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Wasserleitung entlüften

Wasserhahn entlüften

Bei handelsüblichen Wasserleitungen kommt es immer mal wieder vor, dass man diese entlüften muss. Gerade, wenn man in einem Mehrfamilienhaus oder ein einer Wohnung lebt, und dann in den oberen Etagen der Wasserdruck nicht mehr ausreichend hoch ist. Selbst wenn man das heimische Wasserwerk zu Verwendung im Garten nutzt, ist die Entlüftung ein absolutes Muss. Doch was muss man dabei eigentlich beachten?

Wie wird eine Wasserleitung richtig entlüftet?

Ein Rohrsystem muss regelmäßig entlüftet werden, das gilt natürlich auch für Wasserleitungen. Egal ob Dusche oder Toilette – jede Vorrichtung ist mit einer Entlüftungsleitung verbunden. Der vorhandene Druck soll dabei helfen, sämtliche Feststoffe bestmöglich durch die Abflüsse spülen zu können. Damit sich auch keine schlecht riechenden Gase innerhalb der Leitungen halten können, ist die Entlüftung der Wasserleitung unabdingbar.

Zunächst einmal sollte man sich dabei mit dem eigenen Hauswasserwerk auskennen und sich schlau machen, wo welche Anschlüsse verbaut wurden. Zudem ist es wichtig, aus welchem Material die Wasserleitung besteht. Wer noch nicht das entsprechende Material vor Ort hat, sollte im nächstgelegenen Fachhandel vor der Entlüftung die entsprechenden Verbindungsstücke und weiteres Material beschaffen, mit denen man im Zweifel kurzfristig abkleben und die Leitungen fixieren könnte. Für die tatsächliche Entlüftung gibt es gleich mehrere Varianten.

  • Trockene Entlüftung: Dabei ist das Rohrsystem mit einer eigenen Leitung zur Entlüftung versehen, was die Arbeit natürlich relativ einfach gestaltet. Zur Entlüftung muss lediglich die jeweilige Leitung an den Anschluss der Wasserleitung angebracht werden. Die Leitung führt dann meist über das Dach hinweg direkt nach draußen. Zur vollständigen Entlüftung sollten nach und nach alle Entlüftungsanschlüsse abgearbeitet werden.
  • Nassentlüftung: Bei dieser Entlüftungsmethode ist es möglich, gleich mehrere Anschlüssen an nur einer Leitung zu installieren. Gerade bei der Planung der Wasserleitung ist diese Art der Entlüftung etwas kompliziert, spart bei Einsatz aber eine Menge Arbeit. Dabei ist bei der Planung z.B. darauf zu achten, dass die Toilette möglichst der letzte Anschluss sein sollte, damit hier keine anderen Materialien mehr durch den Abfluss gehen müssen. Es gibt jedoch auch eine maximale Distanz, die verschiedene Anschlüsse zur Entlüftung haben dürfen. Sollte diese zu groß sein, kann es gut möglich sein, dass eine zusätzliche, trockene Entlüftung eingesetzt werden muss.
Siehe auch  Hygrostat Lüfter

Kann jeder seine Wasserleitung selbst entlüften?

Letztendlich muss jeder früher oder später eine Wasserleitung entlüften. Fakt ist aber, dass sich damit natürlich nicht jeder auskennt. Im Zweifel kann es durchaus helfen, hier einen Fachmann zu Rate zu ziehen. Es gibt mittlerweile natürlich auch automatisierte Vorrichtungen.

Doch um das komplette Thema genauer überblicken zu können, sollte man sich zunächst einmal grundsätzlich mit dem Hauswasserwerk auseinandersetzen und die jeweiligen Funktionen verstehen.

Das Hauswasserwerk – ein geschlossener Kreislauf

Wasserhahn mit fließendem Wasser

Wenn man sich ein Hauswasserwerk anschaut, kann man im Grunde davon ausgehen, dass es sich um eine große Pumpe mit einem dazugehörigen Druckbehälter handelt, die das Wasser entsprechend an die jeweiligen Ausgabestellen transportiert. Dabei gibt es einen Schlauch, der das Wasser ansaugt und gleichzeitig mit einem Rücklaufventil und einem Filter verbinden ist.

Dabei werden alle im Haus befindlichen Geräte mit ausreichend Wasserdruck versehen. Im Detail geht es dabei um Toiletten, die Waschmaschine, die Spülmaschine, den Gartenschlauch oder aber jeden einzelnen Wasserhahn.

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Wasserleitungen regelmäßig entlüften

Sobald man irgendwo Wasser laufen lässt, sinkt der Druck im Druckbehälter. Wenn eine bestimmte Grenze erreicht ist, schaltet sich automatisch die Pumpe ein. Sobald dann die Obergrenze erreicht ist, schaltet sich das Hauswasserwerk entsprechend wieder aus.

Damit dieses System immer reibungslos funktioniert, sollte man die Wasserleitungen regelmäßig entlüften. Zudem kann man immer mal wieder kontrollieren, ob der Druck im Druckbehälter sich auf einem konstanten Level hält. Wenn man feststellt, dass der Druck nicht konstant ist, liegt das meistens an einer fehlerhaften Membran, die ganz einfach ausgetauscht werden kann.

Muss man seine Wasserleitung heute noch entlüften?

In den meisten Neubauten sind im Wasserwerk so moderne Pumpen verbaut, die sich selbst regelmäßig entlüften und die man nicht von Hand warten und entlüften muss. Gerade bei älteren Häusern kommt man aber nicht drum herum. Wenn man bei einem Problem feststellen will, woran es liegt, sollte man zunächst im Klaren darüber sein, welche Pumpe eigentlich verbaut wurde. Hier eine Liste von möglichen Pumpen-Varianten:

  • Saugpumpen
  • Kreiselpumpen
  • Jetpumpen
Siehe auch  Abwasserrohre verlegen unter Bodenplatte

Gerade Saugpumpen können sich ihre Wasser eigenständig ansaugen, allerdings nur dann, wenn Unterdruck vorliegt. Wenn sie nicht funktioniert, könnte der Ansaugweg blockiert sein. Auch dann greifen die bereits vorher genannten Maßnahmen wie z.B. die Kontrolle des Ventils oder die allgemeine Reinigung.

Hauswasserwerk prüfen

Letztendlich lässt sich sagen, dass nicht pauschal festgelegt werden kann, ob oder wie oft man im Hauswasserwerk prüfen muss, ob die Pumpe noch gut funktioniert oder ob man die Wasserleitung entlüften muss. Meist fällt es automatisch auf, wenn es ein Problem gibt, denn dann lässt der Wasserdruck z.B. in der Küche am Wasserhahn bedenklich nach oder unter der Dusche kommt nicht mehr ausreichend Wasser aus der Brause.

verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).