Verschleiß kann ärgerlich sein, denn das Wort beschreibt einen Zustand, der sich mit der Zeit hin verschlechtert und hat so gesehen eigentlich nur negative Auswirkungen. Gerade bei Produkten mit anfälligen Materialien lässt sich der Verschleiß auf Dauer aber nicht komplett verhindern.
So gibt es vor allem bei älteren Häusern immer wieder Probleme mit maroden Rohren, die entweder aus Kupfer oder zu großen Teilen aus verzinktem Stahl bestehen. Gerade die verzinkten Varianten sind oft anfällig für Rost, was im Schadensfall keine billige Angelegenheit wird.
Das Problem ist hinlänglich bekannt. Bis tief in die 70er Jahre wurden vor allem Wasserrohre gerne aus einer Mischung aus verzinktem Stahl und Kupfer hergestellt und verlegt. Heute weiß man, dass das nicht die beste Entscheidung war, da die Rohre nun viele Jahre später nach und nach kaputt gehen und große Schäden verursachen. Doch bringen verzinkte Wasserrohre auch Vorteile mit sich?
Vorteile von verzinkten Wasserrohren
Wie bereits gesagt, sind verzinkte Wasserrohre schon sehr lange im Einsatz, allerdings nicht unbedingt die sicherste Variante. Das Zink soll dabei helfen, den Stahl vor Verschleiß und sonstigen Schäden zu beschützen. Gerade bei verzinkten Wasserrohren ist es natürlich sehr ärgerlich, wenn es einen Schaden gibt, da dann schnell mehrere tausend Euro fällig werden können. Dennoch bieten auch diese Rohre diverse Vorteile:
- Rostschutz: Man kann den verzinkten Wasserrohren nicht absprechen, dass sie sehr gut gegen Rost helfen. Durch die zusätzliche Schicht kann der Stahl nicht mehr mit dem Wasser und dem Sauerstoff reagieren, wodurch vermehrt Rost entstehen könnte. Zwar ist es nicht unmöglich, der Zink verhindert allerdings bis auf Weiteres die Bildung von Rost.
- Kosten: Für viele spielt natürlich auch der Preis eine große Rolle und hier kann gesagt werden, dass der Schutz mit verzinkten Wasserrohren vergleichsweise günstig ist. Je nach Qualität können diese Rohre auch bis zu 50 Jahren halten. Doch selbst bei Problemen und etwaigen Wartungen kommen geringere Kosten auf einen zu.
- Einfache Wartung: Nicht nur die Wartungskosten sondern auch der Arbeitsaufwand sind ein positiver Effekt von verzinkten Wasserrohren, denn man kann schon mit dem bloßen Auge in Form von einer kleinen Kamera erkennen, ob Schäden vorliegen.
Verzinkte Wasserrohre: Die Nachteile
Wo Vorteile sind, können auch Nachteile nicht weit sein. Teilweise schon angesprochen gibt es hier noch einmal eine Übersicht über sämtliche Nachteile von verzinkten Wasserrohren.
- Innenkorrosion: Die Versiegelung der Wasserrohre mit Zink sorgt für eine längere Zeit für Sicherheit, es kann aber passieren, dass mit der Zeit die Rohre von innen nach außen zu korrodieren. Im schlimmsten Fall kann das dann zu einer undichten Stelle oder sogar zu einem Rohrbruch führen, was in Verbindung mit Wasser immer besonders ärgerlich ist.
- Unsauberes Wasser: Bei Wasserrohren ist ein korrodierendes Rohr das größte Problem, denn durch die dadurch entstehenden Materialien und das freigelegte Metall kann es durchaus passieren, dass das durchfließende Wasser dadurch verunreinigt wird. Selbst die Farbe des Wassers kann dadurch beeinflusst werden. Sollte man bei sich selbst eine Farbänderung bemerken, gilt es natürlich so schnell wie möglich die verzinkten Wasserrohre zu kontrollieren.
Letztendlich hat man nicht immer die Wahl, welche Wasserrohre in den eigenen Wänden verlegt wurden oder verlegt werden sollen. Gerade bei Mietern muss man mit dem Wassersystem leben, was gegeben ist. Umso wichtiger ist es, dass man weiß, wie man z.B. maroden Rohren vorbeugen kann, da das gerade bei verzinkten Wasserrohren ein großes Problem sein kann.
Maroden Rohren vorbeugen?
Das Problem mit den defekten Rohren wäre eigentlich schon an der Basis abstellbar, wenn man sich beim Verlegen an die Fließregeln halten würde. Diese besagen, dass in der Fließrichtung des Trinkwassers zunächst das minderwertigere Metall Zink und dann das wertvolle Kupfer verarbeitet werden sollte.
Doch selbst wenn man diese Regel beachtet, ist die Kombination der beiden Stoffe nicht optimal, denn es kann mit der Zeit zu elektrochemischen Prozessen kommen, bei denen es zu einer Zersetzung des Materials kommt, die Zinkschicht zerfällt und das Rohr kaputt geht. Der dabei entstehende Rost kann sogar dazu führen, dass das Rohr komplett in die Brüche geht oder platzt.
Man kann also fast die Uhr danach stellen, dass diese Rohre nach ca. 30 Jahren Probleme bereiten können. Daher sollte man immer wieder überprüfen, ob mit den Rohren alles in Ordnung ist. Eine Teilsanierung ist ebenfalls eine gute Möglichkeit, um die Kosten im überschaubaren Rahmen zu halten und dennoch die Sicherheit zu gewährleisten. Dabei werden die verzinkten Wasserrohre meist komplett entfernt und durch Varianten aus Kunststoff ersetzt.
Was kostet der Austausch von verzinkten Wasserrohren?
Die Kosten für einen kompletten Austausch der verzinkten Wasserrohre lassen sich nicht vereinheitlicht darstellen, sondern hängen von vielen individuellen Faktoren ab. Dennoch kann man sagen, dass bei einem normalen Einfamilienhaus in der Regel zwischen 10.000 und 20.000 Euro fällig werden.
Wenn man nur die Innenrohre sanieren möchte, wird das entsprechend billiger, denn dabei werden die Rohre nur von innen mit Sand bearbeitet. Dadurch werden fast alle Ablagerungen beseitigt. Nach der Säuberung werden die Rohre dann innen neu beschichtet.
Die geringeren Kosten kommen in erster Linie dadurch zustande, dass man für diese Arbeit keine Wände oder Böden aufreißen muss. Durchschnittlich kann man dabei die Kosten einer kompletten Rohrerneuerung halbieren, bekommt aber von der Wirkung her ein ähnlich gutes Ergebnis, auch wenn viele Fachmänner die angewandte Technik noch nicht verinnerlicht haben und Zweifel daran äußern, dass sie effektiv ist.