Die eigenen vier Wände sind ein Ort, an dem man sich wohl und heimisch fühlen soll. Jedoch kann es unter Umständen passieren, dass man sich den Wohnraum mit unbeliebten Mitbewohnern teilt. Die Rede ist von Ungeziefer und Schädlingen, die sich gelegentlich in den menschlichen Wohnraum vorwagen. Stellt man die Anwesenheit von diesen unliebsamen Gästen fest, so hilft in der Regel nur noch ein Kammerjäger. Welche Art und von Schädlingen dieser bekämpft und mit welchen Kosten man rechnen sollte, erläutert der folgende Artikel.
Welche Tiere gelten als Schädlinge und sind bekämpfbar?
Der Ausdruck „Schädling“ umfasst eine ziemlich breite Palette an Tieren. Grundsätzlich handelt es sich dabei um Tiere, die in menschlichen Behausungen sesshaft werden. Das Spektrum reicht dabei von sehr kleinen Tieren wie Wanzen, bis hin zu großen Tieren wie Mardern. Dabei hängt der angerichtete Schaden in keiner Weise mit der Größe der Tiere zusammen: kleine Tiere können unter Umständen einen weitaus größeren Schaden anrichten als große Tiere.
Wo können Schädlinge auftreten?
Prinzipiell können sich bestimmte Schädlinge über die gesamte Wohnfläche verteilen. Allerdings präferieren manche Tiere bestimmte Umgebungen, weswegen sie besonders häufig dort vorzufinden sind. So finden sich Wespennester beispielsweise häufig unter Dachvorsprüngen und Terrassendächern. Diese sollten im Übrigen immer von einem Experten entfernt werden.
In der Küche finden sind hauptsächlich Schaben, Ameisen und verschiedene Lebensmittelschädlinge wie Mehlmotten oder Fruchtfliegen. Diese Tiere suche nach Futter und finden dieses am ehesten in der Küche, weswegen sie dort meistens auch bleiben.
Im Schlafzimmer sind es am ehesten Flöhe, Bettwanzen oder Milben, die vorzufinden sind. Diese Tiere suchen nach anderen Lebewesen, auf denen sie sich einnisten können. Da der Mensch sind regelmäßig in sein Bett legt und im Schlafzimmer auch seine Klamotten aufbewahrt, ist dies der optimale Nistplatz für diese Sorte Schädlinge.
In Keller und Vorratsräumen finden sich in der Regel die größeren Tiere: Mäuse, Ratten, andere Nagetiere oder sogar auch Marder. Sie leben gerne im dunklen und suchen dort nach Essen, weswegen grade Vorratsräume gerne von diesen Tieren bewohnt werden. Sie vermehrten sich sehr schnell, weswegen eine Bekämpfung immer schnellstmöglich angestrebt werden sollte.
Welche Faktoren beeinflussen die Kosten des Kammerjägers?
Geht es um die Kosten der Schädlingsbekämpfung, so spielen viele verschiedene Faktoren eine Rolle. Der Preis richtet sich nach diesen Aspekten, weswegen sie definitiv zu berücksichtigen sind. Die wichtigsten lauten wie folgt:
- Art des Ungeziefers
- Ausbreitung des Befalls über den Wohnraum
- Material und Mittel, die eingesetzt werden müssen
- Alter des zu befreienden Hauses
- Die örtliche Situation, an der sich die Schädlinge eingenistet haben (Verstecke)
- Arbeitsaufwand (mehrere Anfahrten, unterschiedliche Ausbreitungsorte)
Diese Faktoren nehmen direkten Einfluss auf die Kosten, die für die Schädlingsbefreiung anfallen. Manche Gesichtspunkte schlagen selbstverständlich teurer zu Buche als andere, jedoch sollte keiner der Aspekte bei der Planung vernachlässigt werden.
Wie hoch sind die Kosten?
Diese Frage kann nur schwierig pauschal beantwortet werden. Wie sich bereits gezeigt hat, gibt es viele Ansatzpunkte bei der Schädlingsbekämpfung, die den Preis beeinflussen. Als grobe Richtlinie ist für einen gewöhnlichen Einsatz ohne Verwendung von speziellen Mitteln und ohne großen Arbeitsaufwand ein Preis zwischen 100 und 200 Euro zu erwarten.
