Fliesen sind pflegeleicht und überall in der Wohnung einsetzbar. Das macht sie so beliebt. R12 Fliesen spielen vorwiegend in der Industrie eine große Rolle.
Allerdings sind Fliesen nicht gleich Fliesen. Eine besondere Rolle spielt der sogenannte Trittwinkel. Dieser gibt an, welchen Grad an Rutschfestigkeit die Fliesen bieten. R12 Fliesen gelten als besonders rutschsicher.
Was gilt es beim Kauf von R12 Fliesen zu beachten? Welche besonderen Eigenschaften bringen sie mit? Welche Vor- und Nachteile sind zu beachten? Darüber soll der folgende Artikel einen umfassenden Überblick verschaffen.
Fliesen R12 Empfehlungen
Der Trittwinkel von R12 Fliesen
Wie bereits erwähnt, spielt der Trittwinkel hinsichtlich der Rutschsicherheit eine entscheidende Rolle. R12 Fliesen weisen einen Trittwinkel von über 27° bis 35° auf. Die Einteilung beginnt bei R9 Fliesen. Diese haben einen Trittwinkel von 6° – 10°.
Es folgen die R10 Fliesen mit einem Trittwinkel von 10° – 19°, dann R11 Fliesen mit 19° – 27°. Den höchsten Trittwinkel weisen R13 Fliesen auf. Bei Letzteren liegt dieser bei über 35°. R12 Fliesen weisen also die zweitstärkste Rutschhemmung auf.
Meistverwendete Fliesen in Haushalten
In Privathaushalten kommen die Rutschhemmungsklassen R12-13 eher selten zum Einsatz. Sie sind einst speziell für die Industrie entwickelt worden. R12-13 Fliesen eignen sich vor allem für Betriebe, in denen Milchprodukte, Öle oder andere Lebensmittel hergestellt werden.
Soeben genannte Produkte können bei der Produktion leicht verschüttet werden und den Boden rutschig machen. Gleichzeitig arbeiten dort viele Menschen, die die Bereiche betreten müssen. Hier sind rutschfeste Fliesen zur Vermeidung von Arbeitsunfällen unerlässlich.
Was versteht man unter dem V-Zusatz?
Bei der Beurteilung der Rutschhemmung ist nicht nur der Trittwinkel, sondern auch der sogenannte V-Zusatz ausschlaggebend. Das Kürzel „V“ steht für den Verdrängungsraum. Die Skala beginnt bei V4 und endet bei V10.
V4 ist dabei ist der kleinste Wert und hat ein Volumen von 4 cm³/dm². V10 weist ein Volumen von 10 cm³/dm² auf. Der Verdrängungsgrad ist gerade im Küchen- oder Badezimmerbereich wichtig zu beachten. Beachtet man ihn nicht, erhöht sich die Unfallgefahr.
Optik der R12 Fliesen
Die Rutschhemmung ist unabhängig von dem verwendeten Material. R12 Fliesen sind demzufolge in sämtlichen Formen, Farben und Abmessungen erhältlich. Von ausladenden Wand- und Bodenfliesen bis hin zu feinen Mosaikfliesen ist alles möglich.
R12 Fliesen bieten das gesamte Spektrum an Vielfalt. Zur Verdeutlichung werden hier optische Beispiele genannt:
- Graue, weiße oder schwarze R12 Fliesen sind die Klassiker und erfreuen sich großer Beliebtheit
- Beige ist ebenfalls eine häufig verwendete Variante
- Die Fliesen können glänzend oder matt sein
- Mosaik- oder Holzoptik sorgen für besonderen Charme
Vor- und Nachteile von R12 Fliesen
Wer mit R12 Fliesen arbeiten möchte, der sollte sich vorab mit den spezifischen Vor- und Nachteilen befassen. Im Folgenden sollen die Vor- und Nachteile einmal kurz und prägnant aufgelistet werden. Die Vorteile werden nun als erstes genannt:
- R12 Fliesen sind äußerst langlebig
- Sie zählen zu den pflegeleichtesten Bodenbelägen überhaupt
- Die Farb- und Materialauswahl ist nahezu unbegrenzt
- R12 Fliesen sind enorm rutschsicher. Dadurch können Unfälle verhütet werden
Wenn es Vorteile gibt, gibt es meistens auch Nachteile:
- Bevor man R12 Fliesen erwirbt, ist ein wenig Vorkenntnis nötig
- Insbesondere im Nassbereich (Küche und Bad) muss man sich mit einer Vielzahl an Werten und Angaben auskennen, um die Sicherheit zu gewährleisten
- Die Langlebigkeit kann sich in gewisser Hinsicht auch nachteilig auswirken. Sollte eine Fliese nach zwanzig Jahren einen Schaden erleiden, ist es unwahrscheinlich, dieselbe Fliese noch einmal erwerben zu können. Von daher sollte beim Kauf gleich Reserve angeschafft werden.
