Beton ist nicht gleich Beton. Es gibt viele verschiedene Sorten. Für jede Anwendung ist eine andere Zusammensetzung nötig. Was sehr oft gebraucht und wonach auch in Fachgeschäften viel gefragt wird, ist Fließbeton.
Was ist Fließbeton?
Grob gesprochen, unterscheiden sich Betonsorten sowohl anhand ihrer Güte aber auch nach ihrer Konsistenzklasse. Fließbeton ist eine sehr dünnflüssige und weiche Sorte, die im verarbeitenden Gewerbe als F1 (sehr steif) bis F6 (sehr fließfähig) bezeichnet werden.
- Fließbeton entsteht unter Zuhilfenahme eines Zusatzmittels.
- Er wird in dieser dünnflüssigen Form zum Beispiel in zuvor gefertigte Verschalungen gegossen, sodass nach der gänzlich abgeschlossenen Aushärtung Mauern eines Gebäudes entstehen können.
- Vor allem das Fundament eines Hauses, was später den Nutzraum eines Kellers ausmacht, wird oft auf diese Art und Weise erstellt.
- Fließbeton wird ebenso im Inneren eines Gebäudes als Bodenausgleichsmasse verwendet.
- Aufgrund der flüssigen Form ist es möglich, dort Höhenunterschiede bis zu 60 Millimetern auszugleichen und den Boden auf diese Weise zu reparieren.
- Zuerst wird dabei der bereits vorhandene Boden mit einer Grundierung bestrichen, und nachdem diese getrocknet ist, kann der Fließbeton aufgetragen werden.
Hier zeigt sich eine erstaunliche Eigenschaft von Fließbeton, nämlich dessen schnelle Aushärtung. Mit anderen Worten gesagt, der Raum kann schnell wieder verwendet werden.
Fließbeton Empfehlungen
Was gibt es bei der Anwendung von Fließbeton zu beachten?
Wer viel Fließbeton benötigt, weil er zum Beispiel ein Haus baut und das Fundament mit Fließbeton errichten will, sollte einige Dinge berücksichtigen. Der Verflüssiger sollte dem bereits vorgemischten Beton beigegeben werden. Dies muss jedoch sehr zeitnah geschehen, da der Fließbeton relativ schnell verarbeitet werden muss.
Das Fundament eines Hauses verursacht aufgrund der beträchtlichen Menge an Beton, die benötigt wird, einige einzukalkulierende Kosten. Vor allem dreht es sich hier um die An- und Abfahrt des Betonmischers sowie die Entsorgung des überschüssigen Betons.
Ebenfalls ist es wichtig zu bedenken, ob genügend Platz für einen Betonmischer zur Verfügung steht. Er sollte so nah wie möglich an die Stelle herankommen können, um den Fließbeton effektiv in die Verschalungen pumpen zu können.
Bei der Arbeit mit Fließbeton ist Vorsicht besser als Nachsicht
In diesem Zusammenhang ist es vernünftig sich das Gelände zuvor genau anzusehen, vor allem im Hinblick darauf, ob irgendwelche Hindernisse im Weg stehen, die sich nicht einfach beseitigen lassen: Bäume, Mauern oder andere Hindernisse. Der Fließbeton wird zwar über ein Rohr zur Baustelle gepumpt, doch ist dieser Weg nicht endlos verlängerbar.
Anmerkung: Gerade deshalb ist Fließbeton als Substanz äußerst praktisch. Bei seiner Verarbeitung entstehen jedoch neue Schwierigkeiten den flüssigen Baustoff zum Einsatzort zu bringen. Was extrem formbar ist, fließt eben auch leicht weg, weswegen man nicht so sparsam bei den entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen sein sollte.
Weitere Tipps und Tricks zur Verwendung
Seit einigen Jahren hat sich die Einstellung vieler Menschen zum Beton ein wenig gewandelt. Galt er lange Zeit beinahe ausschließlich als eine Methode des Bauhausstils bzw. des Brutalismus, so ist es gerade die Formbarkeit des Materials als Fließbeton, die auf viele wieder anziehend wirkt.
- Seinen häufigsten Einsatz findet er in dem Verfüllen von Schalsteinen. Diese müssen jedoch vor dem Verfüllen vollständig in Waage sein. Teilweise lässt sich diese Art des Betons sogar über eine Pumpe transportieren.
- Die Fließfähigkeit des Betons darf auf keinen Fall über eine zusätzliche Beigabe von Wasser beeinflusst werden.
- Die vermeintlich einfache Rechnung „Wenig Wasser = dickflüssig / viel Wasser = dünnflüssig“ ist hierbei ein gefährlicher Trugschluss. Der Grad der Flüssigkeit sollte ausschließlich über die Inhaltsstoffe geschehen.
- Ist zu viel Wasser im Beton, so sinkt dessen Belastbarkeit. Er kann instabil werden. Nicht zu vergessen: Jedes Gewerbe hat seine eigenen gesetzlichen Bestimmungen.
- Auch im Haushalt bietet der fließende Beton interessante Perspektiven. Viele Alltagsgegenstände können zum Beispiel in Beton gegossen werden. Trittplatten für den Garten, Arbeitsplatten, etwa für die Küche, Blumenkübel und viele andere Dinge mehr bieten sich hier an. Für künstlerische Zwecke werden kleinere Mengen wie ein klassischer Sack à 25 Kilo angeboten.
Wer mit Fließbeton Dinge formen möchte, der sollte nicht vergessen, die dazu notwendigen Formen zuvor sorgfältig mit einem Trennmittel auszustreichen. Wird das vergessen, entsteht zwar der gewünschte betonierte Gegenstand, doch ist er mit der Form zusammenbetoniert.
Die Verdichtung als besonderer Vorteil
Das notwendige Verdichten des Betons, das Rütteln, sollte nicht zu lange ausgeführt werden, da sonst die Gefahr besteht, dass sich größere Bestandteile der Betonmischung nach unten absetzen.
Fließbeton hat die Eigenschaft, gerade wegen des Flusses überallhin zu gelangen und selbst in Ecken zu fließen, die kaum erreichbar scheinen. Ein 25-Kilo-Sack Fertigbeton kann in Baumärkten schon ab 3 € erworben werden.
Fließbeton für Bodenplatten und Estrich
Nehmen wir einen Fußboden, wie er durch die Verwendung von Fließbeton entsteht. Mit Fließbeton ausgegossene Böden fanden sich bis in die jüngst vergangene Zeit nur in Kellerräumen, in Industriebauten wie beispielsweise Fabriken oder in Verkaufsräumen.
Neu ist, dass der Fließbeton in Wohnräumen eingesetzt wird oder in Cafés. Das liegt zum einen an einer gewissen Hinwendung zum Praktischen, denn ausgegossene Fußböden machen Fugen zwischen Steinplatten überflüssig.
Zum anderen erschließt sich dem Wohnraum so eine neue, ja, innovative Ästhetik, an der jeder einfach und nicht kostenintensiv teilnehmen kann. Was früher also zur Industrie gehörte, hat nun auch den Einzug in die Welt des Designs, der Innenausstattung, der Innenarchitektur geschafft. Die Gestaltung des Wohnraums wird so zur einfach handhabbaren Kunst.