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Eisenkleber

Eisenrohre kleben

Eisen in Reinform ist nur selten zu finden. Beim Kleben von Metallen ist jedoch oft auch vom Kleben von Eisen die Rede. Genau genommen sind damit eisenhaltige Legierungen gemeint. Wie man diese klebt und was es dabei zu beachten gilt, darüber soll der folgende Artikel einen umfassenden Überblick verschaffen.

Eisen per Definition

Zunächst einmal ist es interessant zu erfahren, aus welchen Bestandteilen sich Eisen zusammensetzt. Nach Sauerstoff, Silicium und Aluminium ist Eisen das vierthäufigste Element. Man unterscheidet zwischen Gusseisen und Eisenliegerungen. Bei Letzteren liegt der Kohlenstoffgehalt unter 2,06 %. Eisenlegierungen sind schmiedbar, Gusseisen ist es hingegen nicht.

Eisen ist ein silberweißes, weiches, reaktionsfähiges Schwermetall. Seit vielen tausend Jahren kommt ihm eine enorme entwicklungstechnische Bedeutung in der Menschheitsgeschichte zu. Nicht umsonst spricht man von der Eisenzeit, welche in Mitteleuropa im Jahre 700 vor Christus begann.

Eisen wird aus oxidischen (z.B. Magnetit, Fe3O4) und sulfidischen (z.B. Pyrit, FeS2) Erzen gewonnen. Die Oxide werden in Hochöfen zu Gusseisen reduziert. Dieses wird anschließend zu Stahl veredelt.

Auch im menschlichen Organismus spielt Eisen als Spurenelement eine wichtige Rolle. Es ist unerlässlich für den Aufbau von Hämoglobin. Weiterhin sorgt Eisen für die Speicherung von Sauerstoff in der Muskulatur. Ein Mangel äußert sich oftmals durch Müdigkeit und Blässe. Eisen ist vor allem in Leber, Weizenkleie und Hülsenfrüchten enthalten.

Eisenkleber Empfehlungen

Arten von Eisenkleber

Einen Kleber, der sich für alle Metalle eignet, gibt es nicht. Der Kleber muss die Beschaffenheit und Besonderheit des jeweiligen Metalls und der Legierung berücksichtigen. Hierbei spielen vor allem Oxidationsschichten, Fett oder Öl auf der Oberfläche und die Verdichtung des Eisens eine entscheidende Rolle.

Siehe auch  Sekundenkleber kaufen

Vor dem Verkleben sollte die Eisenoberfläche im ersten Arbeitsschritt aufgeraut werden. Dafür eignen sich verschiedene Techniken, wie z.B. Sandstrahlen oder Schleifen.

Ein- und Zweikomponentenkleber

Um den richtigen Kleber zu wählen, sollte man sich zunächst mit den Unterschieden von Ein- und Zweikomponentenklebern auseinandersetzen. Einkomponentenkleber können gleichzeitig als Dichtmasse verwendet werden, von daher bezeichnet man sie auch als Hybridkleber. Sie büßen keinerlei Elastizität ein, was beim Kleben von Eisen einen großen Vorteil bietet.

Eisen ist ein Metall, das eine deutliche thermische Reaktion aufweist (z.B. durch Hitzeeinwirkung). Der Einkomponentenkleber kann das dabei entstehende Ausdehnen und Zusammenziehen effektiv ausgleichen. Der Kleber wird im Dickbett aufgetragen. Für das großflächige Kleben von Eisen ist er bestens geeignet.

Zweikomponentenkleber

Unter dem Begriff „Zweikomponentenkleber“ werden vorwiegend chemisch wirkende Kleber zusammengefasst. Die Basis dieser Kleber bildet heutzutage meist Epoxidharz, Polyurethan oder Acrylkleber. Darüber hinaus gibt es noch Kleber auf Basis silanterminierter Polymere. Je nachdem, ob großflächig oder punktuell geklebt werden soll, kann man zwischen den verschiedenen Klebstoffen auswählen.

Die optimale Vorbereitung

Um Eisen erfolgreich zu kleben, bedarf es einiger vorbereitender Schritte:

Wie bereits erwähnt, sollte die Oberfläche des Eisens zunächst angeraut werden (Schleifen oder Sandstrahlen). Dadurch wird das Eisen von seiner Oxidschicht befreit. Die blanke Eisenfläche wird nun mithilfe von Silikon- oder Fettreinigungsmittel von letzten Unreinheiten gesäubert. Soll ein Zweikomponentenkleber zum Einsatz kommen, wird dieser gemäß Herstellerangaben angerührt.
Anschließend muss der Kleber ungestört aushärten.

