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Ameisen im Rasen loswerden

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Wenn sich auf dem grünen Rasen unschöne Ameisenhügel bilden, hat sich eine Ameisenkolonie angesiedelt. Auf Dauer können die Insekten enorm stören und sich im weiteren Garten ausbreiten. Wie Sie Ameisen im Rasen loswerden und welche Methode dafür infrage kommen, finden Sie hier.

Sollte man Ameisen im Rasen bekämpfen?

Für den Rasen stellen die Ameisen keine Gefahr dar, sodass eine Bekämpfung vorrangig aus optischen Gründen Sinn macht. Wenn die Ameisenhügel auf dem Rasen nicht störend wirken, gibt es keinen Grund für einen Kampf gegen die Insekten. Stattdessen können die Tiere sogar helfen, grüne Flächen im Garten sauber zu halten und tragen zur Balance im Ökosystem bei.

Sind Ameisen für Menschen gefährlich?

Nein, eine Gefahr für den Menschen besteht durch Arten, die in Deutschland beheimatet sind, nicht. Zwar gibt es mit der Roten Feuerameise oder der Bulldoggenameise Insekten mit potenziell tödlichem Gift, doch in Deutschland finden sich die Tiere nicht. Die hier beheimateten Arten wie die gemeinen Rasenameisen (Tetramorium caespitum) oder die rote Waldameise ((Formica rufa) sind keine Gefahr für den Menschen und stellen auch in hoher Zahl kein Risiko für die Gesundheit dar.

Dennoch können Ameisenbisse schmerzhaft sein, sodass im Umgang mit den Insekten am besten Handschuhe und Kleidung mit langen Ärmeln genutzt werden sollten. Dadurch werden lästige Bisse durch Ameisen auf der Haut vermieden.

Ameisennester im Rasen identifizieren

Erkennen lässt sich eine Ameisenplage im Garten durch Hügel, die sich vom grünen Rasen abheben. Die braunen Erdhügel zeigen deutlich, dass die Insekten sich im Rasen angesiedelt und eine Kolonie aufgebaut haben. Oft werden die Erdhügel erst bemerkt, wenn sie eine größere Höhe erreicht haben und klar über dem Rasen liegen. Eine präventive Bekämpfung ist in vielen Fällen nicht möglich, da die ersten Anzeichen für eine Ansiedlung der Ameisenkolonie im Garten häufig übersehen werden.

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Manche Ameisen stehen unter Artenschutz

Vor der Bekämpfung ist zu überprüfen, welche Ameisenart sich im Rasen angesiedelt hat. Denn die rote Waldameise und andere Ameisenarten sind in der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt. Eine tödliche Bekämpfung dieser Arten ist nicht erlaubt und kann teure Folgen haben.

So lassen sich Ameisen im Rasen effektiv loswerden, Wenn der Rasen voll ist:

  • Umsiedeln der Kolonie

Wenn den Tieren kein Schaden zugefügt werden soll, ist eine Umsiedlung die beste Option, um Ameisen im Rasen loszuwerden. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten, die Sie nutzen können. Bei der ersten Lösung setzen Sie starke Duftstoffe wie Essig oder Zitrone ein, die dazu führen, dass die Ameisen ihr Nest verlassen. Die Insekten gründen an einem anderen Ort ein neues Nest, sodass der Rasen frei von Ameisenhaufen wird. Problematisch ist jedoch, dass Sie keinen Einfluss darauf haben, an welcher Stelle das neue Ameisennest entsteht. Dort können die Tiere ebenfalls sehr lästig sein.

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Nutzen Sie für das Umsiedeln hingegen die „Blumentopf-Methode“, entscheiden Sie darüber, wo die Ameisen sich in Zukunft ansiedeln. Benötigt wird ein Blumentopf aus Ton, der in Wasser eingetaucht wird, um eine hohe Luftfeuchtigkeit für die Ameisen zu bieten.

Als Lockmittel werden die Innenwände des Ton-Blumentopfs mit Marmelade, Zuckerlösung oder Honig bestrichen, die als Nahrungsmittel die Insekten anziehen. Zuletzt mögen es die Ameisen warm, weshalb der Blumentopf mit Nestmaterial wie Zeitungspapier oder Stroh ausgefüllt werden sollte.

Dadurch entdecken die Tiere in dem Blumentopf eine bessere Option für ihr Nest und ziehen freiwillig um. Setzen Sie dafür den vorbereiteten Blumentopf mit der Öffnung nach unten auf den Ameisenhaufen. Sind die Tiere nach einigen Tagen in den Topf umgezogen, kann die Öffnung verschlossen und die Insekten an den neuen Ort umgesiedelt werden. Weder für die Ameisen noch für den Rasen entsteht ein Schaden.

  • Hausmittel gegen die Ameisen einsetzen
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Ist die Umsiedlung keine Option, helfen unter Umständen Hausmittel gegen die Ameisenplage. Dabei können Sie zum einen den Lebensraum der Insekten begrenzen, indem Sie alkalische Stoffe nutzen. Werden Linien mit Kreide oder Kalk gezeichnet, weigern sich Ameisen, diese zu überschreiten. Für den Schutz des Hauses ist das eine gute Option, doch im Rasen mit unterirdischen Gängen hilft Kreide kaum.

Wer bereit ist, die Ameisenplage mit tödlichen Mitteln zu lösen, muss nicht auf den Kammerjäger setzen, sondern kann auf Hausmittel zurückgreifen. Dafür eignet sich Backpulver, in dem häufig Natron (Natriumhydrogencarbonat, NaHCO₃) enthalten ist. Weiterhin kann Natron ebenfalls in reiner Form gekauft werden.

Freiwillig essen die Tiere das Natriumsalz nicht, sodass mit Zucker, Honig oder anderen süßen Stoffen ein Köder unter das Natron gelegt werden muss. Für die Ameisen ist das Hausmittel giftig und führt in kurzer Zeit zum Tod.

  • Chemie für den Rasen nutzen

Am effektivsten gegen eine Ameisenplage im Garten sind Lösungen mit Chemikalien, die zum Tod der Insekten führen. Zur Anwendung sollten die Ameisensprays jedoch erst kommen, wenn die anderen Möglichkeiten ausgeschöpft wurden und die Tiere im Rasen erheblich stören. Bei der Nutzung der chemischen Lösungen sollten biologisch abbaubare Produkte eingesetzt werden, damit im Garten keine anderen Tiere oder Pflanzen beeinträchtigt werden.

Fazit

Um Ameisen im Rasen loszuwerden, können Sie auf eine Umsiedlung setzen oder die Insekten töten. Sowohl Hausmittel wie Backpulver mit Natron als auch spezielle Ameisensprays eignen sich für die tödliche Bekämpfung der Tiere. Beachten Sie allerdings die gesetzlichen Bestimmungen, denn manche Ameisen stehen unter Artenschutz.

verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).