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Wandfeuchte messen – Einheit und Vorangehensweise

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Es gibt eine Sache, die wirklich niemand in den eigenen vier Wänden erleben möchte, nämlich wenn eben diese vier Wände Feuchtigkeit aufweisen. Das kann nicht nur problematisch für das Bauwerk, sondern auch für die Menschen werden, die darin leben. Es ist allerdings nicht so einfach festzustellen, wie schlimm es wirklich um die Wandfeuchte bestellt ist.

Man kann die Wandfeuchte allerdings messen. Dafür gibt es verschiedene Geräte, doch welche Einheit und Vorangehensweise empfiehlt sich bei der Messung? Wir klären in diesem Beitrag auf.

Wandfeuchte messen – Einheit und Vorangehensweise

Wenn man als Mieter oder Besitzer den Verdacht hat, dass Wandfeuchte vorliegen könnte, sollte man auf jeden Fall keine Zeit verlieren, denn je schneller man das Problem erkennt, desto schneller kann man es auch lösen und größere Schäden verhindern. Es gibt dafür natürlich spezielle Gutachter dafür, allerdings weiß man als Laie nicht unbedingt direkt, ob man einen solchen überhaupt engagieren muss.

Jeder kann eigentlich sehr schnell selbst feststellen, wie schlimm es wirklich ist. So kann man z.B. die Wandfeuchte mit einem Multimeter messen und schnell feststellen, ob es Handlungsbedarf gibt und wie dieser aussehen sollte. In welcher Einheit gemessen wird, kann hier von Gerät zu Gerät unterschiedlich sein.

Welche Anzeichen deuten auf Wandfeuchte hin?

Wenn man sich nicht sicher ist, ob die eigene Wand eventuell von Feuchtigkeit betroffen ist, kann man anhand von wenigen Anzeichen feststellen, ob man sich die Sache besser etwas genauer anschauen sollte:

  • Allgemein muffiges Klima im Raum trotz regelmäßigem Lüften
  • Klamme Kälte
  • Verfärbungen und Flecken an der Wand
  • Schimmel, der sich ausbreitet, deutet ebenfalls auf Feuchtigkeit hin
  • Vorkommen von Silberfischen, die sowohl Schimmel als auch Feuchtigkeit lieben
  • Abbröckelnder Putz, der von der Wand kommt
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Wenn man eines dieser Anzeichen in den eigenen vier Wänden bemerkt, kann die richtige Vorangehensweise nur sein, einen Fachmann zurate zu ziehen.

Wandfeuchte messen Test

Die wohl einfachste Möglichkeit, um die Wandfeuchte zu messen, ist in der Regel ein Holzfeuchtemessgerät. Diese sind eigentlich nicht genau dafür gemacht, sondern eher dazu da, um die Feuchtigkeit von Brennholz zu ermitteln. Beim Blick auf die Einhet und die Messmethode bleibt festzuhalten, dass die Feuchtigkeit von Brennholz unter 20 Prozent liegen sollte.

Die meisten Geräte lassen sich aber ebenso für die Wandfeuchte nutzen. Auch die Kosten halten sich in Grenzen, denn man ist schon mit rund 20 Euro gut beraten. Man sollte sich allerdings im Vorfeld gründlich darüber informieren, dass das Messgerät sich auch für andere Baustoffe eignet.

Wandfeuchte messen mit einem Spezialgerät wie einem Multimeter

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Wenn man die Feuchtigkeit in der Wand genauer feststellen möchte, braucht ein spezielles Gerät dazu. Meist hält man diese an die Wand, während man bei einer professionellen Messung sogar ein Loch in die Wand bohren muss und somit gleich vorab ein Schaden entsteht. Bei einer Messung mit einem Multimeter kann man sich diese Hürde immerhin sparen. Doch wie funktioniert die Messung genau?

  • Die Messstelle muss sorgfältig ausgesucht werden. So sollte man fernab von einer Wasserleitung messen, wenn der Wert bzw. die Einheit des Messgerätes nicht verfälscht werden soll. So könnte man eine feuchte Wand messen, die eigentlich überhaupt nicht feucht ist.
  • Vor der Messung sollte man das Gerät eine Weile im Raum lassen, damit es sich an die Temperatur und das Klima gewöhnen kann. Auch hiermit werden verfälschten Werten vorgebeugt.
  • Die gewählte Stelle sollte möglichst glatt sein, damit das Messgerät zuverlässig seine Arbeit verrichten kann. Mit ruhiger Hand sollte möglichst weit weg vom eigenen Körper gemessen werden, da auch dieser natürlich zu großen Teilen aus Flüssigkeit besteht.
  • Den genausten Wert bekommt man, wenn man die Messung gleich an mehreren Stellen durchführt, die Einheten vergleicht und dann den Mittelwert bestimmt. Diesen bekommt man, wenn man den niedrigsten und den höchsten Messwert nimmt und durch zwei dividiert.
  • Wenn man von der Einheit „Digits“ ausgeht, muss man sich keine großen Sorgen machen, wenn der Wert niedriger als 65 Digits angibt. Bei höheren Werten sollte man allerdings nicht zögern und einen Spezialisten kontaktieren, da bei einer erhöhten Wandfeuchte ein großer Schaden droht.

Was kostet ein Messegerät?

Ein Wandfeuchtigkeitsmessgerät, mit dem man die Wandfeuchte untersuchen kann, muss nicht unbedingt viel Geld kosten. Mit etwas Recherche kann man sogar schon für unter 10 Euro fündig werden. Wer auf etwas mehr Qualität achtet, muss natürlich den einen oder anderen Euro mehr in die Hand nehmen, allerdings muss man bedenken, dass man als Privatperson das Gerät nicht ständig braucht und deswegen ggf. auch nicht zu viel Geld investieren sollte.

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Wer aber dennoch ein besseres Wandfeuchtigkeitsmessgerät anschaffen möchte, sollte mit Kosten zwischen 40 und 100 Euro rechnen. Für einen Profi werden hingegen rund 600 Euro fällig, allerdings sprechen wir dabei von einem Bau-Gutachter oder sonstigen Berufen, die täglich mit Wandfeuchte zu tun haben und hier in höchstem Maße genaue Werte abrufen müssen.

Grundsätzlich wird von der Einheit her dabei in Geräte mit Digit-Angabe und in Geräte mit Prozent-Angabe unterschieden. Vom Preis her unterscheiden sich die Varianten kaum, daher ist es eher eine Frage der persönlichen Präferenz.

Ein großer Unterschied ergibt sich aus dem Material, aus dem das Messgerät hergestellt wurde. Hinzu kommen etwaige Sonderfunktionen, wie z.B. einer Min-Max-Anzeige oder einem beleuchteten Display.

Fazit – Vorsicht ist besser als Nachsicht

Egal, ob man sich nun für ein teures oder ein günstiges Messgerät entscheidet – mit Wandfeuchte ist nicht zu spaßen. Wenn man sich an die beschriebene Vorangehensweise der Messung hält, kann man sich seiner Sache sicher sein. Wenn dann aber doch ein Fachmann gefragt sein sollte, darf nicht gezögert werden, denn jeder Tag kann hier einen größeren Schaden verhindern.

verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).