Diese Kosten können durch viele Faktoren schnell in die Höhe schießen. Unmittelbar teurer wird es beispielsweise, wenn der Kammerjäger schnellstmöglich gebraucht wird oder am Wochenende angefordert wird. Für diese Dienste werden in der Regel Zulagen verlangt.
Wespennest entfernen: ein Kostenbeispiel
Ein Kostenbeispiel lässt sich an der Entfernung eines Wespennests erläutern. Das Nest ist leicht zugänglich und befindet sich unter einer Dachkante. Es wird von einem Schädlingsbekämpfer professionell entfernt. Für die Anfahrt wären in diesem Fall 30 Euro fällig, das Entfernen des Nests kostet 70 Euro. Somit würden sich die Kosten auf 100 Euro belaufen.
Besonders im Sommer sind solche Einsätze für Kammerjäger Standardwerk. Aus diesem Grund verlangen viele Firmen dafür eine Pauschale, die häufig relativ günstig ist und sich im Bereich von 50 bis 80 Euro bewegt. Ist das Nest schwer zugänglich oder handelt es sich um mehrere Nester, so fallen die Kosten allerdings deutlich höher aus.
Welche Preise sind bei verschiedenen Schädlingen zu erwarten?
Es ist schwer allgemeine Angaben zu den Preisen bei unterschiedlichen Schädlingen zu machen, da zu viele Faktoren eine Rolle spielen. Allerdings kann man aber aufgrund von Erfahrungswerten folgende Richtwerte feststellen:
Posten | Preise |
Entfernung eines Wespennests | Zwischen 50,00 und 150,00 Euro |
Umsiedelung eines Wespennests | 200,00 Euro |
Bettwanzen | 200,00 Euro |
Flöhe | Zwischen 100,00 und 200,00 Euro |
Motten | 100,00 Euro |
Mäuse | 150,00 Euro |
Ratten | 200,00 Euro |
Marder | 200,00 Euro |
Tauben | 15,00 bis 50,00 Euro pro Meter |
Diese Werte sollen allerdings nur eine Übersicht bilden. So hängt es bei Mäusen und Ratten beispielsweise davon ab, wie viele Einsätze notwendig sind, um die Tiere aus der Wohnung zu bekommen. Bei Flöhen und Motten spielt die befallene Fläche eine große Rolle. Die Entfernung von Mardern kann deutlich teurer werden, wenn schwierige bauliche Maßnahmen die Bekämpfung erschweren. Aus diesem Grund sind die genannten Preise nur als Richtwerte anzusehen.
Das Einholen eines Angebots
Bestellt man einen Kammerjäger, so wird dieser in der Regel am Telefon kein Angebot unterbreiten. Eine der einzigen Ausnahmen ist die Entfernung eines Wespennests. Alle anderen Dienstleistungen sind direkt von der Art der Schädlinge und den örtlichen Gegebenheiten abhängig. Aus diesem Grund ist es für Kammerjäger überhaupt nicht möglich ein Angebot zu unterbreiten, ohne dass sie die Situation begutachtet haben.
Bekommt man am Telefon bereits eine Pauschale genannt, so sollte man vorsichtig sein. In vielen Fällen kann der Kammerjäger nicht einmal wissen, ob es sich überhaupt um die Sorte Schädling handelt, die der Kunde ihnen nennt. Viele Schädlinge sind nämlich nur von Profis einwandfrei zu identifizieren. Deshalb sollte vor der Besprechung des Preises eine Besichtigung vor Ort durch den Kammerjäger stattfinden.
Preisangaben vor der Begutachtung der Örtlichkeit zieht häufig einen von zwei unerfreulichen Vorgehensweisen nach sich. Entweder ist der Preis der Pauschale deutlich zu hoch, um auf diese Weise von Anfang an zusätzliche Arbeitsleistung abzudecken. Ist der Preis verdächtig niedrig, so wird die Arbeit meistens nur sehr unzureichend ausgeführt und das Problem wird nur temporär gelöst. Besonders der letzte Fall ist sehr ärgerlich, da nach einer gewissen Zeit die Schädlinge zurückkehren und erneut ein Kammerjäger beauftragt werden muss.