Wo kann ich R12 Fliesen erwerben?
R12 Fliesen können entweder im Baumarkt oder online erworben werden. Hierbei sei zu erwähnen, dass die Online-Shops sich hierbei ein wenig im Vorteil befinden. Online-Shops bieten meist eine größere Auswahl an.
Weiterhin finden sich oftmals Kundenbewertungen, an denen man sich orientieren kann. Die Fracht- oder Versandkosten halten sich mit denen im Baumarkt ungefähr die Waage. Ob Online-Shop oder Baumarkt – letztendlich entscheidet jeder nach seinem Geschmack.
Die besten R12-Fliesen
Es gibt eine Vielzahl von Anbietern, die R12 Fliesen vertreiben. Im Vergleichstest haben sich die R12 Fliesen von Fliesenprofi im Bereich Großküche/Gastronomie gut bewährt. Für den privaten Bereich bietet der Hersteller idealo hochwertige Bodenfliesen an.
Auch bei Fliesendiscount wird man fündig, sowohl für den industriellen als auch für den privaten Gebrauch. An dieser Stelle soll jedoch noch einmal betont werden, dass R12 Fliesen vorwiegend in der Industrie Verwendung finden.
R12 Fliesen verlegen
Sind die passenden Fliesen gefunden, müssen diese natürlich auch fachmännisch verlegt werden. Das mag erst einmal nach einer großen Herausforderung klingen, dennoch muss nicht immer ein Fachmann hinzugezogen werden.
Ein geschickter Heimwerker ist dieser Aufgabe ebenso gewachsen. Nachfolgend sollen die beim Fliesen notwendigen Arbeitsschritte erklärt werden. Zunächst einmal ist eine optimale Vorbereitung das A und O für das spätere Gelingen.
Berechnung der Fliesen
Bevor man mit dem Fliesen beginnt, muss zunächst die Fläche ausgemessen und die benötigte Materialmenge errechnet werden. Dazu bedient man sich folgender Formel:
Die Quadratmeter der Fliese werden durch die Fliesenfläche geteilt. Man muss die durchschnittlichen 10 % Verschnitt und 5 % Reserve zusätzlich addieren. Der Untergrund sollte tragfähig und eben sein. Weiterhin darf der Untergrund keine Risse aufweisen und muss vor dem Fliesen gereinigt werden.
So verlegt man die Fliesen richtig
Um sich beim Verlegen der Fliesen zu orientieren, empfiehlt es sich, die Mitte des Raumes zu bestimmen und dort eine Markierung zu setzen. Jetzt wird der Fliesenkleber angerührt. Am besten beginnt man parallel zur Wand mit der Arbeit.
Der angerührte Fliesenkleber wird nun mithilfe einer Glättekelle mit Zahnung gleichmäßig auf dem Untergrund verteilt. Dabei erst einmal sparsam und Fliese für Fliese vorgehen. Jetzt wird die Fliese auf die beklebte Fläche gelegt und sanft bewegt. Auf diese Weise verbinden sich Fliese und Kleber miteinander. Mithilfe von Fugenkreuzen werden kleine Abstände zwischen Fliesen und Wand sichergestellt. Im letzten Arbeitsschritt folgt das Verfugen. Bevor man damit beginnt, sollte man sicherstellen, dass die geflieste Fläche gesäubert ist.
Worauf man nach dem Verlegen noch Achten muss
Bei Ecken und Aussparungen müssen die Fliesen mit einem Winkelschneider zugeschnitten werden. Für den Übergang zur Wand eignen sich Sockelfliesen, die aus den vorhandenen Fliesen passgerecht herausgeschnitten werden können.
Es dürfen keine Reste vom Fliesenkleber mehr vorhanden sein. Zum Verfugen eignet sich Flexfugenmörtel. Dieser wird unter Zuhilfenahme eines Gummibretts aufgetragen und anschließend gleichmäßig abgezogen. Um die Übergänge von Boden zu Wandfliesen geschmeidig zu gestalten, empfiehlt sich die Verwendung von Silikon.