein Problem auftreten, kann man ganz beruhigt einen Experten zu Rate ziehen, ohne dass man in den kalten Monaten frieren muss.