Zentrierwinkel

Zentrierwinkel

Wer sich rudimentär mit verschiedenen Anreißwerkzeugen auskennt, dem dürften auch die Zentrierwinkel nicht fremd sein. Man benutzt sie im Alltag dazu, um verschiedene Abmessungen oder Markierungen für Bohrlöcher einzuritzen.

Selbst zeichnen kann man mit ihnen sehr gut, doch im Grunde zielt alles darauf ab, bestimmte Punkte zur weiteren Bearbeitung zu markieren. Hört sich einfach an, dennoch gibt es gerade vor einem Kauf zahlreiche Faktoren, die man beachten sollte.

Funktionsweise eines Zentrierwinkels

Grundsätzlich dient der Zentrierwinkel dazu, auf einer Achse oder auf einer Welle den Mittelpunkt zu bestimmen. Prinzipiell kann das bei jedem kreiszylindrischen Objekt passieren. Dabei hat jeder Winkel genau zwei Schenkel, die immer in einem genau rechten Winkel platziert sind.

  • Hinzu kommt noch ein Lineal, das auf dem Zentrierwinkel integriert wurde.
  • Dabei wurde hier auch zwei genau gleich lange Hälften geachtet, wenn mit den angesprochenen Schenkel die Winkel bestimmt werden sollen.
  • Wenn man entsprechend vermessen und anreißen möchte, muss das kreiszylindrische Objekt genau an den Schenkeln innen angelegt werden.
  • Mit einem zusätzlichen Stift kann dann die entsprechende Markierung vorgenommen werden.
  • Anschließend wird der Zentrierwinkel um 90 Grad gedreht. Eine weitere Markierung wird auf die gleiche Art und Weise durchgeführt.

Letztendlich kommt es genau auf die Stelle an, an der sich die beiden mit dem Lineal gezogenen Linien überschneiden. Dabei handelt es sich um den Mittelpunkt des Werkstücks, der so ermittelt werden kann.

Zentrierwinkel Empfehlungen

Messung genauer gestalten

Man kann die Messung noch deutlich genauer gestalten, wenn man die gleiche Prozedur noch zweimal mit jeweils 90 Grad Veränderung durchführt. So sollten am Ende vier Linien genau einen Schnittpunkt haben und der Mittelpunkt liegt noch zuverlässiger in der jeweiligen Mitte des Werkstücks.

Dabei kann der genaue Mittelpunkt sogar durch die Dicke des verwendeten Bleistiftes variieren. Damit man noch genauer unterwegs ist, werden gerade in der feinmechanischen Industrie gerne die sog. Anreißnadeln genutzt, da die Markierungen sehr dünn und damit die Schnittpunkte noch viel genauer sind.

Einen Zentrierwinkel selbst bauen

Gerade wenn es um zerspanende Prozesse geht, muss man mit den Messungen sehr genau umgehen und umso genauer muss der verwendete Zentrierwinkel arbeiten. Nur so kann man ein optimales Ergebnis produzieren.

Dabei kann der Zentrierwinkel natürlich in jedem Baumarkt oder im Fachhandel erworben werden, wer es etwas bequemer mag, wird aber auch im Internet schnell und leicht fündig. Für ganz fixe Heimwerker lassen sich die Zentrierwinkel aber auch selbst bauen. Das bietet sich vor allem dann an, wenn man den Winkel nur ein einziges mal benötigt, sodass eine Anschaffung sich schon rein aus finanzieller Sicht nicht lohnen würde.

Für den eigenen Zentrierwinkel braucht man folgende Komponenten:

  • Zwei Holzleisten (40x20x220 mm)
  • Schrauben
  • Holzleiste für die Diagonale

Bei der Montage muss man lediglich die beiden Holzleisten im rechten Winkel auf Stoß zusammenschrauben. Anschließend wird die diagonale Leiste im 45-Grad-Winkel mittig über die Hölzer angebracht. Wenn man dann noch die Diagonale mit den Schnittkanten verschraubt, erhält man nicht nur einen Zentrierwinkel sondern gleichzeitig auch ein selbstgebautes Rundholz.

