Grün und rot mischen – Was kommt raus?

Grün und rot mischen – Was kommt raus?

Wenn man Farben mischen will, ist es sinnvoll, Grundkenntnisse über die Theorie der Farben zu besitzen. Diese Theorie ist nicht sehr kompliziert, hilft aber enorm weiter, wenn man wissen will, welche Mischungen welche Farben ergeben und dabei nicht alle möglichen Kombinationen durchprobieren möchte. Dies spart also Zeit und eventuell sogar Geld. Um beispielsweise zu wissen, was herauskommt, wenn man grün und rot mischen will, können diese Grundkenntnisse erahnen lassen, was am Ende herauskommen wird.

Lichtfarben oder Körperfarben?

Es macht einen Unterschied, ob man die Farben am Computer mischen möchte, oder ob man Farben zum Malen mit dem Pinsel mischt. Am Beispiel von rot und grün ergeben sich jeweils völlig unterschiedliche Ergebnisse. Das liegt daran, dass das Farbspektrum am Computer von Lichtfarben dargestellt wird, während die Farbe, die auf einer Palette angemischt wird, aus sogenannten Körperfarben besteht.

Während die Grundfarben aus Licht rot, blau und grün sind, sind die Grundfarben der Farbpalette rot, blau und gelb. Dieser Unterschied ist auch der Grund, weshalb ausgedruckte Farben meist anders wirken, als am Bildschirm. Das liegt nicht nur an den unterschiedlichen Bildschirmeinstellungen, sondern eben auch daran, dass die Farben mit Licht dargestellt werden. Deshalb ergeben die Farben grün und rot am Computer gelb.

Primäre und sekundäre Farben

Auf der Farbpalette für Maler sind die Grundfarben, oder auch primären Farben, die Farben rot, blau und gelb. Diese Farben haben ihren Namen daher, dass sie nicht gemischt werden können. Um sie zu erhalten, muss man sie kaufen oder selbst herstellen. Alle weiteren Farben können durch Mischen hergestellt werden. Wenn zwei Grundfarben miteinander vermischt werden, entsteht eine Sekundärfarbe.

Diese sind orange, lila und grün. Doch über die Farben hinaus ist auch das Mischverhältnis wichtig für das Ergebnis. Hohe Gelbanteile lassen ein Grün heller leuchten, als ein Grün, das mehr Blauanteile hat. So können die Übergänge von einer zur anderen Farbe fließend sein. Wenn die Grundfarben im Dreieck angeordnet werden und zwischen ihnen die jeweiligen Sekundärfarben gemischt werden, ergibt sich so der Farbkreis der Farbtheorie.

Tertiäre Farben mischen

Doch was passiert, wenn eine primäre Farbe mit einer Sekundärfarbe gemischt wird? Am Beispiel rot und grün zeigt sich dies deutlich. Die Sekundärfarbe grün besteht aus Anteilen von gelb und blau. Wird hier rot beigemischt entsteht eine tertiäre Farbe, die alle drei Grundfarben enthält. Es entsteht ein Braunton. Wie bei den anderen Mischfarben ist das Ergebnis wieder davon abhängig, welche Anteile der einzelnen Grundfarben in der Mischung enthalten sind.

Natürlich können auch zwei Sekundärfarben miteinander gemischt werden, doch das Ergebnis wird ebenfalls ein Braunton sein. Da zwei Sekundärfarben immer eine Grundfarbe in der Mischung gemeinsam haben, bestehen Mischungen aus Sekundärfarben am Ende immer aus den drei Grundfarben. Die überlappende Grundfarbe wird an dieser Stelle wahrscheinlich den höchsten Anteil haben.

Richtig Mischen

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Zu wissen, dass grün und rot einen Braunton ergeben, ist allerdings erst der erste Schritt. Bevor die Farben nun einfach zusammen gemischt und auf die Leinwand gebracht werden, ist es sinnvoll, die Farbe erst auszuprobieren. Denn auf der Farbpalette kann die Farbe noch deutlich anders wirken, als später auf dem Papier oder der Leinwand.

Zuerst sollte eine Farbe auf der Palette aufgetragen werden und dann langsam mehr und mehr der anderen Farbe, bis man den gewünschten Farbton erreicht. Ist der Farbton zu dunkel kann das Ergebnis mit weiß aufgehellt werden.

Andersrum kann mit ein wenig schwarz die Farbe abgedunkelt werden. Doch beide Vorgänge sollten vorsichtig ausgeführt werden. Insbesondere bei schwarz kann der Farbanteil schnell zu hoch werden und das Ergebnis ist einfach schwarz. Dann sollte mit dem Mischen von vorn begonnen werden.

Ein letzter Tipp

Abgesehen davon, dass Farben langsam gemischt werden sollten, ist es sinnvoll mit günstigen Farben anzufangen, um Mischverhältnisse auszutesten. Mit diesen können die ersten Bilder gemalt und Versuche angestellt werden, die einen als Künstler weiter bringen. Teurere Farben haben eventuell ein paar andere Eigenschaften als eine günstige Variante, doch diese sind in der Regel nicht so gravierend, als dass man das Mischen völlig neu erlernen müsste.

Hat man genug Erfahrungen mit günstigeren Farben gesammelt, kann man das Erlernte auch auf teurere Farben anwenden. Und sollte etwas einmal nicht gleich funktionieren, ist der Frust mit günstigeren Farben nicht so hoch, wie wenn man mehr Geld dafür ausgegeben hat.