Zu beachten ist außerdem, dass nicht jedes Metall gleich gut mit einem anderen Metall verklebt werden kann. Der Kleber muss dann oftmals gleichzeitig die Funktion einer Trennschicht erfüllen können. Möchte man edles und weniger edles Metall zusammenkleben und der Kleber kann die Funktion einer Trennschicht nicht erfüllen, kommt es am weniger edlen Metall zwangsläufig zu Oxidation.

Eisenkleber Test – Worauf ist zu achten?

Eisenhaufen natürlich

Wie die vorausgegangenen Ausführungen bereits vermuten lassen, kommt es bei der Beantwortung dieser Frage sehr auf die jeweiligen Ansprüche an. Folgende Kaufkriterien können die Entscheidung jedoch erleichtern:

  • Ist der Metallkleber hitzebeständig?
  • Ist der Metallkleber wasserfest?
  • Welche Metalle und Oberflächen lassen sich damit zusammenkleben?
  • Handelt es sich um einen Ein- oder Zweikomponentenkleber?
Siehe auch  Starker Kleber

Metallkleber kann man sowohl im Baumarkt erwerben als auch online bestellen. Da es sich um ein recht hochpreisiges Produkt handelt, lohnt sich der Vergleich. Im Folgenden werden einige beliebte und bekannte Marken aufgeführt, die qualitativ hochwertigen Metallkleber verkaufen und in diversen Vergleichstests gut abgeschnitten haben:

  • Uhu
  • Soudal
  • Diamant
  • Enkolit
  • Würth
  • Araldit

Die Marke Uhu lag in den Vergleichstests weit vorne, vor allem der 28 gK-Klebstoff 2-Komponentenkleber von UHU Flüssig Metall hat sich gut bewährt.
Ein weiterer empfehlenswerter Metallkleber des Herstellers UHU ist der schnellanziehende und tropffreie Metall-Spezialkleber. Er ist praktisch und handlich in einer Tube von 30 Gramm erhältlich.

Dieser Metallkleber ist optimal für das Aneinanderkleben unterschiedlicher Materialien geeignet. Mit dem Metall-Spezialkleber lässt sich sowohl Metall an Metall als auch Metall an andere Materialien kleben.

Anwendungsgebiete

Mithilfe von Metallkleber lassen sich eine Vielzahl an Reparatur- und Bastelarbeiten durchführen. Sowohl im Haus als auch am Automobil kann Metallkleber zum Einsatz kommen. So lassen sich beispielsweise gerissene Stoßstangen und abgebrochene Halterungen sicher wieder befestigen. Die Palette an Anwendungsgebieten ist riesig, da Metall aus unserem Alltag kaum wegzudenken ist. Der Metallkleber ist also ein rundum nützliches Produkt.

Um bei dem Beispiel des Kraftfahrzeugs zu bleiben, lassen sich noch die Reparatur von Ölwanne, Zylinderkopf oder Auspuff nennen. Hier hat sich der Einsatz von Metallkleber gut bewährt. Vorab ist es jedoch wichtig, sicherzustellen, dass man den passenden Metallkleber gewählt hat. Repariert man beispielsweise einen Auspuff, sollte der Kleber benzinbeständig, druckfest und hitzebeständig sein.

Sicherheitshinweise für Metallkleber

Wie bei jedem chemischen Produkt sollte auch der Metallkleber mit Achtsamkeit verwendet werden. Um Reizungen der Atemwege zu vermeiden, sollte der Kleber ausschließlich im Freien angewendet werden. Kommt der Kleber in direkten Kontakt mit der Haut, kann dies ebenfalls Reizungen und Rötungen zur Folge haben. Entsprechende Kleidung ist daher ratsam. Außerdem sollte der Kleber fernab von Kinderhänden aufbewahrt und stets gut verschlossen werden.

Ganz besondere Vorsicht ist im Bereich der Augen geboten. Es ist ratsam beim Arbeiten mit Metallkleber eine Schutzbrille und Handschuhe zu tragen. Metallkleber besitzt die Eigenschaft, in Sekundenschnelle zu trocken. Gerät etwas zwischen die Wimpern oder Augenlider, können die Folgen fatal sein.

Nicht nur für Metall geeignet

Mit den meisten handelsüblichen Metallklebern lässt sich nicht nur Metall, sondern auch Stahl und Aluminium kleben. Viele Metallkleber sind als Alleskleber konzipiert, was ihr Anwendungsgebiet noch weiter vergrößert. Außerdem kann man andere Klebsorten ausprobieren. Wenn man beispielsweise Mosaikkleber hat, kann man seinen Anwendungsbereich durchaus vergrößern.

verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).