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Mietwohnung, Eigentumswohnung Unterschied

Unterschied Eigentumswohnung und Mietwohnung

Für die meisten stellt sich früher oder später die Frage, ob sie lieber in einer Mietwohnung wohnen bleiben, oder doch eine Eigentumswohnung finanzieren statt Miete zu zahlen. Der Unterschied zwischen Mietwohnungen oder Eigentumswohnung liegt nicht im baulichen begründet, sondern in den juristischen und wirtschaftlichen Aspekten.
Wie alles haben beide Optionen ihre individuellen Vor- und Nachteile.

In diesem Beitrag sollen diese erläutert werden und daneben die wichtigsten Rechte und Pflichten für Mieter bzw. Eigentümer genannt werden.

Eigentumswohnungen

Sind in einem Gebäude entweder Miet- und Eigentumswohnungen oder nur Eigentumswohnungen vorhanden, müssen diese durch eine sogenannte Wohnungseigentümergemeinschaft (kurz: WEG) verwaltet werden, sobald es unterschiedliche Eigentümer gibt. Kauft man also eine Eigentumswohnung, wird man automatisch Mitglied einer WEG.

Grundsätzlich gibt es bei Gebäuden mit Eigentumswohnungen einen Unterschied zwischen Gemeinschaftseigentum und Sondereigentum. Die Unterteilung in diese zwei Kategorien ist prinzipiell relativ einfach. All das, was nicht zum Sondereigentum zählt, ist dem Gemeinschaftseigentum zuzurechnen. Sondereigentum bezeichnet simpel ausgedrückt die Wohnungseinheit der Eigentümer plus ein paar weitere Räumlichkeiten, wie zum Beispiel ein in sich geschlossener Tiefgaragenstellplatz oder Lagerräume, die zur Wohnung gehören.

Bildlich kann man sich dies so vorstellen, dass alles innerhalb der Wohnung und deren Eingangstür zum Sondereigentum gehört, inklusive nicht-tragender Wände, Innentüren, Sanitärinstallationen und den Bodenbelägen. Eine kleine Ausnahme davon bilden der Balkon, der außerhalb der Wohnung und des Gebäudes liegt. Deren Außenwände, Balkondecken und Geländer gehören allerdings zum Gemeinschaftseigentum.

Beachtung des Gemeinschaftseigentums bei einer Eigentumswohnung

Unter das Gemeinschaftseigentum fallen Bereiche wie der Garten, Treppenhäuser, Flure oder der Fahrstuhl. Bauteile wie Fenster, das Dach, das tragende Wände Mauerwerk oder die für das Gebäude als Ganzes zuständige technische Gebäudeausstattung gehören ebenfalls dazu. Das lässt sich relativ einfach begründen.

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Wenn etwas das gesamte Bauwerk in statischer, optischer oder technischer betrifft oder sich auf gemeinschaftlich genutzte Bereiche auswirkt, dann darf nur eine gemeinschaftliche Entscheidung getroffen werden. Eine klare Trennung zwischen Gemeinschafts- und Sondereigentum ist notwendig und sinnvoll. Aus diesen Unterscheidungen ergeben nämlich sich Verantwortlichkeiten.

Für Sondereigentum ist der einzelne Eigentümer finanziell und juristisch verantwortlich, für Gemeinschaftseigentum die Wohnungseigentümergemeinschaft. Würde eine solche gesetzliche Trennung nicht stattfinden, käme es ständig zum Streit um Geld, Schuld, Zuständigkeiten oder Verantwortung.

Rechte und Pflichten bei Eigentumswohnungen

Wichtig zu wissen ist, dass man mit dem Kauf einer Eigentumswohnung auch Anteile am Gemeinschaftseigentum und damit Stimmrecht erwirbt. Darüber hinaus kann einem Eigentümer ein in der Teilungserklärung festgehaltenes Sondernutzungsrechts zugestanden werden. Ein Beispiel für Sondernutzungsrechte sind Terrassen im Erdgeschoss, die theoretisch direkt zur Wohnung gehören.

Diese sind räumlich gesehen nicht abgeschlossen und können kein Teil des Sondereigentums sein. Es würde allerdings auch keinen Sinn machen, diese als ganz normales Gemeinschaftseigentum zu deklarieren, weshalb man das Konstrukt des Sondernutzungsrecht nutzt. Ansonsten hätte jeder Eigentümer das gleiche Anrecht auf die Nutzung der Terrassen.

Finanziell gesehen bedeutet eine Eigentumswohnungen fast immer eine höhere Belastung. Wie hoch diese genau ist, hängt davon ab, wie viel Geld man auf der hohen Kante hat und welchen Anteil man finanzieren muss. In der allermeisten fällen ist der Kauf einer Eigentumswohnung mit der Aufnahme eines Kredits verbunden, den man über Jahre oder Jahrzehnte abzahlen muss. Darüber hinaus muss man für alle Reparaturen oder Renovierungen selbst aufkommen.

Warum Mietwohnungen Freiheit bedeuten

Wohnungen

Wohnt man zur Miete, kann man wesentlich flexibler auf eine Änderung der Lebensumstände reagieren. Ein tolles Jobangebot, Familienzuwachs, finanzielle Engpässe oder Wunsch nach Veränderung. All das ist für einen Mieter relativ unproblematisch.

Außerdem ermöglicht in vielen Fällen das Bilden von Rücklagen eine zusätzliche Sicherheit, auf unvorhergesehene Ausgaben zu reagieren. Die Rücklagen sollten viele junge Menschen eher erhalten, als sie für den Kauf einer Wohnung aufzugeben.

Mietwohnung vs. Eigentumswohnung – Was ist besser?

Es kommt darauf an! Die Entscheidung für eine Mietwohnung oder eine Eigentumswohnung ist höchst individuell, genau wie die. Während man sich bei einer Mietwohnung Flexibilität und Freiheit bewahrt, gewinnt man mit dem Wohnungskauf Planbarkeit und Sicherheit dazu. Egal für welche Variante man sich entscheidet, die Entscheidung sollte wohl überlegt sein.

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Gerade für junge Menschen kann sich der Kauf als Fehler herausstellen, da diese oft keine hohen Rücklagen gebildet haben und sich Lebensumstände rasch und plötzlich ändern können. Mit einer Mietwohnung geht man wenig Risiken ein. Kosten für Reparaturen oder Wartungen übernimmt in der Regel der Eigentümer, der Wohnort kann schnell gewechselt werden und es droht keine marktbedingten Verluste der Investition.

Eigentumswohnung als Altersabsicherung

Für ältere Menschen hingegen bedeutet eine abbezahlte Eigentumswohnung Sicherheit. Zum einen spart man sich im Rentenalter die monatlichen Mietkosten, zum anderen hat man bis zum Lebensende eine sichere Bleibe. Deshalb sollte man, vorausgesetzt es ist finanziell möglich, zumindest eine Wohnung kaufen und vermieten, um diese im Alter als Absicherung zu besitzen.

Möchte man schon früher einziehen, steht einem diese Option natürlich auch frei. Im Idealfall hat man sogar mit dem Kauf Gewinne durch Wertsteigerung erzielen können, von denen noch die eigenen Kinder und Enkelkinder profitieren können.

Die wichtigsten Aspekte, die in die Entscheidung für oder gegen den Kauf einer Eigentumswohnung mit einbezogen werden sollten, sind:

  • Karriere
  • Finanzielle Rahmenbedingungen
  • Familienplanung
  • Risikobereitschaft
  • Wohnort
  • Immobilienmarkt

verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).