Zentrierwinkel am Rundholz testen

Nach dem Bau kann man den neuen Mittelpunktfinder gleich an einem Rundholz ausprobieren, in dem man den jeweiligen Mittelpunkt auf die eben beschriebene Art und Weise ermittelt. Dazu muss man einfach den Winkel an das Rundholz ansetzen, indem man es zwischen die beiden Schenkel und direkt an die Diagonale bringt.

Anschließend erfolgt die Markierung und die Wiederholung des Vorgangs nach einer Drehung um 90 Grad. So kann man durch den Schnittpunkt aller Markierungen den Mittelpunkt bestimmen.

Diverse Zentrierwinkel im Test – Was man bei einem Kauf beachten muss

Werkezeuge auf einer bank inklusive eines winkels

Wer sich nicht die Mühe machen und einen Zentrierwinkel selbst bauen möchte, sondern lieber auf ein professionelles Gerät setzen möchte, der muss entweder den örtlichen Fachhandel oder das Internet bemühen. Dabei gibt es Zentrierwinkel in den verschiedensten Materialien. Sehr beliebt sind dabei die Winkel aus Kunststoff, da sie leicht und trotzdem robust sind.

Die Variante, die bis zu einem Bereich von 200 mm funktioniert, ist dabei besonders beliebt, da man damit die Mittelpunkte von vielen verschiedenen Werkstücken bestimmen kann.

Gute Hersteller und Marken aus dem Handel

Unter anderem gibt es auch die Marke Starrett auf dem Markt, die besonders für ihre
Kombinationswinkel bekannt ist, die meistens aus Eisen oder aus geschmiedetem Stahl bestehen. Sie sind natürlich etwas schwerer, gleichzeitig aber auch sehr langlebig und widerstandsfähig.

Die Qualität ist ebenfalls sehr gut, ein Lineal ist angebracht und so bekommt man mit den herkömmlichen 45-Grad- und 90-Grad-Messungen überhaupt keine Probleme. Wer sich als Hobby-Handwerker etwas besser auskennt, der kann den Zentrierwinkel auch gleichzeitig als Tischlerwinkel, als Gehrmaß oder sogar als Messgerät für die Höhe verwenden.

Viele vergessen auch die normale Verwendung als Lineal oder als Wasserwage. Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten für ein kleines, vergleichsweise günstiges Werkzeug.

Fazit: Kleines Werkzeug, große Möglichkeiten

Zentrierwinkel bieten im Grunde die Möglichkeit, viele Werkstücke sehr genau bearbeiten zu können. Wer regelmäßig davon Gebrauch machen möchte, sollte sich ein hochwertiges Stück von bekannten Marken wie Housolution, Goeco oder Paulimot anschaffen. Hier steht die Qualität im Vordergrund, die den etwas höheren Preis durchaus rechtfertigt.

Wer sich noch nicht zu 100% sicher ist, kann in diesem Zusammenhang auch unabhängige, objektiv geschrieben Testberichte anschauen. Hier berichten meist Heimwerker über ihre Erfahrungen mit den verschiedenen Zentrierwinkeln und geben konkrete Kaufempfehlungen.

Anwendung bleibt jedem selbst überlassen

Wer nur gelegentlich einen Zentrierwinkel benötigt, kann sich anhand der obigen Anleitung ganz einfach eine Variante aus Holz selbst bauen und wird auch mit diesen Ergebnissen sehr zufrieden sein, wenn man sich genau an die Vorgaben hält. Dabei darf man aber auch nicht außer Acht lassen, wie viele andere Verwendungsmöglichkeiten in einem hochwertigen Zentrierwinkel noch verbaut wurden.

Letztendlich bleibt es jedem selbst überlassen bzw. muss jeder selbst entscheiden, wie oft er den Zentrierwinkel benötigt und ob es eine günstige Variante eventuell auch tut.

Grundsätzlich sollte man aber auf Qualität setzen, wenn man auf professioneller Basis arbeitet und immer wieder auf die Verwendung eines guten Zentrierwinkels angewiesen ist. Wenn man einmal Geld in die Hand genommen hat, will man schließlich nicht binnen kürzester Zeit schon wieder über eine Ersatzanschaffung nachdenken müssen.