Grundwasser im Keller

Grundwasser im Keller

Es ist der Horror von vielen Hausbesitzern. Eines Morgens geht man in den eigenen Keller und muss dann feststellen, dass dort Grundwasser eindringen konnte. Fakt ist, dass man in einem solchen Fall keine Zeit verlieren darf.

Vielmehr muss sofort gehandelt werden, denn jede Stunde, in der noch mehr Wasser eindringen kann, kann auch den Schaden erhöhen, der dadurch verursacht wird. Im Schlimmsten Fall kann dabei sogar ein kompletter Abriss des Hauses bevorstehen.

Grundwasser im Keller – Schnelles Handeln ist gefragt

Wer stehendes Wasser im Keller hat, sollte das Problem nicht unterschätzen, auch wenn sich auf den ersten Blick daran nicht viel verändert. Das Wasser kann ganz schnell durch die Wände und danach durch die Decken nach oben in den Wohnbereich gelangen und dort Schäden anrichten, die nicht mehr so einfach zu beseitigen sind. Wer schnell handelt, hat dabei die Chance, den Schaden auf ein Minimum zu reduzieren.

Eine effektive Hilfe beginnt leider damit, dass die komplette Erde um den Keller, als um das Haus herum, abgetragen und entfernt werden muss. Dabei reichen nicht nur wenige Zentimeter, die Erde muss bis zur Unterkante des Kellerbaus entfernt werden. Bei einem echten Grundwasserschaden müsste sich das Wasser nun auch in diesen Löchern sammeln.

Danach muss es entsprechend abgepumpt werden. In der Folge muss die Ausschachtung noch einige Zeit lang bestehen bleiben, damit die Kellerwände gut austrocknen können. Erst dann kann die Sanierung begonnen werden. Der erste Schritt ist hier sog. Drainagerohre zu verlegen, die auch in Zukunft einen erneuten Grundwasserzufluss verhindern sollen.

Wenn man einmal festgestellt hat, dass um das eigene Haus herum drückendes Grundwasser vorliegt, sollte man neben den Abführrohren auch über eine eigene Pumpe nachdenken, die in das Mauerwerk integriert werden muss. Die Pumpe wird dann an die Drainagerohre angeschlossen und sorgt dafür, dass das Wasser nicht in das Haus sondern vom Haus weggeleitet wird.

Eindringen von Grundwasser verhindern – weitere Maßnahmen

Kellertür alt

Sobald das bereits eingedrungene Wasser abgeleitet werden konnte, muss das Mauerwerk optimal geschützt werden. Wer sein Haus vor weiteren Schäden schützen möchte, könnte die Wände von außen mit einer Bitumen-Beschichtung schützen. Selbst eine weitere Dämmschicht bestehend aus Polystryrol in Verbindung mit Bitumenplatten ist möglich.

Hier noch einmal eine Schnellanleitung, was man sofort tun sollte, sobald Grundwasser im eigenen Keller bemerkt wird:

  • Erdreich aufgraben
  • Grundwasser abpumpen
  • Wände komplett austrocken lassen
  • Wände von beiden Seiten sanieren
  • Eventuell zusätzliche Wandschichten oder eine Pumpe integrieren

Dabei sollte man mit größter Sorgfalt vorgehen, da die potenziellen Schäden kaum abzuschätzen sind. Wer nur halbgar handelt, könnte im Zweifel sogar sein Haus verlieren. Es reicht auf keinen Fall, die nassen Wände nur von innen abzudichten. Vielmehr sollte das nur die Zugabe sein, nachdem alle oben genannten Maßnahmen ergriffen worden sind.

Die Ursache des Eindringens von Wasser liegt logischerweise außerhalb der eigenen Vier Wände und hier muss dringend angesetzt werden. Wenn man dennoch nur auf eine Abdichtung von innen setzt, kann man davon ausgehen, dass die Feuchtigkeit langsam aber sicher durch Wände und Decken weiter nach oben steigen wird.

Grundwasser im Keller – Zahlt hier die Versicherung?

Wer die oben genannten Schäden und Maßnahmen ergreifen muss, kann sich denken, dass hier entsprechend hohe Kosten anfallen werden. Da stellt sich natürlich die Frage, ob eine Versicherung hier einspringen muss. Dazu muss gesagt werden, dass bei weitem nicht jeder Wasserschaden in einer herkömmlichen Gebäudeversicherung abgedeckt ist. Dabei ist es sehr wichtig, ob es sich beim eingedrungenen Wasser um Grundwasser, Leitungswasser oder sogar Regenwasser handelt.

Wenn Leitungswasser in den Keller eingedrungen ist, wird wahrscheinlich eine Leitung einen Defekt aufweisen. In diesem Fall wird höchstwahrscheinlich die Gebäudeversicherung greifen. Sogar die Rohre, die für Abwasser installiert werden, gehören zu den versicherten Leitungen.

Wenn in dem betroffenen Keller auch noch sonstige Wertgegenstände gelagert wurden, springt normalerweise die Hausratsversicherung ein. Gerade wenn hier teure Möbel, elektrische Geräte oder Autos stehen, kann der Schaden schnell sehr groß ausfallen. Dabei wird die Versicherung aber nur für bewegliche Güter aufkommen. Für Schäden durch Unwetter, Überschwemmungen und Co. gibt es die sog. Elementarschadenversicherung.

Bei Grundwasser ist die Sachlage tatsächlich eher kompliziert, da diese Art des Wasserschadens in kaum einer Versicherung enthalten ist. Umso wichtiger ist es, die eigenen vier Wände schon beim Bau ausreichen zu schützen und vor allem das Grundstück genau unter die Lupe zu nehmen.